Winters Herz: Roman (German Edition)
nicht, weshalb, ersparte sich jeglichen Kommentar. Er beugte sich zu Cass hinunter und küsste sie auf die Wange. Sein Atem war warm. Sie konnte eine Hand ausstrecken und seine Brust berühren – und das tat sie jetzt, spürte die weiche Kaschmirwolle seines Pullovers. Sie schloss die Augen, öffnete die Lippen.
Theo nahm den Kopf zurück. »Bleib bei mir«, sagte er.
Sie nickte, und er zog sie hoch. Sie küsste ihn, diesmal heftiger, und er drängte sie an die Wand hinter ihr. Cass’ Rechte umfasste seinen Hinterkopf, wühlte in seinem kurzen weichen Haar. Seine Lippen pressten sich hungrig auf ihre, ließen feurige Energieströme durch ihren Körper fließen.
»Komm mit nach oben«, flüsterte er und ergriff ihre Hand, führte sie aus dem Zimmer und eine dunkle Treppe hinaus. Er machte kein Licht.
Das Bett schien so alt zu sein wie das Haus, breit und solide. Theo zog Cass drauf, und als sie zurücksank, spürte sie sein Gewicht auf sich, während ihre Zungen sich begegneten. Ihre Bluse wurde achtlos zu Boden geworfen, ein roter Lappen, und dann wanderten seine Hände über ihren Körper: erforschten denRücken, streichelten den Nacken, lagen unter den Schulterblättern, als er ihre Brüste küsste. Sie hörte das Geräusch ihrer im Gleichtakt lauter werdenden Atemzüge.
Theo hielt ihr Gesicht mit beiden Händen umfasst, während er auf sie glitt. Er drang behutsam in sie ein und machte eine Pause, bevor er die Hüften zu bewegen begann. Alle diese Dinge nahm sie genau wahr: seine rhythmischen Bewegungen, die Kraft seiner schmalen Hüften, das Geräusch seines Atems an ihrem Hals, die feuchte Zunge an ihrem Schlüsselbein.
Sie schloss die Augen, und als sie sie dann wieder öffnete, sah sie, dass Theo sie beobachtete. Seine Hände lagen auf ihrem Körper, liebkosten sie, berührten sie überall, bis ihr Herz sich schmerzlich zusammenzog, als habe er den lebenden, schlagenden Muskel in ihrer Mitte ebenfalls berührt. Cass sah auf seine Hände herab. Sie ruhten auf ihren Brüsten mit den steif aufgerichteten Spitzen. Auf ihrer Haut.
Dann stieß er tiefer in sie hinein, und sie schrie auf, als sich in ihr eine Hitze ausbreitete, gegenüber der alles andere verblasste: eine feurige Lohe, die noch brannte, als er sich von ihr löste und mit einer Hand auf ihrem Bauch neben ihr lag.
Die Hitze klang allmählich ab. Cass rutschte ein kleines Stück von ihm weg, zog die Beine an. Schloss die Augen. Sie spürte, dass er sie an sich zog, sie eng umarmte. Sie behielt ihre Haltung bei und ließ die Augen fest geschlossen. Starrte in das Dunkel hinter den Lidern.
Alles das wusste sie noch – und trotzdem erinnerte sie sich an nichts deutlich, an nichts sehr genau. Es gab eine Reihe von Eindrücken und das Gefühl tiefer körperlicher Befriedigung, sonst nichts.
Kapitel 22
Irgendwann nachts wachte Cass auf und sah Theo neben sich liegen. Sein Gesicht war ausdruckslos. Sie versuchte zu sehen, wie seine Brust sich hob und senkte, aber das war nicht zu erkennen. Trotzdem schien sein Körper weiter Hitze abzustrahlen. Auch spürte sie seine Hitze noch in sich, aber ihre Haut war am ganzen Körper kalt. Auf der Schulter hatte sie eine Gänsehaut. Theo schlief weiter. Cass zitterte.
Dies war der Mann, mit dem sie geschlafen hatte. Jetzt beobachtete sie ihn und versuchte, das beruhigende Gefühl vertrauter Nähe zurückzugewinnen. Die Art und Weise, wie sie unverkrampft miteinander geschwiegen hatten, war gut gewesen. Nun wünschte sie sich, etwas würde die Stille durchbrechen, auf der glatten Oberfläche Wellen erzeugen und ihr einen Grund liefern, von hier zu verschwinden.
In ihr brannte die Hitze weiter. Cass schlang die Arme um sich und ließ die Hände über ihren Körper gleiten, als wische sie seine Berührung von ihrer Haut ab. Sie hätte nicht bleiben sollen. Es war zu früh gewesen, das war alles. Wenn er aufwachte und sie ansah, würde alles anders, würde alles wieder in Ordnung sein. Cass schloss die Augen.
So war es mit Pete nie gewesen. Er hatte mit dem Kopf auf dem Arm geschlafen, hatte tief und laut geatmet. Oft hatte er geschnarcht, was ein lebendiges, vertrautes Geräusch gewesen war. Nicht wie diese Lautlosigkeit. Cass wusste, dass sie neben diesem reglosen Mann nicht würde schlafen können. Und wenn er nachts die Hand ausgestreckt, sie berührt hätte … Abscheu jagte ihr einen kleinen Schauder über den Rücken.
Was war nur mit ihr los? Theo Remick war ein anständigerMann, ein
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