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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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sagte er angesichts ihrer angemalten, fleischigen Gesichter und stellte fest, dass seine drei barmherzigen Engel Prostituierte jenseits ihrer Blütezeit waren.
            Doch sie gaben ihm zu essen, sorgten für ihn, betteten ihn in ihren Ponykarren und nahmen den Abgeordneten des Parlaments von Queensland mit und unterhielten ihn mit unflätigen Liedern und Zaubertricks.
            Raymond saß zitternd, die Pferdedecke, die Mal Willoughby ihm gegeben hatte, um die verschwitzten Schultern gelegt, in dem Ponykarren und litt seiner Meinung nach an einer Grippe. Gelegentlich schlief er ein. Und dann fühlte er sich plötzlich besser und war den Frauen über alle Maßen dankbar und schämte sich, sie in seinen Gedanken beleidigt zu haben. Und er geriet in Verlegenheit, als eine von ihnen – Merle hieß sie wohl – ihn fragte, was Gorgonen wären.
            »Ich weiß es nicht«, log er.
             
            Sie packten seine Habseligkeiten ein und lieferten ihn in Maytown im Büro des Goldbeauftragten ab, einem ansehnlichen Holzgebäude neben der Polizeiwache und dem Gefängnis.
            »Sie waren sehr freundlich, meine Damen«, sagte Raymond und band sein Pferd von ihrem Karren los. »Ich danke Ihnen von Herzen.«
            »Sie müssen uns bald besuchen«, riefen sie im Chor und winkten ihm herzlich zum Abschied zu.
            Raymond hielt es für angebracht, sich aus Gründen der Etikette zuerst dem Goldbeauftragten vorzustellen, erfuhr jedoch von einem Angestellten, dass dieser nicht anwesend sei.
            »Ist mit einer Goldlieferung auf dem Weg nach Cooktown.«
            »Du lieber Himmel! Liefert er das Gold persönlich ab?«
            »Ja. Aber begleitet von einer bewaffneten Eskorte. Und er hat den Vergewaltiger, diesen Lam Fry, auch mitgenommen. Haben Sie jemals einen so verrückten Namen gehört? Lam Fry! Ich hätte mich beinahe bepisst vor Lachen, als ich seine Papiere gesehen habe. Aber diese Chinesen sind nun mal ein komischer Haufen. Einer von den Kerlen hier heißt Ah Choo!« Er schnaubte vor Vergnügen und nieste, um den Spaß zu verdeutlichen. Raymond drückte sich zur Tür hinaus.
            Seine nächste offizielle Anlaufstelle war die Polizeistation, wo er einen jungen Polizisten namens Tim antraf, der ihm mitteilte, dass seine Vorgesetzten nicht da wären, und sich dann wieder seinem Puzzlespiel, einem Porträt der Königin in ihrem Krönungsornat, zuwandte.
            »Haben Sie einen Hilfspolizisten namens Snowbridge hier gesehen?«
            »Den Neuen? Der nach diesen Meuterern sucht? Ja, der war hier. Er ist losgezogen und schnüffelt herum, sucht die Kerle.«
            »Ich wüsste gern, wie er sie finden will«, bemerkte Raymond spöttisch. »Er hat ja keine Ahnung, wie sie aussehen.«
            »Er wird sein Bestes tun«, sagte der Polizist, dem Kameraden gegenüber loyal.
            »Ganz bestimmt«, murmelte Raymond, bückte sich und kratzte sich an den Beinen. Die Insektenstiche juckten erbarmungslos, und er konnte es kaum erwarten, ein Zimmer zu finden, um in aller Ruhe kühlende Salbe auftragen zu können. »Würden Sie Ihrem Sergeanten dann bitte sagen, dass Mr. Raymond Lewis hier war und ihn gern gesprochen hätte?«
            »Ja, mach ich«, sagte Tim und grübelte, ein vielleicht passendes Puzzleteil in der Hand, aus dem Auge der Königin.
            »Ich bin Abgeordneter des Parlaments von Queensland, sagen Sie ihm das bitte, und wäre ihm sehr dankbar für seine Hilfe.«
            »Ganz recht.« Der Polizist hatte offenbar jedes Interesse an der Unterhaltung verloren.
            »Außerdem brauche ich eine Unterkunft«, belagerte Raymond ihn weiter. »Können Sie mir ein Gasthaus empfehlen?«
            »Hängt davon ab, was Sie zahlen wollen. Sie können ein Bett in Ma Perrys Schlafzelten am Ende der Straße kriegen, oder auch in ihren Blockhütten auf der Weide dahinter.«
            »Danke. Ich werde mich danach erkundigen.«
            Als er ging, rief Tim ihm nach: »Wie, sagten Sie, war Ihr Name?«
            »Lewis.« Er seufzte.
            »Ganz recht, Lewis. Ich sag dem Chef, dass Sie hier waren.«
             
            In Maytown herrschten Hektik und Gedränge. Cooktown wirkte im Vergleich dazu fast lethargisch. Zweimal wurde Raymond von Karren angerempelt, als er, das Pferd am Zügel

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