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Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Winzertochter (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Angestellten und die Gäste aufgeschreckt, die sich alle vor dem Weinverkauf versammelt hatten. Leonie stand bereits wieder auf ihren Füßen. Rosskamp ließ ihre Hände los und schaute sich überrascht um. Leonie sah, wie sich seine Augenbrauen verwundert kräuselten.
    „ Raus!“, brüllte er. Leonie schickte einen bittenden Blick, der Frau Senge, die Küchenhilfe, veranlasste, sich kopfnickend, aber mit dem eindeutigen Gesichtsausdruck – wenn du Hilfe brauchst, sind wir da – zurückzuziehen. Alle schienen es zu wissen, und sie hatte immer die Augen davor verschlossen.
    „ Ich will mich jetzt hinlegen, Vater.“
    „ Und ich will dir vorher etwas sagen.“ Leonie glaubte, jeden Moment zusammenzubrechen.„Bitte morgen“, brachte sie mit letzter Kraft heraus.
    Wieder packte Vater ihre Schultern, als wolle er verhindern, dass sie nochmals nach unten absackte. Mit scharfen, genau artikulierten Worten hörte sie ihn sagen.„Vergiss Broll, diesen Schwätzer, diesen Nichtsnutz. Ich, hörst du, ich liebe dich. Nicht wie meine Tochter, anders. Ich will dich heiraten, ich werde dich heiraten, Leonie, denn, höre gut zu: Ich bin nicht, nicht dein leiblicher Vater. Dein wahrer Vater ist ...“
    Den letzten Satz nahm sie nicht mehr ganz wahr. Vaters Gesicht verschwamm. Sie spürte ihre Knie weich werden, dann wurde ihr schwarz vor Augen. Auf ihrem Bett kam sie wieder zu sich. Wie lange war sie ohnmächtig gewesen? Mit Grauen bemerkte sie, dass Vater die Situation genutzt hatte und in ihrem Zimmer geblieben war. Mehr noch, er hatte ihr auch währenddessen bis auf den Slip die nassen Kleider ausgezogen. Das trieb ihr unvermittelt die Schamröte ins Gesicht. Auch wenn sie klatschnass gewesen war, war er für sie zu weit gegangen. Vater begann sie zu streicheln, was er sicher auch während ihrer Ohnmacht getan hatte.
    „ Leonie, mein Liebes, mein Alles“, flüsterte er, während seine Hände hastig und verlangend ihre Brust, ihren Bauch, ihre Beine berührten. Das kann einfach nicht wahr sein, das ist zu viel. Ihr Verstand drohte auszusetzen. Mit beiden Händen versuchte sie, die ihres Vaters abzuwehren. Doch er griff sie und hielt sie fest. „Du gehörst mir, hast du gehört, seit deiner Kindheit an gehörst du mir. Ich habe für dich eine Frau geheiratet, die ich nicht liebte, die mich nicht liebte. Du bist mir was schuldig, hörst du, was schuldig“, keuchte er in atemloser, abgehakter Sprechweise, dabei umklammerte er ihre Hände, als hinge sein Leben davon ab.
    Was für ein verrückter Tag? Leonie versuchte, zu nicken, in der Hoffnung, er würde von ihr weichen, denn für eine erneute Konzentrationsleistung fühlte sie sich zu matt. Ihre magischen Kräfte waren erschöpft. So richtig verstand Leonie es nicht. In der Kirche hatte sie es nicht mehr überwachen und kontrollieren können und jetzt klappte gar nichts. Sie musste mehr Tests machen, mehr üben. Wenn Vater sie jetzt vergewaltigen würde, sie hätte keine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken. Und er schien genau das vorzuhaben. Seine Hände waren plötzlich überall. Fuhren durch ihr Gesicht und waren in der nächsten Sekunde zwischen ihren Schenkeln. Sein Atem überschlug sich. Er kam ins Röcheln. Seine Hände jagten fahrig vor Aufregung über ihre Brüste. Ganz ruhig, sammeln, hämmerte sie sich ein. Als er seinen Mund auf ihre Lippen drückte und versuchte, mit seiner Zunge einzudringen, versuchte, mit einer Hand ihren Slip abzustreifen, nahm sie all ihre Konzentration zusammen. Sie richtete ihren Kopf auf und nickte kräftig seinem entgegen, wünschte ihn aus dem Zimmer direkt in die Hölle. Er hielt inne, seine Hand löste sich von ihrem Slip. Ein erstaunter, fragender Blick traf sie. Sie nickte nochmals mit aller Kraft. Rosskamp wich zurück, als würden ihn unsichtbare Hände rückwärts aus dem Zimmer schieben. Leonie schickte ihre Augen zur Tür, die sofort aufschlug. Rosskamps Kopf fuhr erschrocken zurück. Völlig konfus starrte er die geöffnete Tür an, blickte wieder zu Leonie, die ihn mit versteinertem Gesicht ansah. Aber ihre Augen funkelten, schienen Strahlen auf ihn zu richten. Langsam aber unaufhaltsam schoben ihn die unsichtbaren Hände über die Türschwelle. Mit einem lauten Schlag knallte anschließend die Tür in Schloss. Als dies geschehen war, bäumte sich ihr Körper auf wie unter einem Stromschlag. Ein letzter Blick zur Tür. Sekunden, nachdem sie vernahm, wie sich der Schlüssel mit dem typischen scharrenden Geräusch einmal

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