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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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Birnen hingen, verformt und von Mehltau befallen. Einige der Früchte waren heruntergefallen und lagen nun faulend am Boden, wo ihre Süße die Hornissen anlockte. Die Kriebelmücken fanden uns, als wir die Teufelshand passiert hatten, und umschwärmten uns in kleinen schwarzen Wolken. Hier und da wuchsen Pilze, tintenschwarz und giftig. Der Pfad führte in zahlreichen Windungen hügelabwärts.
    Vater hatte Aunties Hütte vor mir erreicht. Es war ein windschiefes kleines Häuschen, das sie selbst aus von Hand behauenen Balken errichtet hatte. Rauch quoll aus ihrem eisernen Schornstein. Vater klopfte nicht und rief auch nicht, er stieß einfach die Tür auf, trat in die Hütte und schlug die Tür wieder zu. Ich kauerte mich hinter einen Baum und wartete. Mein Herz schlug so schnell wie das eines Kolibris.
    Ich hörte laute Stimmen und das Geräusch, wie etwas geworfen wurde. Eine Scheibe klirrte. Dann – ein einzelner Gewehrschuss.
    Vater tauchte in Aunties grüner Tür auf, in der Hand den leeren Kanister. Er wandte sich um, riss ein Streichholz an und warf es über die Schwelle ins Haus.
    »Nein!«, rief ich und sprang aus meinem Versteck.
    Die Flammen tosten und brüllten. Die Hitze war so stark, dass ich zurückweichen musste.
    »Auntie!«, schrie ich und starrte in die züngelnden Flammen, um zu schauen, ob sich dort etwas regte. Nichts. Doch dann, durch das Tosen des Feuers, hörte ich eine Stimme. Es war Auntie, die meinen Namen rief.
    »Sara«, schrie sie. »Sara!« Ich machte einen Satz auf die Hütte zu, doch Vater schlang mir die Arme um den Leib und hielt mich fest. Mein Kopf lag an seiner Brust, und ich hörte sein Herz hämmern.
    Schwarze Ascheflocken wirbelten durch die Luft und schneiten auf uns herab. Sie bedeckten meine Haare, mein Nachtkleid, Vaters Flanellhemd. Erst als ohne jeden Zweifel feststand, dass niemand mehr zu retten war, ließ er mich los, und ich sank zu Boden. Vater machte ein paar Schritte nach vorn. Er stand so dicht an den Flammen, dass er bald Brandblasen an Gesicht und Armen hatte. Er versengte sich die Augenbrauen, die danach nie mehr richtig nachwuchsen. Er stand da, starrte ins Feuer und schluchzte und heulte wie ein Mann, der alles verloren hatte.
    Hinter uns hörte ich das Knacken von Zweigen. Ich hob den Kopf, wandte mich um und erblickte Buckshot, über und über mit Asche bedeckt. Er sah mich an. Sein milchig weißes Geisterauge rollte blicklos in seiner Höhle.
    »Buckshot«, rief ich. »Komm her, Junge.« Doch der Hund schnaubte nur einmal höhnisch und verschwand im Wald.

Martin
28. Januar 1908
    Martin zögerte lange mit dem Aufstehen. Ihm graute vor dem Tag. Sara hatte die vergangenen zwei Tage damit verbracht, das Haus und den Wald abzusuchen. Sie hatte kaum geschlafen, wirkte seltsam fahrig und verzweifelt.
    »Hast du etwas verloren?«, hatte Martin sie tags zuvor gefragt, als sie zum mindestens zwanzigsten Mal in den Wandschrank im Flur geschaut hatte.
    »Schon möglich«, hatte sie geantwortet.
    Martin war erneut in den Ort geritten, um sich mit Lucius zu beraten. Lucius hatte darauf bestanden, Martin zu einem Getränk ins Gasthaus einzuladen.
    Sie setzten sich an die Bar, und Carl Gonyea brachte ihnen ein Bier.
    »Gut, dich zu sehen, Martin.« Lucius schüttelte ihm brüderlich die Hand. »Wie geht es Sara?«
    »Nun ja«, sagte Martin mit einem angespannten Lächeln. »Es geht ihr recht gut, danke.«
    »Sie macht Schreckliches durch. Ein Kind auf diese Art zu verlieren. Meine Gedanken sind bei euch.«
    »Danke.« Martin blickte in sein Glas. Carl nickte ihm zu und ging, um etwas im Hinterzimmer zu besorgen.
    Martin nippte an seinem Glas und schaute sich im Raum um. Speisesaal und Bar waren sehr herrschaftlich in dunklem Holz gehalten. Martin sah sein Spiegelbild in der polierten Oberfläche der Theke. Die Fenster zur Main Street hatten im oberen Bereich Einsätze aus Buntglas, das farbige Lichtflecken auf den glatten Holzboden malte. Es gab ein halbes Dutzend mit weißen Tüchern und Besteck gedeckte Tische, allerdings war es die Zeit zwischen Mittag und Abend, daher aß gerade niemand. Martin und Lucius waren die einzigen Gäste an der Bar. Hinter der Theke standen auf Regalen Flaschen mit Schnaps und Likör und warteten auf das Ende des Tages, wenn Männer mit mehr Geld als Martin kommen und davon trinken würden.
    Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier.
    »Sprich, Bruder«, begann Lucius. »Sag mir die Wahrheit über Sara.«
    Martin beugte sich zu ihm

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