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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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und ich schlossen uns meinen Landsleuten an und ritten los. Wir holten Arunis und seine Karawane am Rand des Moores ein. Aber wir waren nur zu fünft gegen fünfzig Volpek und einen Magier – und Tascha hatte sich so gut versteckt, dass wir keine Spur von ihr fanden. So konnten wir nicht mehr tun, als Arunis zu behindern.«
    »Dann haben Sie also die Straße mit den Bäumen blockiert?«, fragte Pazel.
    Hercól nickte. »Wir hatten ein wenig Unterstützung von den Freibeutern.«
    »Freibeuter? Sie meinen Schmuggler, Männer wie Druffle?«
    »Richtig«, sagte Hercól. »Aber Mr. Druffle braucht sich bei den Freibeutern der Chereste nicht mehr blicken zu lassen, nachdem er Arunis bei den Überfällen auf ihrem Territorium geholfen hat. Die Freibeuter wissen übrigens genau, dass es nicht ratsam ist, in den Wracks an der Geisterküste nach Schätzen zu suchen. Und sie haben mit den Murten und Geistern dort offenbar ihren Frieden gemacht. Kein Lebender kennt das Gelände dort besser als sie.«
    Er schien noch mehr sagen zu wollen, verzichtete dann aber darauf. Pazel sah, wie Neeps und Tascha rasch die Augen niederschlugen, und schaute verwirrt von einem zum anderen. Niemand wollte seinen Blick erwidern.
    Hercól räusperte sich. »In den Dünen stießen wir auf weitere Landsleute von mir. Auch dann waren wir zusammen nur fünfzehn Mann. Die Freibeuter waren ebenfalls nicht sehr zahlreich, allenfalls ein Dutzend Leute. Aber sie waren tapfer, und sie hatten in einer geheimen Hütte im Nordmoor Boote versteckt. Und sie konnten es kaum erwarten, mit uns zusammen die Volpek zu vertreiben.«
    »Daran hätten sich auch die Mzithrini gern beteiligt«, warf Chadfallow ein, »wenn nur …«
    »Mzithrini?« Pazel wäre fast von der Bank gesprungen. »Was denn für Mzithrini? Wo kamen die denn her?«
    »Die Frage stellen wir uns alle«, sagte Chadfallow. »Vielleicht waren es Ausgestoßene, Feinde der Fünf Könige, die man ins Exil geschickt hatte. Aber ebenso gut können es auch Spione gewesen sein. Dem Mzithrin war sicherlich nicht entgangen, dass im Golf von Thól seltsame Dinge geschahen. Man fährt nicht mit drei Schiffen und hundert Volpek so dicht an die Pentarchie heran, ohne bemerkt zu werden. Ich vermute, dass sie auskundschaften sollten, was Arunis im Schilde führte, und dabei ganz zufällig auf Tascha stießen. Leider – vielleicht auch zum Glück – sind sie alle tot. Wenn es Agenten der Fünf Könige waren, wäre es kaum wünschenswert, dass sie bei Taschas Hochzeit auftauchen und sie erkennen würden.«
    »Ich würde es mir wünschen«, widersprach Tascha. »Wenn Prinz Falmurqat wüsste, wie ich aussah, wie mir das Blut über das Kinn lief und so weiter, wäre er derjenige, der schreiend davonliefe.«
    »So viel zu unserer Friedensbringerin«, seufzte Chadfallow. »Jedenfalls werden diese sechs Mzithrini keine Meldung mehr machen. Aber sie kamen nicht zu Fuß zur Geisterküste. Sie hatten irgendwo ein Boot liegen, und es gibt nicht viele Boote, die mit nur sechs Mann den Golf von Thól überqueren würden. Euer Kampf könnte von einer anderen Düne aus beobachtet worden sein, Hercól.«
    »Was geschehen ist, lässt sich nicht mehr ändern«, gab Hercól zurück. »Und Tascha hatte keine andere Wahl – ja, sie hat genau so gehandelt, wie ich es unter diesen Umständen auch getan hätte.«
    »Endlich ein freundliches Wort«, sagte Tascha. »Hercól hat mir mit einem Messer das Haar abgeschnitten, Pazel, er hat mich in Sumpfschlamm getaucht und mich gezwungen, mich deinem Druffle zu ergeben. Und Druffle hielt mich tatsächlich für eine tholjassanische Schwammtaucherin, die fliehen wollte und aufgegeben hatte.«
    »Du siehst überhaupt nicht tholjassanisch aus«, sagte Marila. »Dieser Druffle muss ein Dummkopf sein.«
    »Vergesst nicht, dass er unter einem Bann stand«, mahnte Chadfallow. »Ihr habt den echten Druffle nie zu Gesicht bekommen.«
    »Auf das Vergnügen kann ich gern verzichten«, sagte Neeps. »Schade, dass Sie uns nicht erwischt haben, als wir noch an Land waren. Wenn Pazel nicht getaucht wäre und mit den See-Murten gesprochen hätte, hätte Arunis den Wolf niemals gefunden.«
    Für eine Weile trat Schweigen ein.
    »Ich wollte nur, dass er abzieht«, entgegnete Pazel. »Klyst sagte mir, wenn Menschen die Geisterküste betreten, zerstört das die Ripestrie, die Magie, die sie am Leben erhält. Und dazu haben die Menschen kein Recht. Ihr Volk lebt hier seit Tausenden von Jahren.«
    »Du hast Dinge

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