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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Walfisch-Herden auszurotten. Ihre Aufgabe ist es …«
    Diesmal würde ich nicht darauf hereinfallen.
    Ich würde gleich eine ganze Ladung elektrisch gesteuerter Harpunen für die Sardinenjagd mitnehmen …

 
Robert Artner
 
Test Tempus A
     
    Protokoll der Dokumentation TEMPUS am 5. Mai im 8. Programm der ARD in Koproduktion mit NBC und GIG.
     
    Vor Test
    Datum: 5. Mai
    Zeit: 18 Uhr MEZ
    Test: Tempus A
    Anvisierter Zeit-Ort: Zwei Millionen Jahre v. Chr.
    Leiter: Dr. Raizen, Assistent: Dr. Steckel
    Testperson: Dr. Zacher
    Testdauer: 0,001 Sekunden
     
    Nach Test
    Datum: 5. Mai
    Zeit: 18 Uhr und 0,001 Sekunden MEZ
    Test: Tempus A
    Anvisierter Zeit-Ort: Zwei Millionen Jahre v. Chr.
    Leiter: Dr. Raizen, Assistent: Dr. Steckel
    Testperson: Dr. Zacher (39 J.)
    (Dr.?) Zacher (ca. 6 J.)
     
    Aussage Dr. Raizen:
    Dokumentation Tempus A ist die erste in einer Reihe von Fernsehfolgen, die die herkömmlichen Action-Fact-Fiction-Serie ablösen sollen. Ein »Abenteuer der Wissenschaft« rollt live vor den Augen der Zuschauer ab.
     
    Tempus A: Die von der Kuschnerus-Gruppe entwickelte Raum-Zeit-Maschine, die in etwa dem entspricht, was man Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts in utopischen Romanen als »Zeitmaschine« beschrieben findet, wird in einem streng isolierten Raum aufgebaut. Anwesend sind: Dr. Raizen, Dr. Steckel und die Testperson Dr. Zacher. Dr. Zacher besteigt um 17 Uhr 55 MEZ die Kabine der Raum-Zeit-Maschine. Der anvisierte Zeitpunkt ist bereits programmiert.
    Fast im selben Augenblick, als wir den Auslöser betätigt hatten, sahen wir in der Kabine einen etwa sechs Jahre alten nackten Jungen, der ruhig auf der Sitzbank der Kabine saß. Der Komputer zeigte keinerlei Abweichungsdaten an. Den Bruchteil einer Sekunde später wurde auch Dr. Zacher wieder sichtbar. Dr. Steckel schlug vor, die Übertragung zu unterbrechen, was bei Auftauchen des Jungen schon auf Anweisung des Programmchefs geschehen war.
    Dr. Zacher forderte uns auf zu öffnen. Als er mit dem Jungen heraustrat, wurde klar, daß der Komputer ein etwa sechs Jahre altes Duplikat von Dr. Zacher mit ausgestoßen hatte.
    Ich beantrage daher: Überprüfung des Parallelkomputers.
    Dr. Zacher nahm sich des Jungen an; die Testreihe TEMPUS wird vorerst zurückgestellt.
     
    »Wer?« sagte Dr. Zacher anderntags auf der Konferenz der Programmchefs der koproduzierenden Fernsehanstalten, »wer kann schon so gut mit mir umgehen – wie ich selbst?«
    Dr. Steckel beantragte seine Versetzung in die Forschungsstätte Himalaja; Dr. Raizen entschied sich für Peru.

 
Clark Darlton
 
Geschichtsstunde
     
    Um diese Mittagsstunde war es fast unerträglich heiß, und die weiten Baumwollfelder, die sich bis zum Horizont dehnten, lagen unbeweglich unter dem flimmernden Glast der Sonne. Der Himmel war wolkenlos und tiefblau. Er war das fast immer in Georgia.
    Der alte, weißhaarige Neger saß auf einer breiten Steinbank, die im Schatten mächtiger Bäume stand. Er saß da, auf seinen knorrigen Stock gestützt, den er zwischen den Knien hielt. Vor ihm auf dem runden Marmortisch stand ein Steinkrug, aus dem er eben noch getrunken hatte. Seine feine, schlanke Hand hatte nicht gezittert, als er den schweren Krug zu den Lippen führte, bedächtig einige Schlucke nahm und ihn dann wieder absetzte. Er tat es mit der Miene eines Mannes, der ein Recht darauf hat, wann immer er wollte, seinen Wein zu trinken.
    Er trug eine weite, helle Hose und an den Füßen luftige Sandalen. Sein Seidenhemd war schneeweiß und frisch gebügelt. In seinen Augen schimmerte die zufriedene Zuversicht eines wahrhaft freien Mannes.
    Und doch – das palastähnliche Herrenhaus, in dessen Garten er saß, schien nicht zu ihm passen zu wollen. Ein breiter, gut gepflegter Kiesweg führte dorthin und endete vor den Stufen der Terrasse. Recht und links erstreckte sich grüner Rasen, zwischen einigen Büschen blinkte das Wasser eines ovalen Schwimmbeckens. Dann wurden die Büsche zu beiden Seiten dichter und verbargen die zementierte Mauer, die Herrenhaus und Park hermetisch von der Außenwelt abschloß.
    Irgendwo jenseits der Mauer war das ständige Geräusch landwirtschaftlicher Maschinen. Dazwischen klangen die anfeuernden Rufe der Aufseher.
    Der alte Neger hielt den Kopf schief und lauschte. Er lächelte, als er murmelte:
    »Die Kinder – sie werden bald aus der Schule kommen. Ja, das muß der Wagen gewesen sein – er hielt vor dem Portal. Gleich werden sie da sein.«
    Er hatte nicht lange zu warten.
    Zwei

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