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Wintermaerchen

Wintermaerchen

Titel: Wintermaerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Helprin
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von aufgeregten jungen Männern und Frauen angehalten, die ihm zeigen wollten, dass sie ihre Arbeit taten und voller Hoffnung waren. Sie stellten ihm eine ganze Reihe überflüssiger Fragen. Er antwortete bedächtig, um ihnen Mut zu machen. Dass hier bei der Sun eine festliche Stimmung herrschte, trotz allem, was draußen in der Stadt geschah, erklärte er sich mit der relativen Jugend seiner Reporter.
    Oben auf dem letzten Treppenabsatz lief ihm Bedford über den Weg. »Wie kommt es, dass wir wieder Licht haben?«, fragte Harry Penn ihn.
    Bedford zuckte die Schultern. »Es ist einfach angegangen. Ich nehme an, die Mechaniker konnten die Maschinen reparieren.«
    Bedford ging nach unten, um die Mechaniker zu fragen. Als er sich später in Harry Penns Büro meldete, saß der alte Herr auf einer Couch, rauchte eine Zigarre und starrte auf die Gemälde von Peter Lake und Beverly.
    »Die Mechaniker sagen, die Maschinen seien hoffnungslos blockiert gewesen«, berichtete Bedford. Harry Penn wandte seinen Blick nicht von den beiden Porträts ab. »Sie hatten schon die Hälfte auseinandergenommen und die Einzelteile auf dem Boden ausgebreitet. Innerlich waren sie auf sechs Monate Arbeit gefasst, als der Chefmechaniker zurückkam und alles in Ordnung brachte – im Handumdrehen, behaupten sie.«
    »Wie bitte? Meinen Sie diesen Trumbull? Ich glaube nicht, dass der irgendetwas im Handumdrehen in Ordnung bringen könnte. Der braucht ja schon ein ganzes Jahr, um mein Schweizer Offiziersmesser zu schleifen. Da stimmt etwas nicht.«
    »Aber ich habe mit Trumbull gesprochen.«
    »Dieser Lügner!«
    »Mr Penn, Trumbull ist nicht mehr Chefmechaniker.«
    »Ach nein? Seit wann? Wo habe ich nur meine Gedanken!«
    »Die Mechaniker haben schon seit längerer Zeit einen neuen Chef. Sie haben ihn sich selbst ausgesucht.«
    »Verdammt, Bedford!«, sagte Harry Penn wütend. »Hier wird niemand ohne meine Zustimmung befördert! Niemand außer mir bestimmt, wie viele Anteile einer erhält.«
    Bedford schüttelte den Kopf. »Er hat die Anteile eines Lehrlings. Sie haben ihn zu ihrem Chef gemacht, weil er so gut ist, dass sie nicht warten konnten – jedenfalls sagen sie das.«
    »Wer ist er? Etwa einer von diesen Computertypen? Schicken Sie den verdammten Kerl zu mir! Ich will mit ihm reden.«
    »Das geht nicht.«
    »Verdammt noch mal!«, sagte Harry Penn und blickte gereizt zur Decke. »Wer leitet diese Zeitung eigentlich?«
    Bedford wollte antworten, doch er brachte kein Wort heraus. Harry Penns Wut war schon verflogen, er konnte nur noch staunen.
    »Wie heißt der Mann?«
    »Sie nennen ihn Mr Überbringer. «
    »Mr Überbringer?«, wiederholte Harry Penn.
    »Ja, so ist es.«
    Harry Penn wusste nicht, ob er seinen Trommelrevolver neu laden oder einen Wutanfall haben sollte. »Warum können Sie ihn nicht zu mir schicken?«, fragte er.
    »Er macht gerade ein Nickerchen.«
    »Ein Nickerchen?«
    »Ja, Sir. Die anderen lassen nicht zu, dass er gestört wird. Sie haben einen Heidenrespekt vor ihm. Anscheinend halten sie ihn für den König der Mechaniker.«
    »Hören Sie mal!«, sagte Harry erzürnt und erhob sich von der Couch. »Mir ist es egal, ob er der König der Zigeuner ist. Ich werde diesen Mr Überbringer selbst aufwecken, ihm einen Tritt in den Hintern geben und ihn rausschmeißen. Aber dann werde ich ihn neu einstellen als Chefmechaniker und vor ihm niederknien, weil ich so dankbar bin, dass der Teufelskerl uns wieder mit Licht versorgt hat!«
    Als Harry Penn gemessenen Schrittes die Treppe hinabging, Stufe für Stufe, fühlte er erst einen eiskalten Schauder, dann standen ihm die Haare zu Berge, und dann spürte er weder die Stufen unter seinen Füßen, noch hörte er seine eigenen Schritte oder das Summen der Maschinen im Maschinenraum. Das kann nicht sein, sagte er sich, bevor er vor den Mechanikern stand. Oder vielleicht doch? Der beste Mechaniker der Welt, der alle Maschinen im Handumdrehen zu reparieren versteht, der von anderen Mechanikern zum Chef ernannt wird und sich dennoch mit den Anteilen eines Lehrlings begnügt – ja, das kann nur er sein!
    Von Furcht und einer seltsamen Vorahnung geplagt, befragte Harry Penn die Mechaniker: »Wo ist dieser Mr Überbringer? Ist er hier?«
    »Ja, er ist hier«, antwortete einer der Männer.
    »Dann sagen Sie mir, wo ich ihn finden kann.«
    »Er sollte jetzt nicht gestört werden«, erklärte Trumbull. »Er schläft jetzt.«
    »Aber gewiss doch!«, sagte Harry Penn. Seine Stimme klang

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