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Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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auch gelesen, dass der berühmte englische Physiker Michael Faraday einmal gesagt hat, ich zitiere: ›Wenn durch die Kraft des Geistes auch nur ein Strohhalm bewegt werden könnte, so müsste unsere Auffassung vom Weltall geändert werden.‹“
    „ Schon mal von Eusapia Palladino gehört?“
    „ Etwa eine Opernsängerin?“
    „ Nein, du Schlaumeier. Sie war das berühmteste physikalische Medium ihrer Zeit, ca. phuu, 1850 bis 1915. Extra wegen ihr wurde von angesehen parapsychologischen Forschern ein Palladino-Komitee eingesetzt, das sie in mehrwöchigen Sitzungen unter die Lupe genommen hat. Und diese fielen einzigartig erfolgreich aus. Und denk an Uri Geller. Außerdem existierte eine Person, die, nachdem sie Geller im Fernsehen gesehen hatte, selbst ausprobiert hat, Besteckteile psychokinetisch zu verbiegen.“
    „ Und?“ Wolf hob seine buschigen Augenbrauen.
    „ Ich habe es in dem Buch: Neue Ergebnisse der Psychokinese-Forschung von Walter von Lucadou gelesen.“
    Wolf schaute sie überrascht an. „Wie kommst du denn an so ein Buch?“
    „Aus deinem Bücherregal in der Praxis unten.“
    „ Du überraschst mich immer wieder. Und wie kommt so ein Buch in mein Bücherregal?“
    Anke grinste. „Und das sogar noch mit einem handschriftlichen Gruß darin. Und jetzt, da ich den Namen kenne, kann ich die Schrift auch im Nachhinein im Geiste entziffern. Es stammt von deinem Kollegen Dr. Reinhard Wissmann.“
    „Oooh“, entfuhr es Wolf
    „ Hast du dich wenigstens dafür bedankt?“
    „ Aaach“, er schien zu überlegen.
    „ Wie auch immer. Jedenfalls hast du es geistesgegenwärtig in dein Bücherregal gestellt. Also, beim Durchblättern bin ich an einem Bericht hängen geblieben, in dem der Physiker Betz jene Person getestet hat. Es ging um Metallstreifen aus Aluminium, Eisen und Kupfer glaube ich, Maße 120 x 12 x 1 mm.
    „ Du kannst stolz auf dein Zahlengedächtnis sein“, äußerte Wolf trocken. Anke ignorierte die Spitze. Sie würde ihn schon überzeugen, wenn’s sein musste und erzählte einfach weiter. „Die Stangen wurden in einem Winkel von 50 Grad verbogen. Und es handelte sich bei der Testperson nicht um einen Täuschungskünstler, sondern um ein zwölfjähriges Mädchen aus dem Bayerischen Wald.“
    „ Was du nicht sagst.“
    „ Großartiger Kommentar. Nicht ich, sondern das Buch sagt es, verdammt“, fauchte sie verärgert und erhob sich. „Ich gehe mal für Damen.“
    Auf ihrem Weg vorbei an der Rezeption blieb sie stehen. Hatte sie doch gehofft, die Mitarbeiterin hier anzutreffen, doch es war niemand zu sehen. Ach, dachte Anke, vielleicht spinne ich wirklich, als ein Kellner mit wiegenden Schritten an ihr vorbei eilen wollte. Anke bewunderte, wie geschickt er mit seinem angewinkeltem Arm auf seiner Handfläche ein Tablett voller Weingläser balancierte.  „Halt!“ rief Anke hinter ihm her. Der junge Mann hielt abrupt inne und drehte sich verblüfft um. Anke war sich sofort ihres Tons bewusst und warf wie entschuldigend lächelnd ihren Kopf zurück, schüttelte mit exquisitem Charme ihre Locken. Idiotin , schimpfte sich Anke. Rasch stellte sie sich vor.
    „ Anke Contoli, ich bin Journalistin und ich brauche, ich möchte ein paar Auskünfte über diese Gegend, über alles, nun ja ... Kennen Sie vielleicht jemand, der schon lange hier arbeitet, wissen Sie, ich meine ...“„
    Der junge Mann sah sie irritiert an. „Bitte ...?“
    Anke gab sich ob ihrer Formulierungsschwierigkeiten eine Kopfnuss. Aber sie konnte ja schlecht sagen, ich suche jemanden, der mir bestätigen kann, ob die rothaarige Nachbarin aus dem Feuersteinhaus psychokinetische Fähigkeiten besitzt.
    Mit einem Mal lächelte der Kellner. „Jemand, der sich hier auskennt? Da könnte Ihnen wahrscheinlich die Lisabeth helfen. Warten Sie, sie arbeitet in der Küche. Ich frag sie gleich mal“, und damit verschwand er. Was mache ich eigentlich, dachte Anke, nachdem er fort war. Doch das Gefühl in ihr ließ sie handeln, ohne jetzt einen Sinn zu erkennen. Himmel noch mal, ich gehe jetzt für Damen und werde dann mit Wolf den Abend genießen. Dachte es und tat es. Sie schickte all ihre Gedanken an die geheimnisvolle Frau ins Universum und sagte sich, wenn es sein soll, kommt alles zur rechten Zeit wieder auf mich zu. Frei von ihrem Impuls, unbedingt mit jemandem zu reden, verließ sie die Örtlichkeit und hatte es eilig, zu Wolf an den Tisch zurückzukehren. Sie wollte den Abend nicht zerstören. Zu himmlisch war die Liebe

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