Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
gesehen. Unten im Pausenraum. Er wusste, dass ich Feuer erzeugen kann. Doch es war in der Stunde keine Zeit mehr, darüber mit ihm zu sprechen. Also bin ich ihm nach der Schule gefolgt. Er ist in das alte Fitnessstudio gegangen, unten an der Verkaufsstraße, weißt du, was ich meine?“ Mark wusste es nicht, aber er nickte. Er drängte Elijah dazu, sich auf dem Bett niederzulassen während dieser weitersprach. „Und da habe ich ihn darauf ansprechen wollen. Aber er hatte Angst, ich glaube er dachte, ich würde ihn wegen seines Wissens umbringen wollen. Doch ehe ich alles aufklären konnte, habe ich an ihm ein Element gespürt.“ Seine Augen wurden weit als er das sagte und er blickte Mark ernst an. „Er ist so wie du.“, flüsterte er. „Er kann das auch.“
Mark schloss die Augen. Elijah musste gar nicht erst weiter reden. Er glaubte, bereits verstanden zu haben, was Elijah widerfahren war. „Die Windler.“, flüsterte er mit einem Anflug von Zorn.
Zur Bestätigung seiner Vermutung nickte Elijah heftig. „Ganz genau. Sie tauchten auf und verlangten von mir, dass ich Collin mit ihnen gehen lasse. Natürlich habe ich das nicht getan. Du bist das beste Beispiel dafür, dass nicht alle Elemente Wind auf ihrer Seite stehen müssen. Wir führten das Gesetz aus, wonach das Element selbst entscheiden kann, wo es stehen will. Doch sie hielten sich nicht an die Bestimmungen.“
Mark seufzte zornig auf. „Wie viele waren sie?“, wollte er wissen und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Was haben sie getan? Haben sie euch ernsthaft angegriffen?“
Elijah nickte. Das Zittern ließ langsam nach, jetzt wo der Schock ein wenig überwunden war. „Es waren drei. Und... Herr Austen war auch da.“
Mark blieb stehen. „Du willst mir sagen, ihr Anführer persönlich war da und hat dich angegriffen? Und dass, obwohl ich nicht zugegen war?“ Eine strenge Regel besagte, dass die Anführer in einen Kampf nur dann einfallen durften, wenn auf der anderen Seite ebenfalls ein Anführer stand.
Elijah schüttelte den Kopf. „Nein, nicht er. Aber die beiden anderen. Ich habe mich gewehrt und dann gesehen, dass Herr Austen Collin mit sich nehmen wollte. Doch der Junge hat sich ebenfalls gesträubt. Ich glaube, er hat sein Element genutzt und Herrn Austen angegriffen. Sie sind beide umgerissen worden und Collin ist mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Er war ohnmächtig. Die Windler sind daraufhin verschwunden.“
Als er das hörte, weiteten sich Marks Augen merklich. Ihm selbst war es noch nie gelungen, Herrn Austen auch nur auf wenige Meter entgegen zu kommen. Der Anführer der Windler hatte sich ihm nie genähert, geschweige denn mit ihm gekämpft. Und nun sollte ein kleiner, schwacher Junge es geschafft haben, was ihm nicht gelungen war?
„Was machen wir denn jetzt mit ihm?“ Sasha war in der Tür aufgetaucht. Sie hatte nasse Ärmel. „Er ist immer noch bewusstlos. Hier bleiben kann er nicht. Er wird sicher zuhause vermisst.“
Elijah erhob sich. „Ich bin sicher, er hat irgendwo ein Hausaufgabenheft und darin steht seine Adresse. Ich bringe ihn nachhause. Entweder er hat das Alles von heute durch den Unfall vergessen oder er wird sich erinnern und uns darauf ansprechen. Legen wir die Entscheidung in seine Hand.“
Mark fasste sich nachdenklich ans Kinn. Er überlegte einen Moment. „Wie willst du erklären, dass er ohnmächtig ist?“, fragte er dann Elijah.
„Ich sage, er hatte einen Sportunfall. Seine Mutter wird das bestimmt verstehen.“, erwiderte das Feuer.
Mark schüttelte jedoch den Kopf. „Nein, mit einer Verletzung am Kopf ist nicht zu spaßen. Wir schaffen ihn zum Arzt und dann nachhause. Ansonsten bleiben wir bei deiner Theorie.“
Sasha machte ihnen Platz als sie nach draußen und ins Badezimmer liefen. Sie hatte den Jungen mit dem Föhn getrocknet. Nur sein Rücken war noch ein wenig nass. Elijah lud ihn sich auf und schritt zur Tür hinaus, die Mark für ihn offen hielt.
2
Als Collin erwachte, spürte er, dass am vergangenen Tage etwas geschehen sein musste. Vielleicht hatte ein riesiges Pferd mit den gewaltigen Hinterbeinen ausgeholt und ihm gegen den Kopf getreten? Das etwa würde dem Schmerz in seinem Kopfe gerecht werden. Er erhob sich sanft und sah, dass er in seinem Bett lag. Irgendjemand hatte ihm den Kopf verbunden. Wenn er nach rechts blickte, sah er seinen Schrank, dessen Vordertür gleichzeitig ein Spiegel war. Daraus blickte ihm ein verwirrt aussehender Collin entgegen,
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