Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Augenblick und schlugen zum Abschied die Fäuste gegeneinander. Dann stieg der junge Mann in einen Kleinwagen, ließ den Motor aufheulen und fuhr davon, während Malcolm kehrtmachte und zu seinem Lastwagen ging.
    Parker fuhr zusammen, als sie die Schritte hinter sich hörte, und drehte sich um. Es war Mrs Grady. Parker war es entsetzlich peinlich, dass ihr die Röte in die Wangen stieg, und sie räusperte sich.
    »Hm«, sagte die Haushälterin nur. »Gesellschaft geleistet hast du ihm in der Tat.«
    »Ha. Also … Äh, wissen Sie, wer der junge Mann war, drüben bei Mac? Malcolm schien ihn zu kennen.«
    »Kein Wunder, er arbeitet ja auch für ihn. Kann nicht lesen«, fügte Mrs Grady hinzu, »oder nur gerade genug, dass er so durchkommt. Mal hat Carter gebeten, dem Jungen Unterricht zu geben.«
    »Verstehe.« Sie stand da und schaute in den feinen Regen hinaus. Gerade als sie gedacht hatte, den Mann im Griff zu haben, entdeckte sie noch eine neue Seite, eine neue Schicht an ihm.

15
    »In der Besenkammer.« Im Schlafanzug auf dem Sofa ausgestreckt, starrte Mac an die Decke. »Parker Brown von den Browns aus Connecticut treibt es in der Besenkammer.«
    »Wir waren wie die Tiere.«
    »Jetzt gibt sie aber an«, bemerkte Laurel und biss in ein Stück Pizza.
    »Und das gefällt mir.«
    »Ich gratuliere – aber ehrlich, ich bin hin und weg von ihm, weil er dich zu seiner Mama zum Abendessen einlädt.« Emma füllte die Weingläser nach. »Und weil ihn das so eindeutig aus der Fassung bringt.«
    »Es dürfte interessant werden.«
    »Was mich interessieren würde, kann er auch kleine Haushaltsgeräte reparieren? Einer meiner Standmixer benimmt sich etwas seltsam.«
    Parker warf Laurel einen Blick zu. »Frag ihn. Er scheint gern Sachen in Ordnung zu bringen. Was mich darauf bringt, dass er Carter gebeten hat, diesem Jungen Unterricht zu geben. Wann hat das angefangen?«
    »Letzten Monat«, berichtete Mac. »Carter sagt, Glen macht echte Fortschritte. Er hat ihn dazu gebracht, Carrie zu lesen.«
    Emma schluckte heftig. »Du meinst die mit dem Schweineblut auf dem Abschlussball?«
    »Carter hat herausgefunden, dass Glen Horrorfilme liebt und den Film schon ein paarmal gesehen hat. Also dachte er, es könnte ihm gefallen, das Buch zu lesen. Und es funktioniert.«
    »Clever«, bemerkte Parker. »Eine gute Methode, um jemandem zu zeigen, dass Lesen Spaß machen kann, dass es nicht nur Arbeiten, Lernen und eine lästige Pflicht bedeutet.«
    »Ja. Carter … er ist einfach gut.« Das Lächeln machte Macs Gesichtszüge weich. »So geduldig und einfühlsam und total lieb, ohne aber klebrig zu sein. Ich glaube, manche Menschen – so wie er – haben das Glück, im Leben das zu tun, wozu sie geboren sind. Und wir anderen profitieren davon.«
    »Genau wie wir. Ich glaube wirklich, dass auch wir tun, wozu wir geboren sind«, erklärte Emma. »Deshalb ist unsere Arbeit mehr als ein Geschäft – genau wie das Unterrichten für Carter mehr als ein Job ist. Wir machen viele Menschen glücklich, aber einer der Gründe dafür – außer dass wir einfach so schweinegut sind – ist, dass es uns glücklich macht, was wir tun.«
    »Auf uns.« Laurel erhob ihr Glas. »Glücklich, scharf, sexuell befriedigt und einfach schweinegut.«
    »Darauf trinke ich einen ganzen Eimer«, sagte Mac.
    Auch Parker prostete den anderen zu und wollte gerade trinken, als ihr Telefon klingelte. »Na gut, dann geh ich mal kurz raus und bin glücklich. Bin gleich wieder da.«
    »Okay«, sagte Mac, sobald Parker den Raum verlassen hatte. »Was halten wir davon?«
    »Ich glaube, ihre Hormone spielen völlig verrückt, bei beiden«, erwiderte Laurel. »Und bei beiden sind tiefe Emotionen im Spiel. Ein Mann von Mals Kaliber quält sich nicht durch ein Abendessen bei seiner Mutter, wenn es ihm nicht wirklich ernst ist.«
    »Denn wenn Mama wichtig ist, und das ist sie für Mal, ist das ein entscheidender Schritt. Es hebt das Ganze auf eine höhere Ebene.« Mac nickte. »Wenn er das nicht wollte, hätte er sich etwas einfallen lassen, um seine Mutter abzuwimmeln.«
    »Es ist süß, dass ihn das nervös macht«, fügte Emma hinzu, »weil es ihm, ja, wichtig ist. Beide Frauen sind ihm wichtig. Also, ich habe den Eindruck, dass er sich den Dingen stellt. Wie er Del rundheraus gesagt hat, dass er sich für Parker interessiert. Wie er das Thema Geld und Status angesprochen hat, bevor sie sich körperlich nähergekommen sind. Er legt alle Karten auf den Tisch, das scheint so

Weitere Kostenlose Bücher