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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Geld von dir?“, fuhr Ben aufgebracht fort und versuchte Alex’ Probleme auf diese Art nicht gänzlich zu offenbaren.
    Jo wirkte jedoch nach wie vor unbeeindruckt.
    „Ja, ich erinnere mich“, erwiderte er lediglich etwas nachdenklich.
    „Worum geht es hier eigentlich?“, mischte nun auch Alex sich wieder ein.
    „Tu doch nicht so!“, fuhr Ben ihn wütend an. „Du weißt ganz genau, worum es geht!“
    „Na ja, Alexanders Schulden von vor ein paar Wochen scheinen für dich ja ein perfektes Alibi darzustellen“, dachte Jo laut weiter. „Ich erinnere mich nämlich auch daran, dass sich sein Geldproblem nach ein paar Tagen wieder erledigt hatte.“
    Ben wurde halb wahnsinnig. Es kam ihm vor, als ob Jo die Realität gar nicht wahrhaben wollte und sich deshalb alles so zurecht legte, wie es für ihn plausibel klang. Er fühlte sich schon fast wie jemand, der unschuldig in eine geschlossene Anstalt gesteckt worden war und dessen jegliches Verhalten fortan als verrückt erklärt wurde.
    Jos letzten Kommentar ignorierte er jedoch und widmete sich stattdessen weiterhin dessen Sohn.
    „Ich war die ganze letzte Zeit für dich da. Immer. Wieso tust du das?“, fragte er verzweifelt.
    Daraufhin tauschten Alex und Jo einen flüchtigen Blick untereinander aus. Jo schien einen Moment lang etwas konfus zu sein und sich deshalb eine mimische Bekräftigung von seinem Sohn zu holen, um sich bestätigen zu lassen, dass Bens Worte absoluter Irrsinn waren.
    „Ich hab’ keine Ahnung, wovon er spricht, Vater!“, verteidigte Alex sich und klang dabei äußerst glaubwürdig.
    „Das ist doch verrückt!“, nuschelte Ben und fuhr sich mit der flachen Hand über sein Gesicht. „Ihr benehmt euch ja tatsächlich mal wie Vater und Sohn. Ihr haltet zusammen. Ich bin beeindruckt.“
    „Raus!“, befahl Jo daraufhin.
    „Ihr seid euch ähnlicher, als ich bislang dachte“, fuhr Ben fort, „Ihr habt beide diese ... diese ... schizophrene Art.“
    „RAUS!“, wiederholte Jo sich energisch, während er sich wütend von seinem Stuhl erhob.
    Ben sah ihn an und schüttelte ungläubig seinen Kopf. Dabei setzte er einen Blick auf, der ausdrücken sollte, wie erbärmlich Jo war und dass dieser ihm nur noch leid tat.
    „Hast du nicht gehört?“, mischte Alex sich plötzlich erneut ein. „Du sollst verschwinden!“
    Mit diesen Worten hatte Alex den Bogen jedoch überspannt.
    Mit einem Mal brauste sich eine ungeheure Wut in Ben zusammen, die förmlich danach schrie, entladen zu werden. Er konnte sich nicht mehr zusammenreißen und hetzte schließlich schnellen Schrittes auf Alex zu. Der Blonde schien sich dadurch tatsächlich etwas beunruhigen zu lassen, denn für den Bruchteil einer Sekunde konnte man Panik in dessen Augen erkennen.
    Ben hatte seine Hände noch immer zu Fäusten geballt und blieb unmittelbar vor Alex’ Stuhl stehen. Zornig funkelte er den Blonden an und atmete dabei so schwer, dass sein Brustkorb sich deutlich sichtbar hob und senkte.
    „Du bist sowas von krank!“, zischte er.
    Alex sah zu ihm auf und verzog dabei keine Miene.
    „Ich?“, hakte er unberührt nach. „Ich dachte, du wärst hier die Schwuchtel.“
    Daraufhin begann Ben vor Wut zu explodieren. Er fühlte sich beleidigt und gedemütigt. Normalerweise würde er über solch einen lächerlichen Kommentar erhaben schmunzeln, doch in seiner aufgebrachten Verfassung ließen Alex’ Worte ihn endgültig außer Kontrolle geraten.
    Wie von einer fremden Macht gelenkt drückte er Alex’ Stuhl nach hinten und packte den Blonden daraufhin grob am Kragen. Er riss ihn von seinem Stuhl, zog ihn dabei nahe an sich heran und funkelte ihm zornig in die Augen.
    „Jetzt reicht’s!“, zischte er wütend. Er klang bedrohlich.
    Er spürte Jos Blick in seinem Rücken, ignorierte diesen aber. Stattdessen war er nur noch auf Alex fixiert und fühlte sich endlich ernst genommen, als dieser seine Augen panisch aufriss.
    Ben erkannte sich selbst kaum wieder. Eigentlich war er nicht der Typ, der handgreiflich wurde, sondern Auseinandersetzungen und Missverständnisse verbal klärte. Doch in diesem Fall war alles anders. Er fühlte sich missachtet und ausgenutzt.
    „Lass mich gefälligst los!“, forderte Alex ihn nach weiteren Sekunden hasserfüllt auf.
    Doch Ben ließ nicht von dem Blonden ab. Seine Finger krallten sich so fest in dessen Hemdkragen, dass er Alex schon leicht würgte.
    „Wieso denn?“, fragte Ben und tat unverständlich. „Sonst hat dir das doch auch

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