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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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erledigen war. Er kehrte in sein Zimmer zurück und begann mit seiner Morgengymnastik. Er hatte in Salzburg einen Aikido-Verein gefunden, bei dem er mittrainierte und dafür hielt er sich fit. Nach Liegestütz, Situps und Hantelcurls wurde er langsam warm, zog seine Laufsachen an und startete nach draußen.
    Nach fünfundvierzig Minuten war er wieder zurück und stapfte hechelnd die Treppe bis in den vierten Stock nach oben.
    Als Alexander die Tür hinter sich ins Schloss warf, tauchte ein blonder Schopf aus der Küche auf. Andrea strahlte wie immer. Sie war eine wahre Schönheit, die selbst ungeschminkt umwerfend aussah.
    »Guten Morgen«, sagte sie, »Willst du ein Ei?«
    »Gerne«, antwortete Alexander und folgte ihr in die Küche.
    In einem kleinen Topf voller brodelndem Wasser schwammen zwei Eier.
    »Weich?«, fragte Andrea und er nickte nur.
    »Hast du heute was?«, wollte Alexander wissen, während er die Sachen für das Frühstück auf den Tisch stellte.
    »Nur eine Vorlesung um elf. Danach muss ich noch in die Bibliothek und am Abend hab ich Turnen. Du?«
    »Nein, ich arbeite heute. Wie sieht‘s bei dir morgen aus?«
    »Freier Tag«, antwortete Andrea, nahm die Eier aus dem kochenden Wasser und stellte sie in die Eierbecher.
    »Ein Freund hat mir gestern Abend zwei Karten für die Therme in Bad Reichenhall geschenkt. Das ist ja nicht weit. Das Problem ist, sie laufen übermorgen mit Ende des Monats ab.«
    »Oho«, machte Andrea, »Der Herr bittet um ein Date?«
    »Nur wenn die Dame nichts Besseres zu tun hat.«
    »Ich begleite dich gerne.«
    »Das freut mich«, sagte Alexander, »Es ist zwar nur eine Vier-Stunden-Karte, aber ich werde einfach die paar Euro für den Tag aufzahlen. Ich freu mich schon auf die Sauna.«
    Er öffnete sein Frühstücksei und bemerkte wieder einmal, wie gut Andrea kochen konnte. Es passte genau. Die sah ihn darüber jedoch etwas skeptisch an.
    »Tut mir leid«, meinte er schließlich, als er den Blick bemerkte, »Ich vergesse ganz gerne, dass wir uns doch vom Geschlecht her unterscheiden, auch wenn unser Beuteschema ähnlich ist.
    Du musst nicht mit mir in die Sauna gehen. Du kannst dich auch in dein Handtuch einwickeln und wenn es dich stört, dann werde ich dich in der Sauna einfach meiden.«
    »Nein, schon ok«, antwortete Andrea, »Es ist nur, ich war noch nie in einer Sauna und ich schäme mich doch etwas.«
    »Du hast nun wirklich nichts, wegen dem du dich schämen solltest. Du wirst einiges an Aufmerksamkeit auf dich ziehen.«
    Andrea wurde rot.
    »Es ist deine Entscheidung. Für mich ist die Nacktheit in der Sauna immer etwas befreiendes. Da sind alle gleich, egal ob armer Mann oder Manager.«
    »Dennoch ist die Scham schwer auszuschalten. Immerhin wird sie dir anerzogen, das weißt du.«
    Alexander nickte.
    »Ich habe eines Tages einfach aufgehört darüber nachzudenken«, sagte er, »Nacktheit wird oft mit Sexualität verknüpft und gleichgesetzt. Doch ich mache das nicht. In einer Sauna oder beim FKK hat das für mich einfach mehr mit Natürlichkeit zu tun.«
    »Eigentlich eine gesunde Einstellung. Aber ich weiß nicht, wie ich dann dort reagiere«, meinte Andrea nachdenklich.
    »Du brauchst dich vor mir sicher nicht zu schämen, denn ich schäme mich nicht vor dir. Du kannst dich schon mal drauf einstellen, dass ich mich in der Sauna nicht bedecken werde. Wenn dir das zu schaffen macht, dann kann ich das verstehen, aber versteh auch mich, dass ich darauf keine Rücksicht nehme.«
    »Nein, schon ok.«
    Alexander machte sich ein Honigbrot, während Andrea ihm kaum in die Augen sehen konnte. Sie schien sich bereits jetzt zu schämen.
    »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es mir und ich helfe dir«, bot er an.
    »Das ist lieb. Und ich komme sicher darauf zurück.«

    Als sie aus dem Auto stiegen lag die Temperatur unter null. Sie hatten gefrühstückt und danach ihre Sachen gepackt. Am Vorabend war Alexander Zeuge einer kleinen Panikattacke Andreas geworden, die um Mitternacht aus dem Schlaf schreckte und ins Bad rannte, da sie sich nicht rasiert hatte.
    Alexander war von dem Lärm wach geworden und hatte die Tür geöffnet. Andrea hatte vergessen sie zu abzuschließen. Sie saß gerade mit leicht gespreizten Beinen am Rand der Badewanne und hatte die und ihren Unterkörper dick mit Rasierschaum eingecremt. Erschrocken warf Alexander die Tür wieder zu und wartete bis Andrea wieder aus dem Bad kam um mit ihr zu reden.
    Doch sie nahm die Sache um einiges

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