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Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern

Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern

Titel: Wimsey 04 - Der Mann mit dem Kuperfingern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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nicht einmal ganz trocken ist – obschon ich Ihnen zu der sehr gekonnten Nachahmung meiner Handschrift gratulieren muß.»
    «Wenn Sie meine Handschrift zu fälschen imstande sind», sagte Peter II, «so wird Mr. Bredon dies wohl auch können.» Er las den Brief über die Schulter seines Doubles hinweg laut vor.
    «‹Monsieur le Comte – ich habe die Ehre, Ihnen meinen Freund und Vetter, Mr. Death Bredon, vorzustellen, der meines Wissens im Laufe des nächsten Monats Ihren Teil Frankreichs bereisen wird. Es liegt ihm sehr viel daran, Ihre interessante Bibliothek zu sehen. Obschon er von Beruf Journalist ist, versteht er etwas von Büchern.› Es freut mich, auf diese Weise zum erstenmal zu erfahren, daß ich einen solchen Vetter habe. Ein Reportertrick, vermute ich, Monsieur le Comte. In Fleet Street scheint man mit den Namen in unserer Familie bestens vertraut zu sein. Vielleicht ist man dort ebenso vertraut mit dem Zweck meines Besuches auf Mon Souci?»
    «Wenn Sie», sagte Bredon kühn, «den Erwerb der de-RueilFormel zur Herstellung von Giftgas durch die britische Regierung meinen, kann ich nur für mich selbst antworten, wobei die übrige Fleet Street möglicherweise weniger vollständig informiert ist.» Er wägte seine Worte jetzt sorgfältiger, gewarnt durch den Ausrutscher. Der scharfe Blick und der detektivische Spürsinn von Peter I machten ihm weit mehr Sorgen als die scharfe Zunge von Peter II.
    Der Comte stieß einen Ruf der Bestürzung aus.
    «Meine Herren», sagte er, «eines liegt hier klar auf der Hand – nämlich daß es irgendwo ein schreckliches Loch in der Geheimhaltung gegeben hat. Ich weiß nicht, welcher von Ihnen der Lord Peter Wimsey ist, dem ich die Formel anvertrauen könnte. Sie sind beide mit Papieren zu Ihrer Identität ausgestattet. Sie scheinen beide in der Angelegenheit bestens informiert zu sein. Ihrer beider Handschrift stimmen mit den Briefen überein, die ich zu früherer Gelegenheit von Lord Peter erhalten habe, und Sie haben mir beide die vereinbarte Summe in Noten der Bank von England angeboten. Obendrein erscheint dieser dritte Herr, ausgestattet mit den gleichen handschriftlichen Fähigkeiten, einem von verdächtigen Umständen umgebenen Empfehlungsschreiben und einem Grad von Informiertheit über diese Angelegenheit, die mich erschreckt. Ich sehe nur eine Lösung: Sie müssen alle hier in meinem Château bleiben, während ich um eine Aufklärung dieses Rätsels nach England schicke. Bei dem echten Lord Peter möchte ich mich dafür entschuldigen und ihm versichern, daß ich mich bemühen werde, seinen Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten. Sind Sie mit dieser Regelung einverstanden? Ja? Das freut mich zu hören. Mein Personal wird Sie in Ihre Zimmer führen, und um halb acht erwarte ich Sie zum Abendessen.»
    «Es ist ein schöner Gedanke», sagte Mr. Bredon, während er sein Glas befühlte und es sich mit der Miene des Kenners unter die Nase hielt, «daß derjenige von den beiden Herren, der den Namen, den er sich zu eigen macht, rechtmäßig führt, heute abend eines wahrhaft olympischen Genusses gewiß sein darf.»
    Er hatte seine Frechheit wiedergefunden und forderte nun die Gesellschaft nonchalant heraus. «Ihr Keller, Monsieur le Comte, ist unter Männern, die mit einem Gaumen gesegnet sind, so berühmt wie Ihre Talente unter den Wissenschaftlern. Mehr könnte man mit allen Worten dieser Welt nicht sagen.»
    Die beiden Lord Peters murmelten Zustimmung.
    «Ihr Lob», erwiderte der Comte, «freut mich um so mehr, als es mich auf die Idee zu einer Probe bringt, die es uns mit Ihrer freundlichen Mithilfe sehr erleichtern wird, zu entscheiden, wer von Ihnen, meine Herren, der wirkliche Lord Peter und wer sein talentierter Imitator ist. Ist es nicht allgemein bekannt, daß Lord Peters Gaumen für Weine in ganz Europa unerreicht ist?»
    «Sie schmeicheln mir, Monsieur le Comte», sagte Peter II bescheiden.
    «Ich würde nicht sagen unerreicht», fiel Peter I wie in einem eingeübten Duett ein. «Nennen wir ihn leidlich, das gibt weniger Anlaß zu Mißverständnissen und so weiter.»
    «Eure Lordschaft tun sich selbst unrecht», erklärte Bredon, mit unparteiischer Ehrerbietung an beide Herren gewandt. «Die Wette, die Sie gegen Mr. Frederick Arbuthnot im Egotist Club gewannen, als er Sie herausforderte, mit verbundenen Augen die Jahrgänge von siebzehn Weinen zu nennen, hat im Evening Wire die gebührende Würdigung erfahren.»
    «An diesem Abend war ich

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