Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
Vom Netzwerk:
Kristina. Wer weiß, wann wir uns das nächste Mal sehen. Vielleicht bin ich dann schon zu alt, um noch den Kochlöffel zu schwingen.«
    Malin hörte Kristina leise lachen, bevor sie schließlich zustimmte. »Ich freue mich auf morgen«, behauptete Kristina sogar, doch Malin glaubte ihr kein Wort. Sie verabschiedete sich von Kristina und starrte eine ganze Weile nachdenklich vor sich hin. Diesen Abend heute würde sie schon irgendwie herumkriegen, und morgen Abend mussten Harald und Kristina den Abend notgedrungen in ihrer Gesellschaft verbringen. Und am nächsten Tag würde Kristina wieder abreisen.
    Hoffentlich kommt sie nie wieder, dachte Malin voller Inbrunst und erschrak vor ihren eigenen Gedanken. Kristina war doch eine Freundin. Zumindest gewesen. Aber war sie das wirklich? Und immer noch?
    Die Präsentation war schneller vorbei gewesen, als Lena erwartet hatte, und Mikael hatte den letzten Bus gerade noch erreicht. Kristina war sofort mit diesem Harald verschwunden.
    Lena wäre gerne auch schon auf dem Weg zurück nach Stockholm, aber sie musste sich jetzt erst einmal mit Sören Sand in Verbindung setzen. Er war der einzige Lichtblick ihres Aufenthalts hier.
    Erschöpft setzte sie sich aufs Bett und kramte ihr Handy und den Zettel aus ihrer Handtasche, auf dem Harald die Nummer von Sören Sand notiert hatte. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es kurz nach zwanzig Uhr war, also durchaus nicht zu spät für einen Anruf.
    Sie wählte die Nummer und lauschte dem Freizeichen, aber am anderen Ende nahm niemand ab. Es meldete sich nicht einmal ein Anrufbeantworter.
    »Dann eben nicht«, murmelte sie vor sich hin und schaltete das Handy wieder aus. Sie war ganz allein in ihrem Hotelzimmer – und sie fühlte sich plötzlich einsam. Sie kannte dieses Gefühl, auch wenn es sie nicht allzu oft überkam. In Stockholm würde sie jetzt in einen Club gehen, sich mit Bekannten treffen, eine Runde joggen oder sich einfach noch einmal an den Schreibtisch setzen.
    Plötzlich wurde Lena bewusst, dass sie auch diese Unternehmungen nur selten genoss und sie eigentlich mehr dazu dienten, die Einsamkeit zu verdrängen. War es wirklich das, was sie sich für ihr Leben vorstellte …?
    Sieh zu, dass du hier rauskommst, ermahnte Lena sich selbst, bevor du anfängst, sämtliche beruflichen Pläne infrage zu stellen, nur weil du dich ein bisschen alleine fühlst.
    Entschlossen erhob sie sich vom Bett. Es gab etwas, was ihr immer half: joggen. Bewegung tat ihr gut, und die frische Luft würde dafür sorgen, dass sie einen klaren Kopf bekam und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte.
    Lena nahm ihre Joggingsachen immer mit, wenn sie mehrere Tage verreiste. Es passte zu ihr und ihrem schnellen Leben, andere Gegenden im Laufschritt zu erkunden.
    Sie schlug instinktiv den Weg zur Schule ein, auch wenn sie wusste, dass es schon weit nach Schulschluss war. Wie vermutet war dort keine Menschenseele zu sehen, und Lena folgte einem Weg, der zwischen schmalen Gassen zum Seeufer führte. So schmal die Gassen waren, die Häuser hier lagen in schönen großen Gärten. Die Gartenzäune waren weiß gestrichen, dahinter blühte es verschwenderisch. Blauer Rittersporn neben Rosen in allen Farben. Birken mit ihrem hellen Grün schufen Schattenplätze.
    Die nächste Straße, in die sie einbog, war die Ullegatan. Lena ließ ihren Blick überrascht an den Hausnummern entlangwandern auf der Suche nach der Nummer dreißig. Vor dem entsprechenden Haus warf ein Mädchen gerade eine Tüte in die Mülltonne. Sein Gesicht spiegelte Überraschung.
    »Hej, was machen Sie denn hier?«
    Lena erkannte die Kleine im ersten Augenblick nicht wieder, bevor ihr einfiel, dass sie sie heute in der Schule gesehen hatte.
    »Ich jogge«, erklärte sie lachend. »Oder wonach sieht das sonst aus?«
    Das Mädchen verzog keine Miene. Ihr Blick war eher abschätzig auf Lena gerichtet.
    Plötzlich kam Lena ein Gedanke. »Ist Sören Sand dein Vater?«
    Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken. »Was wollen Sie denn von ihm?«
    Lena verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Die Kleine war ganz schön kess. Sie blieb jedoch freundlich.
    »Er ist doch Ornithologe?«
    »Hmm.« Zu mehr ließ sich das Mädchen nicht herab. Sie drehte sich um und ließ Lena einfach stehen.
    »Könntest du ihm sagen …«, rief Lena ihr nach, doch die Kleine drehte sich nicht einmal mehr um und rannte ins Haus.
    »… dass ich ihn nachher noch kurz …« Lena öffnete das

Weitere Kostenlose Bücher