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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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„Was habt ihr mit ihm vor, wenn ich ihn zu euch bringe?“
    „Das wissen wir noch nicht“, antwortete Anne besorgt. „Zuallererst müssen wir erforschen, welche Absichten er hat. Im Prinzip muss er, genau wie du, nachdem du damals mit dem Dämon gesehen wurdest, vorerst beobachtet werden.“
    „Wie werde ich den Holunderwald finden?“
    „Du kennst den Weg, mein Kind. Dein Herz hat dich bisher in die unvorstellbarsten, abgelegensten Winkel dieser Welt geführt. Es wird dich auch dort hinbringen. Und Arrow – verzweifle nicht an deiner Einsamkeit. Ich werde immer in deiner Nähe sein, selbst wenn du mich nicht sehen kannst.“
    Arrow nickte und umarmte Anne fest zum Abschluss. Mit gemischten Gefühlen wandte sie sich wieder Keylam zu.
    „Wünsch mir Glück“, hauchte sie ihm zu. Beinahe ließ die Traurigkeit über einen erneuten Abschied ihre Worte im Keim ersticken.
    „Das tue ich“, antwortete Keylam. Als sie sich zum Gehen von ihm abwandte, hielt er sie zurück. „Und Arrow ...“
    Voller Aufregung wandte sie sich ihm erneut zu.
    „Bitte gib gut auf dich acht“, sagte er. „Ich liebe dich nicht nur in der realen Welt.“
    Völlig gerührt von Keylams Worten starrte sie ihn an. Dann, nach einem Moment stillstehender Zeit, lief sie auf ihn zu, fiel ihm um den Hals und küsste Keylam genauso innig wie auch leidenschaftlich. Es war ein Kuss, als gäbe es kein Morgen mehr und als hätte es nie zuvor einen Abend gegeben. Überraschenderweise spürte sie keinen Unterschied zu dem realen Keylam. Der Traumbild-Keylam hatte alle Eigenschaften des echten beinahe vollständig in sich aufgenommen.
    Mit einem letzten liebevollen Blick wandte Arrow sich von ihm ab und verschwand.
    Keylam sah ihr noch lange nach. Nur allzu sehr wünschte er sich in diesem Moment, dass der reale Keylam diesen Schmerz mit ihm teilen könnte, so wie er immer den seinen mit ihm geteilt hatte.
     

Dem Ziel nahe
     
     
    Arrow lief zielstrebig immer weiter und weiter. Nur langsam nahm sie wieder die Anwesenheit von Whisper wahr.
    Natürlich stellte sie sich immer wieder die Frage, ob das alles in dem Sumpf wirklich passiert oder nur ein Produkt ihrer vernebelten Fantasie war. In dem Moment, da sie es erlebte, hatte es sich so real angefühlt. Die Wärme von Annes Hand und der Duft ihrer Haare. Arrow hatte das schon so oft erlebt, und selbst wenn Anne nicht in der Nähe war, spielten ihr die Erinnerungen Streiche.
    Die Dämmerung trat langsam ein. Weit und breit gab es keinen Ort, der ihr hätte Zuflucht gewähren können. Um sie herum gab es nichts Anderes als flache, leblose Wüste.
    Schutzsuchend warf sie einen Blick zurück. Was sie sah, mutete an wie eine funkelnde Wiese im Morgentau. Arrow wunderte sich. Sie war sich sicher, an keiner Wiese vorbeigekommen zu sein. Vielleicht war sie aber auch zu sehr in ihre Gedanken versunken gewesen, um das registrieren zu können. Ihr wollte einfach nicht aus dem Kopf gehen, dass allein Selbstzweifel der Anlass für Keylams Rückzug waren. Dass der Verrat, dessen sie ihn bezichtigt hatte, nur eine Einbildung war. Im Grunde wurde er damit wieder zu dem Mann, den sie liebte und der diese Liebe auch verdient hatte.
    Wie Arrow so über die Worte des Traumbild-Keylams nachdachte, konnte sie sich kaum vorstellen, dass er der gleiche selbstbewusste, arrogante Mann war, in dessen Bildnis sie sich einst verliebt hatte. Zwar störte es sie wenig, dass diese Haltung unter der Ausgrenzung und Einsamkeit gelitten hatte, doch es warf ein ganz neues Licht auf ihn. Und ohne Zweifel steckte die Arroganz von einst noch immer tief in ihm. Nur wenige Momente verrieten das, trotzdem waren die Anzeichen eindeutig.
    Ein aufmerksamer Blick nach vorn holte Arrow aus ihren Gedanken. Sie war sicher, das riesige Eisgebirge, welches vor ihr lag, vorher nicht gesehen zu haben. Langsam wurde sie stutzig. Dieser Ort war mit Abstand der gruseligste, den sie in dieser Welt je betreten hatte. Immerhin befand sie sich mitten in einer ebenen Sandwüste mit äußerst angenehmen Temperaturen. Und direkt vor ihr tauchen plötzlich riesige Eisblöcke auf, die sich in der Mitte teilten, als wollten sie ihr einen Durchgang schaffen. Das war nicht normal.
    Vorsichtig betrat sie den Pfad, der sich vor ihr auftat. Es war unheimlich. Immer wieder sah Arrow sich um, um sich zu vergewissern, dass sie allein war. Aber obwohl weit und breit keine einzige Seele zu sehen war, fühlte sie sich wie von tausenden Gestalten beobachtet.
    Sie

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