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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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runde Schultern hatte, dessen Gesicht ständig von zornigen roten Flecken überzogen war, wirkte das Ergebnis nur komisch.
    Nayim betrachtete den Mann. Schon wieder ein Pickel in Olions Nacken. »Die Jungs sind beunruhigt Hauptmann«, sagte der Sergeant. »Mir gefällt ihre Stimmung nicht.«
    »Willst du mir etwa sagen, dass fünfzig Mann Angst haben, es mit einem einzigen Schwertkämpfer aufzunehmen?«
    »Es geht nicht um sie, Hauptmann. Tatsächlich werden sie erleichtert sein, wenn endlich mal was passiert Nein, das ist es nicht.«
    »Spuck’s schon aus, Mann. Du wirst schon nicht den Kopf verlieren.«
    »Ich könnte aber, wenn du mich verstehst?«
    Nayim verstand vollkommen. Seine Miene verhärtete sich. »Allerdings. Deshalb ist es wohl besser, nichts zu sagen. Reite den Hügel dort hinauf und sieh, ob du sie schon ausmachen kannst.«
    »Jawohl.« Olion galoppierte nach Südosten davon. Nayim warf einen Blick zurück. Seine Männer ritten in Zweierreihen hinter ihm, die Enden ihrer Lanzen ruhten in den Steigbügeln. Er gab ihnen ein Zeichen, in der jetzigen Geschwindigkeit weiterzureiten, gab seinem Pferd die Sporen und ritt hinter Olion her.
    Auf dem Hügelkamm ließ er sein Pferd halten und blickte auf die Ruinenstadt Lem hinunter. Angeblich eine der größten Städte, die jemals gebaut worden waren, war es jetzt ein Ort der Geister und verlorener Erinnerungen. Die gewaltigen Mauern waren von der Zeit niedergerissen, von Erdbeben erschüttert, viele der Steine hatten dazu gedient am anderen Ende des Tales neue Häuser zu bauen. Was von der Nordmauer noch übrig war, stand wie eine Reihe abgebrochener Zähne vor der Geisterstadt.
    Dann sah er die Reiter, noch immer ein paar hundert Meter voraus. Auf diese Entfernung konnte er die einzelnen Personen nicht unterscheiden, aber er konnte sehen, dass ihre Pferde müde waren, und sie waren noch immer ein gutes Stück von der Stadt entfernt. Sobald seine Männer ihn eingeholt hatten, würden sie in wenigen Minuten niedergeritten werden.
    »Nun sag rasch, was du zu sagen hast«, befahl er Olion. »Denn dann wartet unsere Pflicht.«
    »Das ist doch alles verkehrt Hauptmann. Die Männer wissen das. Ich weiß es. Ich meine, was ist in der Stadt passiert? Allen Berichten zufolge sind Tausende tot. Dort sollten wir sein. Und warum die ganze Armee hierher in die Wildnis schleppen. Hier gibt es niemanden, gegen den man kämpfen müsste, Hauptmann. Warum also sind wir hier?«
    »Wir sind hier, weil so unser Befehl lautet«, sagte Nayim, der unbedingt die Flüchtigen gefangen nehmen wollte.
    »Und was ist mit unserem Proviant Hauptmann? Dem Quartiermeister zufolge haben wir gerade genügend Lebensmittel, um bis nach Lem zu kommen. Was soll danach geschehen? Wir sind nicht mal auf halbe Rationen gesetzt worden. Obermorgen werden dreitausend Mann nichts mehr zu essen haben. Das ist doch verrückt!«
    »Ich werde dir sagen, was verrückt ist, Olion: ein Soldat in Malikadas Armee, der anfängt zu meutern.« Nayim versuchte, es überzeugend bedrohlich klingen zu lassen, aber es gelang ihm nicht. Er teilte die Sorgen des Mannes. »Hör zu«, sagte er etwas umgänglicher. »Wir werden hier unsere Pflicht erledigen und dann die Gefangenen Malikada übergeben. Einige Kilometer zurück haben wir Spuren von Elchen gesehen. Sobald wir die Gefangenen haben, kannst du mit einer Einheit auf die Jagd gehen. Dann essen wir wenigstens heute Abend gut.«
    »Jawohl«, sagte der Mann zweifelnd.
    Nayim warf einen nervösen Blick nach hinten. Die Lanzenreiter waren fast in Hörweite. »Ich nehme an, da ist noch etwas? Mach schnell!«
    »Warum läuft die Königin weg? Malikada ist ihr Vetter. Sie standen sich immer nahe, heißt es. Und warum sollte ein General wie Antikas Karios ihr helfen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir Antikas fragen, wenn wir ihn haben.«
    Als die Truppe hinter ihnen ihre Pferde zügelte, hob Nayim den Arm. »Mir nach!« rief er.
    Schneller werdend galoppierte er über die alte Straße und verringerte rasch den Abstand zwischen sich und den fliehenden Reitern. Ein rothaariger Bursche, der den Abschluss bildete, sah sich um und trieb sein Pferd dann an.
    Damit war die Jagd im Gange. Nayim zog seinen Säbel. Er konnte Antikas Karios jetzt sehen, er ritt einen großen schwarzen Hengst. Der Mann riss sein Pferd herum, und einen Augenblick lang glaubte Nayim, er wolle sie angreifen. Statt dessen galoppierte er an seiner Gruppe vorbei und trieb sie an. Nayim zog

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