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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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getan. Es wäre unnötig, mich vor ihm zu schützen. Wenn er nicht gewesen wäre, würde ich jetzt nicht so wohl behalten vor dir stehen. Und überhaupt hat Stone dir auch nie etwas getan.“
    „Natürlich nicht! Er hat hier gelebt, er kennt meinen Geruch und weiß, dass ich zu dir gehöre, aber ihn“, deutete Rose wütend auf Keylam, „kennt er nicht. Er ist neu und im Zweifel ist er böse.“
    „Aber Großmutter, so beruhige dich doch. Es ist mir doch nach Einbruch der Dunkelheit auch nie etwas im Wald geschehen. Stone verlässt den See nur, wenn ich ihn besuche.“
    „Das denkst du, mein Kind“, erwiderte Rose mit ruhiger, aber fester Stimme. „Die Tatsache, dass du ein Kelpie zum Freund hast, ist überhaupt der einzige Grund, warum du dich in der Nacht unbesonnen draußen bewegen kannst. Er beobachtet dich ständig. Du weißt sehr wohl, dass auch hier gefährliche Kreaturen durch die Dunkelheit schleichen. Für dich ist er eine Lebensversicherung. Für ihn jedoch“, deutete Rose wieder auf Keylam, „ist er der sichere Tod. Und was für ihn der sichere Tod ist, ist es für uns alle.“
    „Aber warum denn? Ich verstehe nicht ...“
    Rose wandte sich von Arrow ab. Unter einer Diele kramte sie in den versteckten Gefäßen. Mit einer ausgetrockneten Blume in der Hand rückte sie die Diele wieder an ihren Platz. Merlin tätschelnd gab sie ihm das vertrocknete Ding, der es genüsslich verspeiste. Zusehends färbte sich sein strahlend weißes Fell dunkelbraun.
    Dann wandte sich Rose wieder an Keylam. „Du wirst durch das Dorf zurück reiten. Das Pferd werden die Leute nicht erkennen. Arrow wird morgen zu Fuß zu euch kommen und ihn wieder mitnehmen.“
    Mit einem Pfiff bedeutete Rose Grey, zu ihr zu kommen. Durch einen kleinen Spalt in der Tür ließ sie die Eule in die Nacht hinaus, damit sie auskundschaften konnte, ob Keylam sich unbemerkt auf den Weg machen konnte. Mit einem Krächzen meldete Grey, dass die Luft rein war.
    Als Keylam sich auf Merlin schwang, eilte Arrow hinterher. „Vielen Dank für alles“, sagte sie. Mit einem Lächeln verschwand er in der Dunkelheit.
    Hastig zerrte Rose Arrow zur Tür hinein und versperrte sie. Grey lauschte wachsam auf einer Stuhllehne, ob sie unerwünschte Zuhörer hatten. Als Rose sicher war, dass sie allein waren, packte sie Arrow an den Schultern und redete auf sie ein.
    „Kind, hör mir zu. Du musst unter allen Umständen vergessen, was heute Abend geschehen ist. Die Geschichte endet an dem Punkt, dass du über das Malen die Zeit vergessen hast und eilig nach Hause bist. Vergiss seinen Namen und vergiss, dass du ihn jemals getroffen hast.“
    Es war unheimlich. Auf diese Art hatte Rose noch nie mit ihr gesprochen. Es hörte sich an, als hinge ihr Leben davon ab.
    „Aber warum ...“, setzte Arrow an.
    Doch Rose schüttelte heftig den Kopf. „Je mehr du weißt, desto größer ist die Gefahr. Eine unbedachte Äußerung oder Handlung kann alles zerstören.“
    „Aber ich würde doch niemandem schaden wollen. Ich kann es für mich behalten.“
    „Nein. Das ist mein letztes Wort. Du kennst die Risiken nicht. Wenn es darum geht, kennen sie keine Skrupel. Es tut mir leid.“
    Rose meinte es bitter ernst.
    „Ach, und noch etwas. Unter keinen Umständen darfst du Sally oder Harold dazu befragen. Das würde auch sie in größte Schwierigkeiten bringen. Vergiss diesen Vorfall und tu so, als wäre das alles nie geschehen. Und jetzt lass uns essen.“
    Während des restlichen Abends sprachen die beiden Frauen kein Wort miteinander. Offenbar nahm Keylams Auftauchen Rose sehr mit.
    Es dauerte lange, bis Arrow endlich einschlafen konnte. Zu viele Dinge gingen ihr durch den Kopf. Sie hatte Sally und Harold zu Unrecht verurteilt. Mit ihrem seltsamen Verhalten hatten sie offensichtlich nur versucht, Keylam zu schützen. Aber wovor?
    Noch immer wurden ihre Knie weich, beim Gedanken an diesen Abend. Doch lag es mehr an der überraschenden Begegnung, als an dem, was sie ausgelöst hatte.
     
    Am nächsten Morgen fand Arrow alles so vor, wie sie es am Abend verlassen hatte. Sally wirkte besorgt und Harold eingeschnappt. Von Keylam war weit und breit nichts zu sehen. Arrow fragte auch nicht nach ihm, wie sie es Rose versprochen hatte. Sogar Merlin hatte zu seiner ursprünglichen Farbe zurückgefunden und begrüßte sie mit einem freudigen Wiehern.
    Also machte sie sich daran, die Wände im Spiegelsaal zu waschen. Von der ersten bis zur dritten Wand wurden die Lücken immer

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