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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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irgendwen Dahergelaufenen vor sich hatte.
    Elfen vertrugen nur gemäßigt Spaß und duldeten ausschließlich einen respektvollen Ton. Normalerweise war man gut beraten, wenn man ihnen aus dem Weg geht, doch in diesem Fall war er überaus willkommen.
    Row war der einzige Elf, den Arrow bisher kennen gelernt hatte. Die anderen seines Volkes blieben lieber unter sich. Sie lebten in ihrer eigenen Welt. Row dagegen ließ sich regelmäßig blicken, denn keiner – und in diesem Punkt waren sich alle einig – verstand so viel von Pferden wie er. Was das anging, konnte man sich auf ihn verlassen. Ansonsten war er wie alle Elfen: schlau, listig, von schlanker Statur und überaus schön anzusehen.
    Meistens lächelte er aus Schadenfreude und mit einem vieldeutigen Funkeln in den Augen. Wenn man ihn beleidigte oder hinterging, konnte man sich Row zu seinem schlimmsten Feind machen. Gab man einem Elfen sein Wort, durfte es nie gebrochen werden und sein Vertrauen durfte unter keinen Umständen missbraucht werden.
    All das wusste Arrow und unter normalen Umständen hätte sie sich eher auf die Zunge gebissen, als ihm einen Anlass zu geben, auf sie wütend zu sein.
    Missbilligend schaute er sie an und erwartete natürlich eine Entschuldigung für ihren Wutausbruch.
    Arrow zögerte nicht. „Es tut mir leid. Die Worte entstammten dem Schreck. Ich bin ja froh, dass du hier bist.“
    Mit einer Spur der Verachtung in seinem Blick reichte er Arrow ein kleines Fläschchen.
    „Reib ihn damit täglich ein. Vermutlich ist es sowieso verheilt, aber schaden kann es nicht. Bewahre den Rest auf, falls er sich wieder verletzen sollte.“
    Arrow nickte.
    „Hast du an die Pflanzen gedacht?“, fragte Row.
    „Steht alles schon bereit“, antwortete sie.
    Die Pflanzen, von denen die Rede war, erhielt Row anstelle einer Bezahlung. In der Winterzeit waren diese für ihn sehr viel mehr wert als jeder goldene Taler, der ihm angeboten wurde.
    Schon viel zu lange taute der Schnee nicht mehr. Somit hatten weder Blume noch Kraut eine Chance zu gedeihen.
    Regelmäßig bestellte Row Roten Fingerhut, Kreuzkraut und Stiefmütterchen in größeren Mengen. Ein Drittel des Gewächshauses betrieb Rose fast ausschließlich für ihn und er dankte es ihnen stets großzügig: Nach seinen Besuchen waren stets alle Defekte im Haus beseitigt.
    Arrow griff nach einem Körbchen, das auf der Fensterbank stand. Rose hatte es ihr schon am Morgen bereitgestellt, damit sie es nicht vergaß.
    „Das ist unser erster Versuch mit den Samen des Wilden Thymians, den du letztes Mal hier gelassen hast. Leider ist er nicht so gewachsen, wie Rose es sich vorgestellt hatte. Sie sagt, dass dies nicht einmal die Hälfte der Größe ist, die er in freier Natur erreicht hätte. Kannst du ihn trotzdem gebrauchen?“
    Sorgfältig beäugte Row das Körbchen von allen Seiten. „Ich finde ihn gar nicht so schlecht. Bei euch ist er sehr viel besser gewachsen als anderswo.“
    „Anderswo?“, fragte Arrow erstaunt.
    „Natürlich. Oder hattest du etwa gedacht, dass alle Elfen dieser Welt allein mit euren Pflanzen haushalten können?“
    „Eigentlich dachte ich, dass du sie nur für dich allein benötigst.“
    „Meine liebe Arrow“, belehrte Row sie, „welch ein Elf wäre ich wohl, wenn ich meinem Volk nicht auch das Überleben sichern würde? In anderen Angelegenheit mögen wir sicher weniger selbstlos handeln, doch für diese Sache ist uns kein Preis zu hoch und kein Weg zu weit.“ Melancholisch ließ er seine Worte ausklingen.
    „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Arrow verblüfft.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Noch nie hast du mir so viel über dich oder dein Volk erzählt. Das ist mir nicht geheuer. Und dann tauchst du auch noch so völlig ohne Ankündigung bei uns im Haus – äh ich meine bei uns im Stall – auf. Also frage ich mich doch, ob bei dir alles in Ordnung ist.“
    Rows Verhalten war in der Tat seltsam. Er wirkte sonst immer äußerst kühl und distanziert. Nie zuvor hatte er sich dazu hinreißen lassen, Gefühle zu zeigen.
    „In der Tat bin ich nicht grundlos hergekommen. Du musst etwas für mich tun.“
    Kaum, dass Row den Satz ausgesprochen hatte, scharrten hinter ihm kleine Hufe. Als der Elf einen Schritt zur Seite trat, kam für den Bruchteil einer Sekunde ein wundersames kleines Wesen zum Vorschein, welches sich umgehend wieder hinter Row versteckte.
    Der Elf beugte sich hinab und redete ihm Mut zu, woraufhin es vortrat.
    „Oh du liebes bisschen“, rief

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