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Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Titel: Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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vielleicht!«
    »Ja, übermorgen ist auch gut«, schreit die Liesl. »Und vergiss die Tupperparty am Freitag nicht!«
    Und dann zu mir: »Du, sag dem Lenerl auch noch mal, sie soll die Tupperparty nicht vergessen, gell, Franz. Da gibt’s nämlich ein großartiges Willkommensgeschenk. Da freut sie sich bestimmt!«
    Ich nicke. Ja, für mich gibt’s hier eh nix mehr zu tun, und so fahr ich lieber wieder.
     
    Jetzt frag ich mich natürlich, wieso der Ossi-Klaus ein Bofrost-Fahrer ist, wo er doch in Wirklichkeit ein Architekt ist. Vielleicht war das ja noch während seiner Studentenzeit. Jetzt ist aber der Klaus auch nicht mehr der Jüngste, also kaum möglich, dass er noch studiert hat. Außer vielleicht, er hat ein jedes Semester gleich zweimal gemacht. So nach dem Motto: Doppelt hält besser. Was ich aber doch eher für unwahrscheinlich halte.
     
    Und dann frag ich mich, wo der Ferrari ist und wie ich sie erreichen kann. Telefonisch jedenfalls nicht, das hab ich schon tausendmal probiert. Und außerdem frag ich mich natürlich, warum sie behauptet, die Mercedes Dechampes-Sonnleitner zu sein, wo’s eine solche gar nicht gibt. Jedenfallsnicht in direkter Verwandtschaft mit dieser Frau aus Kanada. Vorausgesetzt, die lügt nicht, natürlich.
    Fragen über Fragen.
    Und weil es schon spät ist und ich das vermutlich heute nicht mehr klären kann, geh ich zum Wolfi auf ein Bier.
     
    Wie ich danach heimkomm, sitzt der Papa noch hinterm Haus in der Wiese, in seinem alten Schaukelstuhl. Der Ludwig liegt vor seinen Füßen, und wie er mich sieht, springt er auf und wedelt mit seinem ganzen Hinterteil.
    »Schön heut, gell, und schon so warm«, sag ich so.
    »Setz dich ein bisschen dazu, Franz. Solche Nächte sind selten. Die darf man nicht verschlafen.«
    »Darf man schon, wenn man am nächsten Tag wieder fit sein muss.«
    »Geh, für was musst denn du fit sein?«, fragt er und zieht an seinem Joint, den ich jetzt erst seh. Gerochen hab ich ihn schon vorher, hab aber gehofft, es wären die Kerzen, die so riechen. Ich hol mir ein Glas aus der Küche und setz mich dazu. Eine Zeit lang reden wir gar nix, hören nur den Grillen zu, die uns ein Ständchen bringen.
    »Wie geht’s deinem Fuß?«, frag ich nach einer Weile. Er kriegt wieder diesen vorwurfsvollen Blick, dass es mir gleich ganz schlecht wird.
    »Scheiß doch auf die Zehen, Franz! Ich hab mir ja zum Glück nicht die Eier abgesäbelt!« Dann lacht er und ich mit, allein schon aus Erleichterung.
    Ich frag mich allerdings, wozu er seine Eier braucht, ich hab ihn noch nie mit einer Frau gesehen. Seit dem Tod von der Mama ist er allein und macht keinerlei Anstalten, daran was zu ändern.
    »Ich frag mich eigentlich schon, für was du deine Eier brauchst«, sag ich so und ärger mich gleich, dass ich’s getanhab. Er schaut eine Zeit lang in die Ferne, trinkt einen großen Schluck Wein und sagt dann: »Deine Mutter war eine erstklassige Frau, weißt. Schön und gescheit und lieb. So was kriegt man nur einmal im Leben. Und wenn man so was einmal gehabt hat, ja, dann will man halt nix anderes mehr. Nix, was schlechter ist, weißt, Franz.«
    Er hat eine ganz andere Stimme wie sonst und es geht mir durch und durch. Und ich weiß genau, was er meint. Wer einmal einen Ferrari hatte, der will auch keinen Golf mehr fahren.
     
    Am nächsten Tag bin ich dann erwartungsgemäß müde. Und wie ich so am Frühstückstisch sitz und versuch, meine Augen aufzuhalten, schlurft der Papa in Unterhosen durch die Küche. Holt sich aus dem Kühlschrank ein Mineralwasser, trinkt es im Stehen, hebt die Hand zum Gruße und verzieht sich wieder ins Bett. Provokant bis zum Dorthinaus, kann ich nur sagen.

Kapitel 17
    Saudummerweise gibt es akkurat heute einen Auffahrunfall auf der Bundesstraße mit acht beteiligten Fahrzeugen. Passiert äußerst selten, aber eben immer, wenn’s so gar nicht passt. Es gibt eine Menge Schreibkram, das kann man gar nicht glauben. Und wenn ich das alles allein machen muss, bin ich bis Weihnachten noch nicht durch. Bisher hat mir ja bei so umfangreichen Sachen immer die Susi geholfen. Weil, seien wir mal ehrlich, in unserer Gemeindeverwaltung jetzt auch nicht unbedingt die Hölle los ist. Nachdem ich ja bei ihrem Geburtstag wieder ganz gute Karten hatte, wage ich mich in ihr Büro vor.
    »Servus, Susi. Du ich   …«
    Weiter komm ich gar nicht. Sie schaut mich an wie der Teufel das Weihwasser und keift: »Was willst du hier?«
    »Hab ich irgendwas verpasst?«, frag

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