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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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hinterher.
    Ich öffne den riesigen, zweitürigen Kühlschrank und suche unter den vier gekühlten Flaschen eine aus. Caroline ist beherrscht genug, mehr Alkohol im Haus vorrätig haben zu können, als sie an einem Abend trinken sollte, und in einer Krise macht sich das bezahlt. Ich hole ein Glas aus dem Schrank und nehme es zusammen mit dem Chablis mit ins Wohnzimmer. Vielleicht wiegt Qualität Quantität auf.
    »Was nun?«, frage ich, als wir beide ein volles Glas in der Hand halten. »Wird Graeme ausziehen?«
    »Er kann bei seinen Kumpels Couchsurfing machen, dann werden wir uns im Gästezimmer stöhnend vertragen, gefolgt von jeder Menge unterwürfiger Kriecherei seinerseits. In dieser Reihenfolge.«
    Das verblüfft mich. »Ihr bleibt auf jeden Fall zusammen?«
    »Verdammt, natürlich werden wir zusammenbleiben. Ich habe nicht vor, mein Heim zu verlieren und alles wegzuwerfen, was wir uns erarbeitet haben, nur wegen einer erbärmlichen verfrühten Midlife-Crisis, ausgelebt in irgendwelchen Drei-Sterne-Best-Western-Hotels.«
    »Oh … verstehe.«
    Ihre unmittelbare Überzeugung, dass die Beziehung es wert ist, gerettet zu werden, überrascht mich. Ich wäre mir in einem solchen Moment über gar nichts im Klaren.
    »Hat er gesagt, dass es ihm leidtut? Dass er es bedauert?«
    »Er bedauert, dass ich ihm auf die Schliche gekommen bin.« Sie seufzt tief. »Er behauptet es zumindest. Und er hat mich angefleht, es noch einmal mit ihm zu versuchen.«
    Sie wirft einen Blick auf das Hochzeitsfoto auf dem Kaminsims. »Ich hätte nie damit gerechnet, dass mir so was passiert. Ein großes, fettes Klischee.«
    »Hey, was immer du sein magst, fett bist du nicht.«
    Caroline lächelt schwach.
    Ich versuche, mir ein paar tiefgründige, dem Anlass angemessene Worte einfallen zu lassen, außer »Ich habe Graeme schon immer für ein wenig hinterhältig gehalten«.
    Ich gebe zu, dass das hauptsächlich von seiner Angewohnheit herrührt, Carolines Freunde unter dem Deckmantel seines leutseligen Charakters ständig zu verarschen.
    »Was habe ich falsch gemacht, Rachel? Ich habe mir ein gutes Leben und eine Karriere geschaffen und an meiner Ehe gearbeitet. Zumindest habe ich das geglaubt. Aber das hat keine Rolle gespielt.«
    »Unsinn!« Meine Reaktion ist so heftig, dass ich ein wenig Wein auf meinen Schoß schütte. »Du hast nichts falsch gemacht! Wie du selbst gesagt hast, gibt es keine perfekte, affärensichere Ehe, und was passiert ist, ist nicht deine Schuld. Die Verantwortung dafür liegt allein bei Graeme.«
    »Hm. Ist die dritte Beteiligte nicht eher das Symptom dafür, dass etwas nicht stimmt, und nicht die Ursache?«
    »Das heißt aber nicht, dass du die Ursache bist. Wenn Graeme sich mehr Aufmerksamkeit wünscht, darf er nicht auf diese Weise danach suchen.«
    »Stimmt.«
    Wir trinken. Ich spüre die Unterschiede zwischen uns mehr als je zuvor. Caroline vertritt den Standpunkt, dass man ein besseres Ergebnis erhält, wenn man sich entsprechend bemüht. Ich sehe das Problem in Graemes spezifischem Graemesein. Als sie ihn kennenlernte, hielt sie ihn vermutlich nicht unbedingt für einen wunderbaren Menschen, sondern für den richtigen Mann. Beinahe wie ein Geschäftspartner, der ebenso wie sie investiert und eine gleichwertige Gegenleistung erwartet. Caroline ist nicht geldgierig, ganz und gar nicht. Sie ist einfach nur durch und durch praktisch veranlagt. Sie könnte sich niemals hoffnungslos in einen bettelarmen, kiffenden Dichter verlieben. Ihr Wesen macht sie unfähig zu einem hoffnungslosen Unterfangen.
    »Schau uns nur alle an. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Haben wir nicht geglaubt, mit dreißig alles geregelt zu haben?«, fragt Caroline.
    Ich lächle. »Du vielleicht. Ich glaube, Mindy und ich haben uns da keine Hoffnungen gemacht.«
    »Ich habe den Staubsauger angestellt, weißt du. Damit die Nachbarn nicht hören, wie ich meinen Ehemann anschreie, weil er es mit irgendeiner Marketingmanagerin treibt. Ich wollte nicht auf das nächste Straßenfest gehen und wissen, dass sie alle darüber geredet haben. Ich brüllte also gegen das Dröhnen des beutellosen Dyson an: ›Sie ist eine Schlampe, und du bist um keinen Deut besser!‹ Ich fühle mich so alt.«
    »Du bist nicht alt.«
    Caroline reibt sich die Augen und streicht sich das Haar glatt. »Was hattest du eigentlich heute vor? Ich hoffe, ich habe dir den Abend nicht verdorben?«
    »Ich war mit Ben etwas trinken.« Erst als ich das sage, frage ich mich, ob

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