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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Chef zu sein. Der kam mir gerade recht!
    »Ich beginne zu arbeiten, wann es mir paßt. Übrigens muß ich mir gestern abend den Magen verdorben haben. Mir wurde schlecht, und dann wachte ich im Hotel auf. Vielleicht vertrage ich die einheimische Kost nicht.«
    Er wollte protestieren, besann sich aber dann anders. Er schickte Gluck aus dem Zimmer, ehe ich etwas dagegen tun konnte. Dann setzte er sich.
    »Sie werden inzwischen einiges erfahren haben, nehme ich an. Warum sollen wir uns mit unnötigen Vorreden aufhalten? Heute nachmittag fahren wir hinaus aufs Land, dann zeige ich Ihnen die Verwüstungen, wie sie bei uns an der Tagesordnung sind. Natürlich könnten wir selbst etwas dagegen unternehmen, aber leider stehen die Mäuse unter Naturschutz. Es gibt nicht übermäßig viel von ihnen, aber sie sind lästig und furchtlos. Anders die Elefanten. Wir haben sie schon zu Tausenden getötet. Es werden immer mehr.«
    »Seltsam«, murmelte ich verwundert.
    Ich überlegte, welcher Trick wohl hinter diesen Angaben stecken konnte, damit die Siedler einen Zuschuß erhielten, aber ich kam nicht darauf. Wie auch immer, ich würde ihnen schon ein Schnippchen schlagen, der Kolonialbehörde einen Batzen Geld sparen, selbst eine Belohnung einheimsen – und die Kolonie Donald trotzdem vor dem Verfall retten.
    »Dann ist es also so, daß die Mäuse nicht getötet werden dürfen?«
    »So ist es!«
    »Man müßte sie einfangen, wenn es nicht gerade zuviel sind. Einfangen und auf die große Insel bringen, die ich vor der Landung im Meer bemerkte. So weit können sie nicht schwimmen.«
    Der Chef der Kolonialverwaltung nickte unsicher.
    »Natürlich wäre das eine Möglichkeit …«
    »Es ist eine!« schnitt ich ihm das Wort ab. »Wegen eines so lächerlichen Problems rufen Sie die Raumbehörde der Erde an? Sie haben wohl gedacht, man schickte Ihnen gleich zehn Millionen Solares, um die letzte Mißernte zu sanieren? Geirrt, Freundchen! Sehr geirrt!«
    »Mit Geld könnten wir immerhin …«
    »Der Fall ist so gut wie erledigt, mein Herr!« Ich warf einen Blick auf meine Akten, die ich nicht einmal durchgelesen hatte. »Sie können froh sein, wenn die Raumbehörde Ihnen nicht noch meine Reise und meine Arbeitszeit hier in Rechnung stellt. Mäuse und Elefanten!« Ich lachte ihm ins Gesicht, daß er erschrocken zurückwich. »Ist ja wohl das Lächerlichste, was ich jemals hörte.« Ich sah ihn scharf an. »Noch was?«
    Er stand auf und schüttelte den Kopf.
    »Gut«, sagte ich. »Dann besorgen Sie mir einen Wagen. Ich möchte nach dem Essen der Familie von Sylvias Vater einen Besuch abstatten. Ich habe es dem Mädchen gestern versprochen. Wie heißen sie doch gleich …?«
    »Gormas«, klärte der Chef der Verwaltung mich auf und ging, ohne sich zu verabschieden.
    Befriedigt lehnte ich mich zurück. Dem hatte ich es gegeben, und die arroganten, betrügerischen Burschen würden sich hüten, die Raumbehörde noch einmal um Entwicklungshilfe anzugeben. Zu Hause würde ich mich darum zu kümmern haben, wer auf die verrückte Idee gekommen war, die Mäuse hier unter Naturschutz zu stellen. Bei den Elefanten hätte ich es ja vielleicht noch verstanden, aber wenn es deren genug gab, konnte man sie abschießen.
    Auf dem Weg zum Hotel traf ich Gluck.
    Ich bat ihn, mich am Nachmittag zu begleiten.
     
    Das, was sie Straße nannten, war ein holpriger Feldweg.
    Der Elektrokarren, ein uraltes Baujahr, quälte sich durch Schlaglöcher und Furchen. Mehrmals befürchtete ich, er würde umkippen, aber der Fahrer schien die Strecke zu kennen. Er schien allerdings auch das Auto und seine Gewohnheiten zu kennen.
    Gluck machte einen recht zufriedenen Eindruck. Er hatte mit mir gegessen. So etwas wie Rassenschranken gab es auf Donald nicht.
    »Noch eine Stunde, dann sind wir da«, sagte er, während wir an weiten Feldern vorbeifuhren, die gerade frisch bebaut worden waren. Die ersten Halme lugten aus dem Boden. Von einer Verwüstung konnte ich nichts bemerken, obwohl ich am Rand des Ackers einige Mauselöcher sah. Genau wie bei uns.
    »Das sind die Brikstels«, erklärte Gluck, als er meinen forschenden Blick registrierte. »Sie nagen die jungen Halme ab.«
    Brikstels – das waren also die Mäuse. Ich mußte es mir merken. Dann mußten demnach die Xrixtels die in riesigen Mengen auftretenden Elefanten sein, die alles das zerstörten, was die Brikstels übrigließen.
    »Dort drüben!« unterbrach Gluck meine Gedanken.
    Die Farm lag idyllisch auf einer flachen

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