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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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sagte Valerie überwältigt. Sie blickte zu der Sitzgruppe aus witterungsbeständigem Holz, die vor dem Haus in der Sonne zum Verweilen einlud. Hier würde sie sicherlich häufig den Tag mit einer Tasse Tee oder einem Glas Rotwein ausklingen lassen und einfach nur das stetige Spiel der Wellen beobachten.
    In diesem Moment öffnete sich die Haustür, und ein älterer Mann kam die Eingangsstufen hinunter. In der Hand hielt er einen Blumenstrauß.
    »Hallo, ich bin Olof Wilander«, stellte er sich vor. »Ludvig Stekkelson hat mich gebeten, Sie willkommen zu heißen. Wir haben uns schon einmal in der Kanzlei gesehen.«
    Valerie nickte. Sie hatte ihn sofort erkannt.
    »Ich bin Ihr Vermieter«, fuhr Olof Wilander fort. »Natürlich nur, wenn Ihnen das Haus gefällt«, fügte er schnell hinzu. Er schien ehrlich besorgt, wirkte insgesamt sehr nervös, wie Valerie fand.
    Sie lachte laut auf. »Ja, keine Sorge! Lasse und ich, wir sind begeistert.«
    »Na, dann …« Olof überreichte ihr den Blumenstrauß. »Herzlich willkommen in Boxenberg. Ich bin sicher, es wird Ihnen und Lasse hier gefallen.«
    Das hoffte Valerie auch. Bisher schien jedenfalls alles perfekt.
    Olof Wilander wandte sich Lasse zu. »Sag mal, reitest du?«
    Lasse schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht, aber ich will es unbedingt lernen.«
    Olof Wilander betrachtete den Jungen freundlich. »Dann wirst du hier auf deine Kosten kommen«, sagte er lächelnd. »Ich führe nämlich nicht nur die örtliche Brauerei«, fügte er augenzwinkernd hinzu, »sondern besitze selbst ein paar tolle Reitpferde.«
    »Echt?«, stieß Lasse überrascht hervor. Die Vorfreude war ihm deutlich anzusehen.
    Olof Wilander ließ es sich nicht nehmen, sie kurz durch das Haus zu führen, er schien überhaupt sehr engagiert und beflissen, dass alles zu ihrer Zufriedenheit war. In diesem Punkt brauchte er sich allerdings keine Sorgen zu machen. Valerie war begeistert. Die Räume waren allesamt frisch renoviert und leer. Die Küche hingegen war voll eingerichtet, modern, mit allen erdenklichen Geräten. Sie sah aus, als wäre sie vollkommen neu. Darüber freute Valerie sich besonders, denn ihre alte Küche in Stockholm hatte zur Wohnung gehört, und sie hatte eigentlich damit gerechnet, sich in Boxenberg eine neue Küche kaufen zu müssen.
    Als sie Olof Wilander auf die niedrige Miete ansprach, in der Vermutung, es handle sich um einen Kommunikationsfehler, bestätigte er jedoch die Richtigkeit. Es war alles wie im Traum.
    Nachdem Olof Wilander sich kurz darauf verabschiedet hatte, brachten die Spediteure die Möbel und Umzugskartons ins Haus. Valerie und Lasse halfen kräftig mit, traten aber zwischendurch immer wieder vor das Haus, um auf das Meer zu schauen und sich gegenseitig zu versichern, dass sie riesiges Glück hatten.
    Olof durchströmte auf dem Rückweg zur Brauerei ein tiefes Glücksgefühl. Ludvig hatte recht, seine Tochter war reizend. Ein ganz besonderer Mensch. Und Lasse, sein Enkel, erst. Was für ein toller Junge! Es war die richtige Entscheidung gewesen. Er versuchte, den Gedanken an die möglichen Konsequenzen zu verdrängen, und war überrascht, als es ihm leidlich gelang.
    Olof wäre gerne noch länger bei den beiden geblieben, aber er wollte nicht aufdringlich erscheinen und hatte sich außerdem mit Markus zu einem Gespräch über die Werbekampagne ihrer neuen Biersorte verabredet. Er fand Markus im Brauhaus zwischen den metallisch glänzenden Braukesseln, wo er gerade Bier in ein Glasrohr füllte und daran roch.
    »Hallo, Markus. Entschuldige die Verspätung«, begrüßte er seinen Schwiegersohn.
    Markus sah kurz auf, ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Olof betrachtete ihn dankbar. Markus war mehr als ein Schwiegersohn für ihn, eher schon der Sohn, den er sich gewünscht hatte, und er war froh, dass er sein Werk zukünftig bei Markus in guten Händen wusste.
    »Kein Problem«, sagte Markus und überreichte Olof das Glasrohr. Er roch ebenfalls daran, aber so recht interessierte ihn die Qualität des Bieres im Augenblick nicht.
    »Ich musste noch das Haus am See den neuen Mietern übergeben«, erklärte Olof.
    Markus führte ihn zwischen den Kesselreihen zu einem Tisch, auf dem Proben einer neuen Hopfensorte ausgebreitet lagen.
    »Das Haus ist vermietet?«, fragte er. »Du hast ja gar nichts davon erzählt.«
    Olof lächelte und sagte betont beiläufig: »Ja, eine junge Frau hat es gemietet. Valerie und ihr Sohn Lasse. Ludvig hat sie als Anwältin

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