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Winterfest

Winterfest

Titel: Winterfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørn Lier Horst
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Malaga.«
    Wisting schrieb in Großbuchstaben SPANIEN in sein Notizbuch. Jetzt hatten sie einen Namen, aber er war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Internationale Verästelungen waren eine große Herausforderung.
    »Ich bleibe an der Sache dran, aber ich glaube, ich habe noch etwas anderes gefunden, was uns weiterhelfen kann.«
    Wisting ermunterte ihn mit einem Kopfnicken zum Weitersprechen.
    Hammer hielt das Handy hoch, während er fortfuhr. »Als die erste Meldung eintrifft, befindet sich das Telefon in Oslo. Die SMS wird bei einer Basisstation in Havnelageret registriert. Drei Stunden und fünfzig Minuten später, als der Handybesitzer I am here schreibt, ist das Telefon in Nevlunghavn.«
    »Eine Oslo-Verbindung«, stellte der Stationschef fest. Er hatte bis jetzt wortlos zugehört. »Wo befindet sich das andere Handy?«
    »Ebenfalls in Nevlunghavn. Aber wir können daraus noch mehr ersehen.«
    Nils Hammer stand auf und ging zum Flipchart. Er nahm einen Filzstift und schrieb 20.43 Uhr an den unteren Rand des Blattes. Dann zeichnete er einen Strich zum oberen Rand, wo er 16.53 Uhr hinschrieb.
    »Falls der Betreffende I am here bei seiner Ankunft in Nevlunghavn gesendet hat …«
    »… ist er fast eine Viertelstunde zu spät dort eingetroffen«, fiel Christine Thiis ihm ins Wort. »Und er hat fast doppelt so lange wie üblich für die Fahrt von Oslo gebraucht.«
    Nils Hammer nickte. Wisting hatte begriffen, worauf er hinauswollte, und beugte sich interessiert vor.
    »Hier und hier«, sagte Hammer und machte zwei Kreuze auf die Striche zwischen Oslo und Nevlunghavn, »befinden sich Mautstationen. Die normale Fahrzeit von der Mautstation an der E18 bei Langåker beträgt fünfundzwanzig Minuten und von der Mautstation in Sande eine Stunde und zehn Minuten. Alle Durchfahrten werden mit Fotos des Nummernschilds oder der Mautplakette registriert.«
    Der Stationschef nickte. »Alle Fahrzeuge, die die Mautstelle bei Langåker rund fünfundzwanzig Minuten vor dem Versenden der SMS passiert haben, können etwas mit dem Fall zu tu haben«, fasste er zusammen.
    »Wie Christine schon sagte«, fuhr Hammer fort, »ist er eine Viertelstunde zu spät dran und es ist wenig wahrscheinlich, dass er auf dem letzten Stück der Strecke eine Pause gemacht oder seine Ankunft am Zielort nicht sofort mitgeteilt hat. Geben wir ihm trotzdem noch ein paar Minuten Luft, dürfte er sich unter den Autos befinden, die die Mautstation zwischen 20.00 Uhr und 20.20 Uhr passiert haben.«
    »Das sind immer noch eine Menge Fahrzeuge«, warf Torunn Borg ein. »An einem Freitagabend fahren da doch wohl Tausende von Autos durch?«
    »Ja, schon, aber unser Mann kommt aus Oslo und wir suchen nur nach Fahrzeugen, die auch die Mautstelle in Sande passiert haben. Außerdem gibt es Grund zu der Annahme, dass er am selben Abend denselben Weg zurückfährt.«
    Christine Thiis fasste zusammen, wie um zu zeigen, dass sie verstanden hatte: »Du willst also mit den Autos anfangen, die die Mautstelle in Sande um 19.30 Uhr und die in Langåker um etwa 20.15 Uhr passiert haben und außerdem auf der Rückfahrt am selben Abend dort registriert wurden.«
    »Genau. Das ist wie bei einer Suchmaschine im Internet. Je mehr Suchworte du eingibst, desto weniger Treffer erhältst du.«
    »Aber es ist doch möglich, die Mautstellen zu umfahren?«
    »Natürlich«, nickte Hammer. »Aber ich glaube, die Antwort liegt hier«, fügte er hinzu und kreiste die Markierung ein, die die Mautstelle an der E 18 zwischen Larvik und Sandefjord darstellte.
    »Glaube ich auch«, sagte Wisting. »Bearbeite die Sache vorrangig.«
    Bei einem solchen Fall lag in jeder elektronischen Spur ein potenzieller Beweis. Wisting dachte an alle Arten von gespeicherten Daten, die stummen Zeugen der modernen Zeit, die gesichert und analysiert werden mussten.
    Espen Mortensen betrat den Raum. Er ging zur Kaffeemaschine und goss sich eine Tasse ein, ehe er sich auf einen freien Stuhl setzte.
    »Neuigkeiten?«, fragte Wisting.
    »Eigentlich nicht. Die Leiche ist auf dem Weg in die Rechtsmedizin. Habt ihr von den Patronenhülsen gehört?«
    Die anderen nickten.
    »Kaliber .38. Unser Mann hat viel Blut verloren und wir suchen nach Blutspuren im Gelände, aber wegen des Regens ist das schwierig. Da sind ein paar Fußabdrücke an der Stelle, wo die Hülsen gefunden wurden, aber auch die hat das Wetter zerstört.«
    »Glaubst du, er wurde da draußen angeschossen und hat sich bis zur Hütte geschleppt?«, fragte

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