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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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unsere Sprache.«
    Ich wollte etwas zurückbrüllen, aber dann überlegte ich es mir rechtzeitig. Vielleicht war die Idee nicht einmal so schlecht, sich mit einem der Eingeborenen zu unterhalten. Da erfuhr ich wahrscheinlich mehr, als ich je von einem der Siedler erfahren konnte.
    »Gut, schicken Sie diesen Gluck zu mir.«
     
    Klick!
     
    Wie Enten sollten sie aussehen, so stand es in den Berichten. Außerdem würde der Planet nicht Donald heißen, wäre es nicht der Fall. Einer halbintelligenten Ente war ich auch noch nie begegnet.
    Es klopfte, kaum daß ich meine Akten geordnet und in den Schrank geräumt hatte, damit überhaupt etwas darin war. Ich setzte mich in Positur, denn schließlich mußte ich für den Donald – so wurden die Eingeborenen in den Berichten genannt, wie sonst? – als würdiger Vertreter des mächtigen Planeten Erde gelten.
    »Herein!«
    Es war tatsächlich eine Ente, wenn auch größer als jene, die ich in Erinnerung hatte. Der Kopf, der typische Schnabel, ein kurzer Hals und der plumpe Körper, von zwei riesigen Plattfüßen getragen, hinten der breitfächrige Schwanz und zu meiner Überraschung noch eine Art Bekleidungsstück, das ihnen unter Garantie die Siedler eingeredet hatten. Es sah aus wie ein Tuch, das sie sich um den Bauch wickelten.
    »Guten Tag, mein Herr«, sagte Gluck etwas glucksend. Wahrscheinlich rührte daher auch sein spezieller Name. »Ich bin Gluck.«
    »Guten Tag«, erwiderte ich. »Bitte, nehmen Sie Platz. Mein Name ist Clay Winston, und ich bin …«
    »Das weiß ich alles«, unterbrach mich der Enterich höflich. »Wir sind darüber informiert, daß Sie von der Erde kommen, um sich der Sorgen Ihrer Siedler anzunehmen. Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung, wenn Sie das für richtig halten. Entschuldigen Sie übrigens, daß ich stehen bleibe. Menschliche Stühle sind furchtbar unbequem für uns.«
    Dafür hatte ich durchaus Verständnis. Aber dessen ungeachtet wollte ich die Gelegenheit nutzen, dem Donald einige Dinge zu entlocken, die ich von Siedlern vielleicht nie erfahren würde. Es wunderte mich ohnehin, daß ich zuerst mit der Ente sprechen durfte.
    »Die Siedler klagen in ihren Berichten über Schädlinge, die bisher alle Ernten zum größten Teil vernichteten. Es handelt sich um Elefanten und Mäuse – eine groteske Vorstellung. Gegen beides gibt es Mittel. Was meinen Sie?«
    Gluck gluckerte in sich hinein, aber ich empfand es nicht als ein Gelächter, sondern mehr als hörbaren Ausdruck seines Nachdenkens. Dann sagte er:
    »Die Xrixtels und die Brikstels, ja, ja!«
    Ich stierte ihn an.
    »Was war das?«
    Gluck schnatterte und gluckste. Diesmal offensichtlich voller Vergnügen.
    »Das sind die Bezeichnungen, die wir für die Tiere haben. Die Siedler nennen sie anders. In der Tat, man kann sie eine Plage nennen, obwohl sie uns keinen Schaden zufügen. Wir säen nicht, wir ernten nur. Die Xrixtels und Brikstels ernten mit. Es ist genug da.«
    Ich sah ein, daß ich so nicht weiterkam. Wenn die Donalds nichts gegen die Mäuse und Elefanten hatten, war auch kaum mit ihrer Unterstützung zu rechnen. Sie mußten die Tiere im Gegenteil als ihre Bundesgenossen betrachten, die mit dafür sorgten, daß die Fremden eines Tages vielleicht wieder verschwanden.
    Xrixtels und Brikstels also, Ausdrücke, die man sich merken mußte!
    Als ich eine entscheidende Frage stellen wollte, klopfte es.
    Es war ein Mann, den ich gestern schon auf dem Empfang gesehen hatte, aber ich konnte mich weder an seinen Rang noch an den Namen erinnern. Vielleicht war das schon nach meiner Begegnung mit Brodak gewesen.
    Er kam auf mich zu, nachdem er Gluck einen mißbilligenden Blick zugeworfen hatte.
    »Guten Tag, lieber Oberinspektor. Verzeihen Sie, wenn Sie schon am ersten Tag von einem Eingeborenen belästigt wurden …«
    »Keine Rede von Belästigung«, unterbrach ich ihn. »Gluck ist ein kluger, lieber Kerl, mit dem ich mich glänzend verstehe. Es war eine gute Idee, ihn gleich zu mir zu schicken. Waren Sie das?«
    »Ja … nein …« Er nickte und schüttelte den Kopf. Daraus sollte ein vernünftiger Mensch schlau werden. Ich begann zu ahnen, daß er irgend etwas gegen mich hatte. Aber was? Ich hatte ihm nichts getan. »Es geschah mehr aus Versehen. Wir rechneten damit, daß Sie bereits in der Frühe zu arbeiten begännen, so kam Glucks Auftritt vorzeitig, bevor Sie mit meinen Mitarbeitern gesprochen haben.«
    Ach so, das also war es! Kompetenzen und so.
    Und der Mann vor mir schien der

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