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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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danach zu erkundigen. Aber Simon hat mir bereits zu verstehen gegeben, dass er mich für ein Stück Scheiße hält. Wegen der Shale-Story. Was auch immer er dir erzählt hat, war nur darauf ausgerichtet, dich noch wütender auf mich zu machen. Er war derjenige, der sich bei unserem Date nach Ben erkundigt hat.«
    »Weißt du was, Rachel? Simon hat gesagt, du hättest gelogen, als du behauptet hast, mit Ben nur befreundet zu sein. Er hat mir geraten, dich allein zur Rede zu stellen und dir zu sagen, dass mein Ehemann dich verraten hat. Und, hoppla, was ist das Ergebnis? Jetzt schau mich an und sag noch einmal, dass er nicht weiß, wovon er spricht.«
    Keine Sorge, Simon, du wirst ganz sicher Partner in der Kanzlei werden. Du Arschloch.
    »Wenn du Simon mehr glaubst als mir, bleibt mir nichts weiter dazu zu sagen. Es gibt nichts, was ich verschweigen müsste.«
    »Ach ja? Und als ich mit Simon auf die Tanzfläche gegangen bin, warst du eine Minute später mit Ben ebenfalls dort. Welch Überraschung!«
    »Er hat mich aufgefordert.«
    »Ha, klar, er ist hinter
dir
her.«
    »Das wollte ich damit nicht …«
    »Willst du wissen, was Simon noch über dich gesagt hat? Er hat gesagt, du bist genau der Typ Frau, der sich an verheiratete Männer ranmacht, sobald sie begreift, dass niemand sie heiraten will. Du bist zweifellos eine dieser Frauen, die fürs Bett, aber nicht für die Ehe taugen.«
    Die Boshaftigkeit dieser Bemerkung verschlägt mir den Atem. Tauglich fürs Bett, aber nicht für die Ehe? Die 1950 er lassen grüßen und fordern ihre Geisteshaltung zurück. Als Olivia und Simon mich auf den Haufen gefallener, zurückgewiesener Frauen geworfen haben, haben sie wohl verdrängt, dass ich selbst beschlossen habe, nicht zu heiraten.
    »Verstehe, okay. Wie nett von ihm, so etwas zu sagen. Wenn mir all mein Einschleimen nicht dazu verhilft, dass man mir einen Ring an den Finger steckt, dann kann ich es wohl bleiben lassen. Ich werde meinen Nachlass regeln und dann den Revolver meines Vaters mit dem perlmuttbesetzten Griff nehmen.«
    »Oh, stimmt, du bist ja so
witzig.
« Olivias Stimme klingt wie ein Peitschenknall und ist so gehässig, dass sich mir der Magen umdreht. »Du spielst trotzdem in einer ganz anderen Liga als mein Mann oder Simon.«
    Als ich mich zum Gehen wende, fügt Olivia verbittert hinzu: »Ich verstehe nicht, was Ben an dir gefunden hat.«
    Ich bleibe stehen, denke kurz nach und drehe mich um. »Sich selbst?«
    Ich mache mich darauf gefasst, dass Olivia einen ihrer L.K.-Bennett-Schuhe auszieht und mich damit vermöbelt.
    In diesem Augenblick taucht der Umriss einer etwas verwirrten Dame mittleren Alters im Türrahmen des Dixiklos auf, eine Vision in Lavendel, die Frieden über uns bringen soll.
    »Haben Sie schon einmal eine so hübsche Seife gesehen? In einem Dixiklo! Seife!«

[home]
    64
    I ch muss nicht an Mindys Wohnungstür in Whalley Range klopfen, denn sie hat das Taxi gehört und wartet mit verschränkten Armen, so als hätte ich die Sperrstunde überzogen. Offensichtlich hat meine SMS sie in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Ich habe ihr geschrieben, dass ich auf dem Weg zu ihr sei, und sie gebeten, auf keinen Fall ins Bett zu gehen, auch wenn die gefürchtete Katastrophenmeldung sie noch so sehr dazu verleiten mag. Als ich vor ihr stehe, sehe ich Carolines Kopf hinter ihrer Schulter auftauchen. Beide runzeln die Stirn und schauen mich besorgt an.
    »Was ist los?«, will Mindy wissen.
    Sie treten einen Schritt zurück, ich rausche in die Küche und knalle meine Tasche auf Mindys Küchentisch. Ich muss schrecklich aussehen: verrutschte Hochsteckfrisur, das rauchgraue Augen-Make-up verschmiert wie ein Iltis mit Pigmentstörungen, Probleme mit den Schweißdrüsen.
    »Olivia hat mich reingelegt und mich dazu gebracht, ihr zu gestehen, dass Ben und ich zu Unizeiten miteinander geschlafen haben. Dann ist sie ausgerastet und hat gesagt, dass ich niemals wieder in ihre oder seine Nähe kommen darf.«
    Mindy und Caroline starren mich so verständnislos an, als käme ich von einem anderen Stern und spräche eine fremde Sprache, was ich an diesem Samstagabend tatsächlich irgendwie tue.
    »Warte, warte.« Mindy hebt eine Hand. »Du hast mit ihm geschlafen?«
    »Einmal. An unserem letzten Tag. Erinnert ihr euch daran, dass Rhys und ich zu der Zeit Schluss gemacht haben?«
    »Du hinterlistiges Weib!«, kreischt Mindy. »Warum hast du uns das nie erzählt? Wann? Wo?«
    »Mindy!«, blafft Caroline sie an.

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