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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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damals ein alter Herr war und dem die Jagd somit ohnehin schwer fiel. Trotz allem war er ein Raubtier, das im schlimmsten Fall auch vor Menschen keinen Halt machte.
    Als jedoch ein gutes Dutzend Dorfbewohner, die auf der Suche nach dem verschwundenen Lamm waren, mit ansahen, wie Stone es verspeiste, ohne auch nur einen Knochen übrig zu lassen, wurde er zum Gejagten.
    Die Männer prügelten ihn in jener Nacht fast zu Tode und überließen ihn dann in der Kälte seinem Schicksal. Niemand hatte damals mitbekommen, dass Arrow hinter einem Baum alles mit angesehen hatte.
    Mit einem Geschirr hatte sie das halb tote Tier seinerzeit hinter Merlin gespannt, der Stone zu ihnen nach Hause gebracht hatte. Über viele Wochen hatte Arrow ihn dort wieder gesund gepflegt. Weder Tier noch Mensch dieses Haushaltes hatte er je ein Haar gekrümmt. Für Arrow wurde er zu einem Teil der Familie und sie liebte ihn sehr.
    Als Stone dann wieder völlig genesen war, war er zu seinem See zurückgekehrt.
    Arrow versprach, weiterhin für ihn zu Sorgen, und ermahnte ihn im Gegenzug, nicht mehr in diesem Gebiet zu jagen. Zu gefährlich wäre es, wenn jemand mitbekäme, dass er noch immer lebte. Sollten die Dorfbewohner ihn abermals fangen, würden sie sicher gründlicher sein.
    Nachdem das Kelpie sein Mahl verspeist hatte, schaute es Arrow enttäuscht an. Offenbar war er noch nicht satt und prüfte schnuppernd, was sie noch Köstliches vor ihm zu verbergen hatte.
    „Was? Nein Stone!“ Arrow drehte sich in alle Richtungen und versuchte mit allen Mitteln den Schinken vor ihm zu schützen. „Großmutter hat ihn extra bestellt. Wenn ich mit leeren Händen nach Hause komme, wird sie sicher furchtbar wütend sein. So leid es mir auch tut – es geht nicht.“
    Enttäuscht schaute das Kelpie sie mit seinen großen Augen an, während das Knurren seines Magens durch den Wald hallte. Liebevoll umarmte Arrow ihn zum Abschied und machte sich dann auf den Heimweg. Ein letztes Mal drehte sie sich noch zu ihm um. Da stand er nun mit gesenktem Kopf und noch größeren Augen, von denen man hätte meinen können, dass sie ihm beinahe heraus fielen.
    Diesen Anblick konnte selbst sie jetzt nicht mehr ertragen. In der Gewissheit, dass sie es die ganze Nacht bereuen und kein Auge zutun würde, sah sie bereits in Gedanken vor sich, wie sie am nächsten Tag einen doppelt so großen Schinken bei Sam kaufen würde, um diesen dann in einer roten Schleife gewickelt zu ihrem Kelpie zu bringen. Welch ein Aufwand im Gegensatz zu Großmutters Verärgerung.
    Und so lief sie, so gar nicht von sich selbst überrascht, kopfschüttelnd zu Stone zurück und gab ihm den wunderbar schmackhaften Schinken, der auch umgehend am Stück verspeist wurde. Dankbar stupste er Arrow gegen ihre Schulter, bevor sie sich beruhigt auf den Heimweg machte.
    Das Kelpie verschwand mit einem Satz wieder durch das Loch im See.
    Zusammen mit Grey kam Arrow wenig später zu Hause an, wo bereits das Abendessen auf sie wartete. Erstaunt bemerkte Arrow den großen Schinken auf dem Tisch.
    „Was?“, fragte Rose forsch. „Er hat schon die letzten drei aufgefressen, da konnte ich wohl unmöglich annehmen, dass er diesen verschonen würde.“
     

Roga
     
    Am folgenden Tag platzte Rose ganz außer Atem und völlig aufgeregt in Arrows Werkstatt, so dass ihr vor Schreck ein Krug aus den Händen glitt.
    „Ich habe einen Auftrag für dich!“, rief die alte Frau stolz.
    „Einen Auftrag?“, fragte Arrow erstaunt.
    „Einen Auftrag. Einen großen Auftrag. Und dir winkt ein schöner Batzen Geld dafür.“
    „Das hört sich gut an“, entgegnete Arrow noch etwas zurückhaltend. „Für wen soll es denn sein?“
    „Für das Schloss oben. Ich habe Sally einen deiner Krüge gezeigt und sie war ganz aus dem Häuschen. Voller Neid war sie, als ich ihr erzählt habe, dass unser gesamtes Haus mit diesen Schätzchen gefüllt ist. Die arme Sally sieht so etwas nicht alle Tage, denn in den Wänden des Schlosses finden sich hauptsächlich Staub und Ruß. Es sieht ziemlich heruntergekommen aus. Lange hat sich niemand mehr um die Erhaltung und Verschönerung der Räume gekümmert und es ist durch und durch trostlos dort. Leider hat sich mittlerweile auch Ungeziefer dort angesiedelt. Als dann letzte Woche Sallys schöner Braten von einer Horde singender Ratten davongetragen wurde, platzte ihr der Kragen. Einen ganzen Tag hatte sie für die Vorbereitung gebraucht. Seitdem ist Harold rund um die Uhr nur noch damit

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