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Winterkill

Winterkill

Titel: Winterkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Künstlernamen von einem legendären Baseballspieler geliehen hatte. »Früher oder später …«
    Cavani schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch,dass sein Bierglas umfiel. Er wischte es mit einer heftigen Bewegung vom Tisch. »Früher oder später?«, fuhr er die Männer an. »Ich will, dass sie so bald wie möglich stirbt. Wenn es geht, noch heute Nacht. Bleibt ihr auf den Fersen, seht nach, wo man sie vor uns versteckt. Das dürfte doch nicht so schwer sein. Schiebt Wache bis morgen früh, wenn es sein muss. Irgendwann kommt sie aus ihrem Loch raus, mit oder ohne Cops. Erledigt sie mit dem Gewehr. Zum Teufel, muss ich euch erst erklären, wie ihr euren Job zu verrichten habt? Sie hat meinen Bruder auf dem Gewissen, verdammt! Angelo sitzt lebenslänglich im Knast wegen dieser Schlampe, und nicht mal ich komme in dem High-Security-Knast an ihn ran. Bringt sie um! Eigentlich wollte ich sie mir persönlich vornehmen, aber jetzt will ich nur noch, dass sie stirbt. Erledigt sie! Und jetzt raus mit euch!«
    »Keine Bange, Boss«, versuchte Coleman ihn zu beruhigen, »noch einmal geht sie uns nicht durch die Lappen.«
    Cavani schob sich wütend eine Nudel in den Mund. »Nehmt den Lexus, der im Hof steht. Den Escalade haben die Cops sicher schon auf der Liste.«
    Die Männer verschwanden.
    »Luigi!«, rief Cavani, als sie gegangen waren. »Bring mir ein neues Bier! Und sorge dafür, dass mich niemand stört!«
    Sein Neffe brachte das Bier und stellte es wortlos auf den Tisch. Er wusste, dass er besser schwieg, wenn sein Onkel in dieser Stimmung war.
    Cavani schob seinen Teller zurück und nahm einen großen Schluck. Dann wischte er sich mit der flachen Hand über den Mund und zog sein Handy aus der Brusttasche. Er wählte eine der Nummern, die er auswendig kannte.
    »Ja?«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »›Luigi’s‹ … so bald wie möglich«, sagte er. »Ich hab einen Auftrag für dich.«

9
    Sarah sollte gerade in den Streifenwagen einsteigen, als ein ziviler Wagen mit Blaulicht, aber ohne Sirene neben ihnen hielt und eine blonde Lady im Polizeianorak ausstieg. Sie zeigte den beiden Cops ihre Marke und sagte: »Lieutenant Karen Havelka, Major Case Squad. Ich übernehme die Gefangene.«
    »Sie hat die Absperrung durchbrochen und sich wie eine Verrückte aufgeführt«, erwiderte einer der beiden Polizisten. »Keine Ahnung, was sie hat.«
    »Schon gut, Officer. Nehmen Sie ihr die Handschellen ab. Und kein Wort zu Ihren Vorgesetzten. Sie gehört uns.«
    »Nichts dagegen«, sagte der Officer. Sie ersparen uns ’ne Menge Papierkram.« Er schloss die Handschellen auf und schob Sarah zu Havelka. »Wir haben bei der Party schon genug Ärger.«
    Sarah setzte sich auf den Beifahrersitz des zivilen Einsatzwagens und schnallte sich an. Mit Tränen in den Augen blickte sie nach draußen. Der Geländewagen war verschwunden. Ihre kleine Show hatte die Killer vertrieben. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen sollen. Sie war ihren Verfolgern entkommen, gefährlichen Killern, die nicht gezögert hätten, sie kaltblütig zu erschießen. Die Polizei, das FBI und die US Marshals würden sie beschützen, sie würde sich von den Strapazen erholen und in einem warmen Bett schlafen können, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen. Und sie könnte endlich den verletzten Knöchel hochlegen.
    Aber wo war der Wendigo? Würde das Ungeheuer zurückkehren, um sie endgültig zu vernichten? Würde er von einem der Cops oder anderen Beamten Besitz ergreifen?Würde es ihr so ergehen wie der armen Candy Morgan? Wie lange konnte sie ihren Rettern vertrauen?
    Ihr Blick war auf ihr Handgelenk gerichtet, als Havelka einstieg und den Motor startete. Sie starrte auf die Telefonnummer, die Ethan ihr gegeben hatte. Sie würde ihn anrufen, selbst dann, wenn man ihr einen neuen Namen gab und sie nach San Francisco oder L. A. schickte. Sie gehörten zusammen. Das Schicksal hatte sie füreinander bestimmt, das hatte sie beim ersten Blick in seine blauen Augen erkannt, und weder das FBI noch die US Marshals, die Cops oder die verfluchte Mafia konnten sie trennen.
    Havelka fuhr vom Parkplatz und griff nach ihrem Handy. Sie drückte eine eingespeicherte Nummer. »Agent? Havelka hier. Ich habe sie.« Kurze Pause. »Wir sind schon unterwegs.« Sie legte das Handy in ein Ablagefach und deutete auf Sarahs Handgelenk. »Was ist das für eine Nummer?«, fragte sie. »Jemand in Grand Portage? Father Paul?«
    Sarah blickte die Polizistin erstaunt an. Havelka war

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