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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Sie dort drüben – der Waldrand! Ist das nicht romantisch? Ich möchte ein Stück durch den Wald wandern.«
    »Aber ich nicht. Ich habe Angst vor den Xrixtels.«
    Nun ja, das konnte ich verstehen. Ohne eine Waffe hätte ich auch Angst vor den Elefanten gehabt. Ich mußte also ihr Argument anerkennen, obwohl ich ahnte, daß mehr als nur die Angst vor den Elefanten dahintersteckte. Überhaupt wurde ich das Gefühl nicht los, daß der alte Gormas mir seine Tochter nur deshalb so großzügig zur Verfügung stellte, weil er sich dadurch einen Vorteil erhoffte. Davon konnte Ramdalis jedoch nichts ahnen, sonst hätte er sich kaum so merkwürdig benommen.
    Verdammter Kolonistenklüngel!
    Zu Beginn der nächsten Woche besuchte ich Brodak, und es dauerte ganze drei Tage und Nächte, bis ich nach Donald zurückkehrte. Was in diesen drei vollen Tagen geschah, weiß ich nicht mehr, jedenfalls war ich derart betrunken, daß ich schon weiße Mäuse sah, und die Biester sahen zudem auch noch wie Elefanten aus.
    Ich war froh, mich im Hotel mal richtig ausschlafen zu können.
    Dadurch verpaßte ich die Elefantenjagd, die für diesen Tag angesetzt worden war. Erst gegen Abend, als ich das Hotel verließ, um mich ein wenig umzusehen und frische Luft zu schnappen, begegnete ich einigen Kaufleuten und Siedlern, die ermüdet und total erschöpft in die Stadt zurückkehrten. Als ich sah, mit welchen Waffen sie den Schädlingen zu Leibe gerückt waren, begann ich alles zu begreifen.
    Pistolen, Gewehre – beides kleinkalibrig und wahrscheinlich ohne jede sichtbare Wirkung –, Knüppel, Drahtnetze und – Himmel hilf! – Fliegenklatschen!
    Mir blieb die Luft weg! Ohne auch nur eine Frage zu stellen, kehrte ich auf mein Zimmer zurück, sah den Bericht noch einmal durch, packte meine Sachen und beschloß, mich um nichts mehr zu kümmern. Die Leute hier waren entweder verrückt, oder sie hielten mich für verrückt. Glaubten sie vielleicht, mich so hereinlegen zu können? Wollten sie mein Mitleid erregen?
    Den letzten Tag meines Aufenthalts verbrachte ich damit, Abschiedsbesuche zu absolvieren, wobei ich es vorsorglich vermied, in Brodaks Nähe zu geraten. Sylvia war kühl wie zu Beginn unserer Bekanntschaft. Sie sah wohl ein, daß sie ihr Ziel nicht erreicht hatte. Ich war pflichtbewußt und unbestechlich geblieben. Sicher wäre sie mir ein wenig entgegengekommen …
    Aber sie war nicht.
    Ramdalis begleitete mich am nächsten Tag zum Raumhafen, nachdem der Kreuzer gelandet war. Er brachte keine Güter und startete gleich wieder.
    »Ich hoffe, Sie haben sich ein Bild von unserer Lage machen können. Es wäre ja alles viel einfacher, wenn das verdammte Naturschutzgesetz nicht wäre. Beschaffen Sie uns die Mittel, die Mäuse zur Insel zu bringen – das dürfte doch nicht schwierig sein. Wir benötigen vor allen Dingen Fangvorrichtungen, da wir sie nicht töten oder abschießen dürfen.«
    Jetzt wollten sie schon auf die Mäuse schießen! Es war nicht zu fassen!
    »Sie werden Ihre Fangvorrichtungen bekommen«, versprach ich. »Und wenn sie damit Erfolg haben, verwende ich mich auch für eine beschränkte Geldprämie als Beihilfe für die Mißernten. Und was die paar Brikstel angeht – mit denen werden Sie ja wohl auch so fertig?«
    Er schüttelte bedenklich den Kopf.
    »Es gibt viel zuviel von ihnen, aber Sie haben recht: die Xrixtel bilden die größere Gefahr, obwohl …«
    Die Sirene übertönte seine restlichen Worte.
    Ich gab ihm die Hand und ging ins Schiff. Am Fuß der Leiter stand Gluck und gluckerte mir vergnügt entgegen. Er hatte schöne vierzehn Tage gehabt, wenn er sich auch kaum um mich gekümmert haben mochte.
    »Kommen Sie wieder?« fragte er mich hoffnungsvoll.
    »Das wird kaum möglich sein, Gluck. Ich habe viele Pflichten auf der Erde. Aber ich schicke Hilfe, verlaß dich darauf.«
    »Leben Sie wohl«, sagte Gluck und watschelte davon.
    Der Kommandant des Kreuzers hieß mich an Bord willkommen und gab mir meine alte Kabine wieder. Dann startete das Schiff.
    Der Planet Donald wurde schnell kleiner und tauchte dann in den flammenden Glanz seiner Sonne.
    Vor uns lag die Erde, nur drei Flugtage entfernt.
     
    Nachdem mein Vorgesetzter den Bericht gelesen hatte, wurde ich, wie erwartet, zu ihm zitiert. Diesmal waren die Vorzimmerdamen freundlicher, die letzte erhob sich sogar und brachte mich bis zur Tür des Allerheiligsten.
    Er sah mir neugierig entgegen und deutete auf den Sessel.
    »Xrixtels …?« Er sah auf den Bericht, um

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