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Wir beide nahmen die Muschel

Wir beide nahmen die Muschel

Titel: Wir beide nahmen die Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Hendrix
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hatte erst gestern
lachend gesagt, »der ist morgen nicht mehr da, der wird in der Nacht mir all
seinen Bakterien von alleine weglaufen.« Sie tauchte ihn in die Trommel und hat
ihn über den Kasten ausgewrungen. So holte sie alles restliche Wasser aus der
Trommel. Ob die zu dumm war, die Maschine auf Abpumpen zu stellen, wir werden
es nie erfahren. Als sie weg waren, haben wir unsere Wäsche nicht mehr in die
Maschine getan, zu viele Bakterien hatte sie mit ihrem Mopp darin verteilt.
Helga hat sie gut ausgewrungen und zum Trocknen aufgehängt. Es war schon
Mittag, als wir mit allem fertig waren. Das Wetter hatte sich gebessert und die
Sonne schien. Ein großes Programm wollten wir heute nicht mehr in Angriff
nehmen. Bei einem kleinen Bummel durch den Ort, fanden wir hinter der
Festungsanlage eine Bank. Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick über
die gesamte zwei Kilometer breite Bucht. Zur linken Seite der Hafen mit all
seinen Booten, es war dort ein dauerndes Kommen und Gehen. Schräg gegenüber ein
sehr langer Sandstrand, leider für uns als Fußgänger unerreichbar, es sind bis
dorthin bestimmt acht Kilometer. Unter uns an den Klippen sahen wir schon eine
ganze Zeit eine Bewegung im Wasser, so groß können doch keine Fische sein. Sie
schwammen immer sehr nah an der Küste vorbei. Könnten das Delphine sein, wir
wollten es nun genau wissen. Ein sehr kleiner Pfad führte zu einem alten
Gebäude. Nun waren wir schon ein gutes Stück tiefer gekommen. Wie waren wir
überrascht, als wir zwei Taucher erkennen konnten. Mensch mussten die einen Mut
haben. Fast zwei Stunden hatten wir hier auf der Bank gesessen, nur die
Brandung des Meeres und das Geschrei der Möwen waren zu hören. Einige
Fischerboote kamen zurück, ob sie mit ihrem Fang zufrieden waren? Wie viele
werden in den letzten Jahrzehnten bei aufkommendem Sturm nicht mehr den
rettenden Hafen erreicht haben, die Gräber auf dem Friedhof, den wir besuchten,
sprechen leider keine Sprache. Wir haben heute am Pfingstsonntag leider keine
Messe besuchen können. An der Kirche gab es keinen Aushang, ich hatte einige
ältere Bewohner im Ort angesprochen, aber sie hatten mich nicht verstanden, der
Herrgott wird es uns verzeihen. Die Menschen waren heute sehr festlich
gekleidet. Vier ältere Frauen kamen nun schon zum vierten Mal an uns vorbei.
Ich denke sie machten einen gemeinsamen Spaziergang, um sich im Alter noch
etwas zu bewegen. Sie waren alle beim Friseur gewesen und waren sehr gut
gekleidet. Sie schauten erstaunt, als sie uns noch immer hier sitzen sahen. Wir
beide freuten uns jetzt schon auf unser Abendessen. Helga hatte zwei kleine
Probetütchen Paellagewürz vor einigen Tagen geschenkt bekommen. Gestern hatten
wir alle nötigen Zutaten dafür eingekauft, es sollte für uns ein Festessen
werden. Wir schauten uns an und lachten, ich glaube wir hatten beide den
gleichen Gedanken. Warum sollten wir so lange warten, ein leckeres Essen schmeckt
zu jeder Tageszeit. Es ist 16:45 Uhr und wir gingen zurück. Zwei deutsche
Pilgerinnen waren angekommen und packten ihre Rucksäcke aus. Nun aber schnell,
sonst sind die Töpfe und die Pfanne belegt. »Helga, soll ich das ganze Paket
Reis mit 500 Gramm kochen?« »Mach das, ich habe großen Hunger.« Zwei Pakete
Meeresfrüchte hatten wir gestern gekauft, da wäre jeder Spanier neidisch
geworden. Das Gericht gelang mir wunderbar. Unsere beiden Pilgerinnen hatten
kurz reingeschaut und wollten nicht glauben, dass ich am Herd stand. »Es riecht
so gut bis in den Schlafsaal, da wollten wir doch einmal sehen, wer hier so gut
kochen kann. Hoffentlich bekommen wir nachher im Restaurant auch so etwas
Gutes.« Helga hatte den Tisch sehr schön gedeckt und den Wein in die Gläser gefüllt.
Sogar Servietten gab es zur Feier des Tages. So ein herrliches und
reichhaltiges Essen hätten wir in keinem Lokal serviert bekommen. Für jeden gab
es zwei gut gehäufte Teller, es blieb nichts übrig. Wir unterhielten uns noch
lange, der Bauch war voll und keiner wollte mit dem Abwasch beginnen. Danach
säuberten wir im Team die Küche und waren schnell fertig. Die nassen
Abtrockentücher hängten wir hinter unseren Betten auf, die überließen wir
keinem Anderen mehr. »Sollen wir nicht noch einen Abendspaziergang machen?« Es
wurde langsam dunkel, als wir losgingen. Viele Straßen waren mit bunten
Fähnchen und Lichterketten geschmückt. Eine Musikband baute auf einer Tribüne
ihre Anlage auf. Dann wird es bestimmt heute für uns eine

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