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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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zu versuchen braucht.«
    »Aber wir übrigen sind sehr leicht zu belügen«, gab Tascha zu bedenken. »Diese abscheulichen Verschwörer: Wer sind sie, wenn man von Rose einmal absieht?«
    »Loyale Untertanen der Krone«, antwortete Feltrup. »Drellarek der Kehlenschlitzer zum Beispiel. Uskins und Swellows, Roses höchste Offiziere. Und Lady Oggosk, seine Seherin.«
    »Aber keiner davon ist der große Stratege«, sagte Ramachni nachdenklich. »Auch nicht Rose selbst, denke ich. Dein Kaiser hat sich seiner oft genug bedient, aber er hat ihm niemals vertraut. Nein, es muss noch einen anderen Verschwörer in unserer Mitte geben – von dem Zauberer ganz zu schweigen.«
    »Und wenn alle Offiziere des Schiffs beteiligt wären?«, fragte Tascha.
    »Einer zumindest ist es nicht«, sagte Ramachni. »Mr. Fiffengurt ist reinen Herzens. Zu reinen Herzens vielleicht, um all die Bosheit in seiner Umgebung zu erkennen.«
    »Pazel konnte ihn auch gut leiden«, sagte Tascha. »Und wenn ich recht überlege, erscheint mir Frix der Knallfrosch zu einfältig für einen echten Bösewicht.«
    »Der Schein kann trügen«, warnte Ramachni. »Manchmal sind Verschwörer auch strahlende Schönheiten.«
    »Syrarys!«, rief Tascha. »Sie ist mit im Bunde, nicht wahr?«
    »Wenn es so ist, wirst du ihr nicht so leicht auf die Schliche kommen«, sagte Ramachni ernst. »Vergiss nicht, sie hält das Herz deines Vaters fest in ihren Händen. Und damit vielleicht noch nicht genug – er ist sehr krank, und wenn sie ihn tatsächlich betrügt, könnte er den Schock nicht überleben.«
    »Es sei denn, er wäre krank, weil sie ihn betrügt«, knirschte Tascha und ballte die Fäuste.
    »Diese Schurken!«, quiekte Feltrup. »Sie treffen ihre Vorbereitungen seit Jahren, und uns bleiben nur wenige Tage! Womit sollen wir denn überhaupt gegen sie kämpfen?«
    »Nicht mit dem Schwert«, sagte Ramachni. »Jedenfalls nicht, solange Hercól nicht zu uns zurückgekehrt ist.«
    »Dann eben mit Taktik«, sagte Tascha.
    Die Ratte, der Nerz und die beiden Doggen sahen sie an.
    »Du hast von einer Verschwörung gesprochen«, sagte sie. »Nun, dann werden wir eben unsererseits eine kleine Verschwörung anzetteln.«
    Sie erhob sich, ging stirnrunzelnd auf und ab und dachte angestrengt nach. »Sie sind verschwiegen. Wir werden doppelt so verschwiegen sein. Sie haben geheime Verbündete. Wir werden uns ebenfalls Verbündete suchen. Und bei den Ixchel fangen wir an.«
    »Die Ixchel sehen jedes Mal einen Mörder, wenn sie vor einem Menschen stehen, gnädiges Fräulein«, wandte Feltrup ein. »Und nach dem, was in der Segellast geschah, wird das bei mir nicht anders sein.«
    »Ein solcher Mangel an Vertrauen«, sagte Ramachni, »ist gefährlicher als alle unsere Feinde zusammengenommen.«
    »Vielleicht schenken uns die Ixchel ihr Vertrauen, wenn wir ihnen von Roses Gefangenen erzählen. Doch wen können wir inzwischen sonst noch anwerben?«
    »Jemanden in Ihrem Alter vielleicht?«, fragte Feltrup. »Was ist mit der jungen Nichte der Chathrand -Eigner?«
    »Pacu Lapadolma? Wohl kaum! Sie ist dumm und ebenso auf Arquals Ruhm versessen wie ihr Vater der General. Und sie redet zu viel.«
    »Andere Fahrgäste?«, beharrte die Ratte. »Etwa der Seifenhändler, Hercóls Retter?«
    Tascha schüttelte den Kopf. »Dieser Mr. Ket ist etwas sonderbar. Zunächst hielt ich ihn für einen Dummkopf, aber jetzt frage ich mich, ob er es nicht nur darauf anlegt, diesen Eindruck zu erwecken. Nein, ich traue ihm nicht.«
    »Hauptmann Nagan, der Anführer der Ehrengarde?«, fragte Ramachni.
    »Ja!«, strahlte Tascha. Doch dann legte sich ein Schatten auf ihr Gesicht. »Nein – nicht ganz. Ich kann dir nicht sagen, warum, Ramachni. Ich habe mehr Gründe, ihm zu vertrauen, als jedem anderen an Bord. Er hat Hercóls Angreifer gefangen. Er beschützt meine Familie, solange ich lebe, und hat nie eine Gegenleistung verlangt.«
    »Jetzt will er auf jeden Fall etwas von dir. Nämlich dein Vertrauen.«
    »Und vermutlich verdient er es auch«, sagte Tascha. »Dennoch habe ich bei ihm gewisse Vorbehalte.«
    »Die müssen wir dann wohl respektieren«, sagte Ramachni kopfschüttelnd. »Unsere Liste von Freunden ist ziemlich kurz.«
    »Kurz!«, rief sie. »Warum habe ich nicht gleich daran gedacht! Neeps! Neeps können wir unser Leben anvertrauen. Auch wenn er ein Esel ist!«
    »Hurra!«, schrie Feltrup, der das so verstand, als befinde sich noch ein weiteres erwachtes Tier an Bord. Seine Enttäuschung war nicht

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