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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Stirn. „Hatten wir denn für heute etwas geplant?“
    „Aber Kind“, antwortete Rose schockiert, „du wirst doch wohl über all deine Arbeit nicht den Karfreitag vergessen haben!“
    „Stimmt“, entgegnete Arrow melancholisch. „Frau Perchta lässt heute wieder ihre Dämonenschar auf uns los.“
    Roses Gesichtszüge wurden hart. „Sprich nicht so über sie! Darüber scherzt man nicht.“
    Arrow erschrak. Natürlich wusste sie, wie viel Respekt ihre Großmutter vor Perchta hatte, doch in den letzten Monaten wirkte sie allgemein sehr angespannt. Genau genommen hat es angefangen, als Roga in ihre Obhut gegeben wurde. Seither häuften sich die Ereignisse.
    Prüfend musterte Arrow sie. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Versprich mir einfach, dass du nach dem Mittag wieder hier bist“, antwortete Rose, die Arrow umarmte und dann wieder im Bett verschwand.
    Als Arrow im Schloss ankam, waren schon alle auf den Beinen. Es gab jede Menge zu tun, und anstatt sich dem Malen zu widmen, packte Arrow mit an.
    Sie half den ganzen Vormittag beim Aufräumen und kontrollierte abschließend mit Sally, ob alle Fensterläden geschlossen waren. Die meisten wurden ohnehin selten geöffnet und regelmäßig auf ihre Haltbarkeit geprüft, doch vor der Wilden Jagd herrschte immer und überall eine gewisse Anspannung. Niemand tat in einer solchen Nacht ein Auge zu und es würde die Sache nicht besser machen, wenn man sich ständig hätte fragen müssen, ob dieses oder jenes Fenster nicht doch irgendwann von irgendwem nach der letzten Jagd geöffnet und nicht wieder ordnungsgemäß verschlossen worden war.
    Wie alle Häuser im Dorf waren auch die meisten Fenster im Schloss mit Außen- und Innenläden ausgestattet. Die restlichen verfügten nur über Innenläden, während an der Außenseite nicht einmal mehr Splitter an das Glas erinnerten, das sich dort einst befunden hatte. Keylam hatte darauf bestanden, Fluchtwege in regelmäßigen Abständen im Schloss zu haben. Er sagte, dass nicht allein Perchtas Dämonen das Gefährliche dieser Zeit wären. Würde etwas Unvorhergesehenes geschehen, säßen sie in der Falle.
    Erleichtert stellten sie fest, dass alles in bestem Zustand und die Arbeit erledigt war.
    Als Arrow Merlin sattelte, um sich auf den Heimweg zu machen, flog die Stalltür auf. Völlig aufgeregt rannte Sally auf sie zu und ergriff ihre Hand.
    „Deine Großmutter“, stammelte sie.
    „Was ist mit ihr? Ist ihr etwas zugestoßen?“, fragte Arrow entsetzt.
    Sally schüttelte den Kopf. „Sie ist hier. Wir müssen sofort ins Schloss. Die Jagd wird jeden Moment beginnen.“
    „Was? Aber es ist doch noch mitten am Tage! Bei Tageslicht jagen sie nicht.“
    Sally packte Arrow am Arm und zerrte sie nach draußen, wo sie auf die Sonne deutete, über die sich ein dunkler Fleck schob.
    „Eine Sonnenfinsternis“, stammelte Arrow schockiert und im selben Moment begann es zu stürmen. Merlin wieherte panisch und aus der Ferne erklangen Schreie, die sich näherten.
    Mit einem Satz war sie zurück im Stall und griff nach dem erstbesten Seil, das sie erblickte. Hastig schlang sie es um Rogas Hals und reichte es Sally.
    „Lauf sofort zum Schloss!“
    „Du musst auch kommen!“, rief Sally entsetzt. Der Wind wehte schon so stark, dass ihre Worte beinahe darin erstickt wurden. Allein Merlin trampelte und wieherte so panisch, dass er alle anderen Geräusche noch übertönte.
    „Ich werde ihn nicht zurück lassen! Geh!“
    Ohne zu prüfen, ob Sally sich daran hielt, machte sie kehrt. Im Stall war kaum noch mehr als die Umrisse von Merlin zu erkennen. Das Pferd zog hysterisch an dem Strick, an dem es festgebunden war und trat dabei in alle Richtungen. Sich ihm gefahrlos zu nähern, war unmöglich.
    Eilig griff Arrow nach der Axt, die sie schon beim Betreten des Stalls neben der Tür entdeckt hatte. Grelle Lichter blitzten draußen auf, doch es donnerte nicht. Der Wind wirbelte Gegenstände umher, die gegen die Stallwände knallten. Das wechselnde Spiel zwischen Hell und Dunkel machte Arrow orientierungslos, doch sie wusste, dass sie an diesem Ort keine Chance hatte. Mit einem Schwung hob sie die Axt und schlug zu, doch sie hörte nichts. Es gab kein Anzeichen, dass sie ihr Ziel getroffen hatte. Der Lärm erstickte alles. Das Gefühl der Verzweiflung packte sie. Sie musste jetzt gehen. Sie durfte nicht bleiben und auf den nächsten Blitz warten und vor allem durfte sie sich nicht der Vorstellung eines Blut überströmten weißen Pferdes

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