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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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Ich wollte der erste rothaarige Rapper überhaupt sein und nannte mich RedSauce. Emma erinnert mich alle paar Monate daran, wenn sie mich ärgern will. Immer noch besser als mein Bruder, der bei jeder Gelegenheit darauf zu sprechen kommt.
    »Sydney und ich fahren nach Waikiki in Urlaub?«, frage ich.
    Während wir die Flügeltüren des Eingangs aufstoßen, beugt sich Emma dicht an mich heran. »Dein künftiges Ich ist nicht so offenherzig wie meins«, antwortet sie mit honigsüßer Stimme. »Du erzählst auf der Webseite keine schlüpfrigen Details, etwa ob ihr’s am Strand getrieben habt oder nicht, also beruhig dich wieder.«
    Emma winkt mir zum Abschied zu, ehe sie in der Menge ihrer Mitschüler verschwindet.
    »Du bist ja nur eifersüchtig!«, rufe ich ihr nach, doch ich glaube, sie hört mich nicht mehr.

9 ://Emma
    Bei der Bandprobe bin ich nicht bei der Sache. Nachdem ich zum vierten Mal meinen Einsatz verpasst habe, zeigt Mr Markowitz mit dem Taktstock auf die Bläsergruppe und sagt: »Wie wär’s mit einer fünfminütigen Pause? Und mit den Flöten will ich noch mal über die Soli sprechen.«
    Ich werfe einen Blick in Richtung Schlagzeug, doch Graham ist nicht zu sehen. Manchmal wird er von seinem Schwimmlehrer aufgehalten, was mir nur recht ist. Ich weiche ihm immer noch aus. Ich lege mein Saxofon auf den Stuhl und gehe zum Trinkbrunnen. Als ich mich über die Wassersäule beuge, denke ich daran, was mit meinem Computer passiert ist. Heute kommt mir das alles ein bisschen unwirklich vor, besonders die Sache mit der Ehe von Josh und Sydney. Das wäre so, wie wenn ich einmal Leonardo DiCaprio heiraten würde.
    »Wer ist das?« Graham hält mir mit einer Hand die Augen zu, während er seinen freien Arm um meine Taille schlingt.
    Ich wische mir den Mund ab, bevor ich mich zu ihm umdrehe und zusammenzucke. Er hat sich den Schädel rasiert! All seine schönen blonden Haare sind verschwunden. Sein Kopf ist völlig kahl.
    »Was hast du gemacht?«, frage ich.
    Er streicht sich mit beiden Händen grinsend über den Kopf. »Greg und Matt sind nach unserem Frisbeespiel zu mir gekommen und wir haben uns die Köpfe rasiert. Gefällt’s dir?«
    Ich starre ihn sprachlos an.
    »Gib’s zu«, sagt Graham und verschränkt seine Finger mit meinen. »Du willst unbedingt über meinen großen, glatten Schädel streichen.«
    Ich bin jetzt nicht in Stimmung für so was. Als er mich an sich drücken will, weiche ich zurück.
    »Was ist los?«, fragt er.
    »Ich weiß nicht«, antworte ich.
    Keiner von uns sagt ein weiteres Wort. Manchmal habe ich das Gefühl, als hätte er nur ein einziges Interesse an mir: mich zu begrapschen und zu befummeln.
    ➜
    »Ich muss unbedingt mit Graham Schluss machen«, sage ich, während ich einen Blick in meine Lunchtüte werfe.
    Wir sind in der Mensa, was Kellan Gelegenheit gibt, sich ihr tägliches Lieblingsessen zu genehmigen: Pommes und Sprite. Kellan ist ein paar Zentimeter kleiner als ich, hat glänzende schwarze Haare und eine makellose Haut. Und kann Berge von Pommes verputzen, ohne ein Gramm zuzunehmen.
    »Wolltest du nicht gestern im Park mit ihm Schluss machen?«, fragt sie.
    Ich lächle ein paar Mädchen zu, die an uns vorbeischlendern. »Ich habe ihn da nicht gefunden.«
    »Okay. Also was hindert dich daran, es heute zu tun?« Kellan zahlt an der Kasse und dreht sich um. »Falls du’s noch nicht bemerkt hast, ich werde dich nicht aufhalten.«
    »Hast du seine Haare gesehen?«
    Kellan schüttelt den Kopf.
    »Die sind weg«, sage ich. »Er und die anderen Schwimmer haben sich gestern eine Glatze zugelegt. Wenn mehrere Jungs zusammen sind, haben sie oft die dämlichsten Einfälle.«
    »Kriege zum Beispiel«, sagt Kellan, ehe sie Ketchup und Servietten auf ihr Tablett legt.
    »Vom Dach springen«, ergänze ich.
    »Ihren Furz anzünden«, fügt sie hinzu.
    Ich lache. »Kennst du jemand, der das schon mal getan hat?«
    »Tyson«, antwortet sie. »Am Müllcontainer hinter dem GoodTimez, als du letzten Winter deinen Dad besucht hast.«
    Tysons Vater gehört das GoodTimezPizza, ein Restaurant, das sich auf Geburtstagspartys und billigen Napfkuchen spezialisiert hat. Wegen der Spieltische und dem Parkplatz, der sich perfekt zum Skaten eignet, verbringen Josh und Tyson dort einen Großteil ihrer Zeit.
    »War Josh auch dabei?«, frage ich.
    Kellan denkt einen Moment nach. »Er hat es sogar gefilmt. Aber er hat nichts angezündet.«
    »Gut für ihn. Weil ich ihn sonst damit aufziehen

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