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Winternacht

Winternacht

Titel: Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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drückte mich zurück an den Wannenrand und küsste mich, bis mir schwindelig wurde.
    Bevor ich begriff, was wir taten, glitt er in mich und begann sich zu bewegen, so dass das Wasser an unseren Seiten kleine Wellen schlug und über den Rand schwappte. Ich schloss wieder die Augen und gab mich dem langsamen Rhythmus hin.
    »Diese Nacht sollte eigentlich nicht für Sex sein«, flüsterte er. »Du solltest dich ausruhen. Aber ich brauche dich. Ich will dich spüren.«
    »Sex ist okay.« Ich küsste seine Nasenspitze. »Sex ist gut, und manchmal ist Sex in der Wanne am besten.« Ich steckte mir einen weiteren Bissen Kuchen in den Mund. Ein Schub Euphorie durchfuhr mich, und ich lachte. »Und Sex und Schokolade ist besonders gut.«
    »Lass mich mal beißen.« Grieves Sternenaugen blitzten, und seine spitzen Zähne schimmerten im dämmrigen Licht. Er war gefährlich und wild, und doch … und doch war er mein Grieve.
    »Ich denke, das ist nur Zucker und aufgeplustertes Mehl«, neckte ich ihn und hielt den Cupcake so, dass er nicht drankam.
    »Je süßer der Happen, umso köstlicher das Blut.« Er schnappte nach meinen Fingern, knabberte spielerisch daran und holte sich den kleinen Kuchen. Ein Krümel blieb in seinem Mundwinkel kleben, und ich beugte mich vor, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen, und leckte ihn ab. Dann lehnte ich mich wieder zurück, und er stöhnte, verlagerte sein Gewicht und drang tiefer in mich ein.
    Ich schnappte nach Luft und schob mich ihm entgegen, so dass sein Schwanz über meine Klitoris rieb. »Nicht aufhören. Mach am besten ewig weiter.«
    »Zucker und aufgeplustertes Mehl haben ihre Berechtigung, aber, Cicely, du verdienst schwarze Himbeeren und Honig und saftiges, rosa gebratenes Fleisch. Ich füttere dich mit Rübensuppe und cremigen Süßspeisen«, er vergrub sein Gesicht an meinem Hals, »und kleide dich in Seide, und in dein Haar setze ich einen silbernen Reif, der im Mondlicht schimmert.«
    Ich spürte ihn so bewusst, spürte uns so bewusst, dass ich zu weinen begann. »Meinst du, dass wir aus diesem Schlamassel hier jemals wieder rauskommen? Meinst du, dass wir die Dunkelheit und die Kälte je wieder abschütteln können?«
    Grieve küsste mir sanft die Tränen fort. »Ja, das glaube ich. Das muss ich glauben. Aber, Cicely, was immer geschieht – solange wir beide zusammen sind, befinden wir uns im Herzen des Sommers, wo ich Prinz bin und du meine Prinzessin.«
    »Ich brauche keine Prinzessin zu sein. Deine Frau reicht.« Ich legte meinen Kopf an seine Schulter, und er begann erneut, sich in mir zu bewegen. Wir liebten uns langsam, ohne Eile, und unser Atem hob und senkte sich mit dem Schwappen des Wassers. Doch ohne Vorwarnung flammte unsere Leidenschaft auf, und Grieve blickte mir tief in die Augen, als ich kam und aufschrie und meine Welt sich ausdehnte. Einen Moment später stöhnte auch Grieve auf, und er presste die Kiefer zusammen, als die Woge ihn mitriss. Danach legte er ermattet seinen Kopf an meine Brüste, und wir blieben ineinander verschränkt in unserer ganz eigenen Welt liegen, bis das Wasser abgekühlt war.
    Grieve half mir aus der Wanne, wickelte mich in ein dickes Badetuch und drückte mir eine kleine Schachtel in die Hand. »Ich habe noch etwas für dich, meine Geliebte.«
    »Noch etwas? Bad und Kuchen waren schon großartig.« Ich hielt inne und betrachtete die Schachtel. Sie war schlicht, trug jedoch ein glänzendes blaues Schmuckband. »Was ist das?«
    »Chatter hat es für mich versteckt, und während du mit den anderen im Haus der Schleier warst, hat er mich damit überrascht. Er hat es geschafft, es hinauszuschmuggeln, als wir vor Myst geflohen sind. Mach bitte auf.«
    Ich zog die Schleife auf und nahm den Deckel ab. In der Schachtel lag auf einem Samtkissen eine Halskette. Ein Schmetterling. Wie mein Schmetterling, nur dass dieser mit echten Edelsteinen – Saphir, Smaragd und Granat – besetzt war und an einer silbernen Kette hing. Das Schmuckstück schimmerte und funkelte im Kerzenlicht.
    »Mein Schmetterling! Du hast den Anhänger, den ich als Kind hatte, nachmachen lassen!« Ich blickte zu ihm auf. »Ich habe ihn noch. Du hast ihn damals gefunden und mir zurückgegeben, und er ist in meinem Auto versteckt, seit ich Favonis habe. Damit er nie wieder verlorengeht.«
    »Das war der Schmetterling deiner Kindheit, ein Geschenk deiner Tante. Dies ist für dein Leben als Frau. Meine Frau.« Er hob die Kette vorsichtig von ihrem Samtkissen und legte sie mir um

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