Wir lassen sie verhungern
vorzugehen.
Für die WTO, die amerikanische (australische, englische, kanadische etc.) Regierung, den IWF und die Weltbank sind alle diese von dem verhassten Pakt vorgesehenen normativen Eingriffe von vornherein des Teufels. Für die Anhänger des »Washingtoner Konsenses« stellen sie einen unerträglichen Anschlag auf die Freiheit des Marktes dar. (Als »Washingtoner Konsens« wird ein Bündel von informellen Vereinbarungen bezeichnet, die im Laufe der Achtziger- und Neunzigerjahre zwischen den einflussreichsten westlichen transkontinentalen Konzernen, den Wallstreet-Banken, der amerikanischen Federal Reserve Bank, der Weltbank und dem IWF geschlossen wurden, um alle regulatorischen Instanzen zu beseitigen, die Märkte zu liberalisieren und eine Stateless Global Governance einzurichten, mit anderen Worten, einen vereinheitlichten, sich selbst regulierenden Weltmarkt. Die theoretischen Grundsätze des »Konsenses« wurden 1989 von John Williamson entwickelt, damals Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank.)
Diese Leute, die man im Süden als »Schwarze Raben des IWF« bezeichnet, verteufeln die Argumente, die von den Anhängern des Rechts auf Nahrung vertreten werden, als reine Ideologie, doktrinäre Verblendung oder, schlimmer noch, kommunistische Dogmatik.
Es gibt eine Karikatur von Plantu in Le Monde , auf der man ein zerlumptes afrikanisches Kind hinter einem sehr dicken weißen Mann mit Brille und Schlips stehen sieht, der vor einer opulenten Mahlzeit sitzt. Das Kind sagt: »Ich habe Hunger.« Daraufhin dreht sich der dicke Weiße um und antwortet: »Hör auf, von Politik zu sprechen!«
137 Andrew Clapham, Human Rights Obligations of Non-State Actors , Oxford, Oxford University Press, 2006.
138 Dan Morgan, Merchants of Grain , The Power and Profits for the Five Giant Companies at the Center of the World’s Food Supply , New York, Viking Press, 1. Aufl., 1979.
139 Zahlen für 2011.
140 Diese Analysen sind Auszüge aus meinem Bericht für den Menschenrechtsrat: »Promotion et protection de tous les droits de l’homme, civils, politiques, économiques, sociaux et culturels, y compris le droit au développement« (»Förderung und Schutz aller Menschenrechte, das heißt, der bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, einschließlich des Rechts auf Entwicklung«), Bericht des Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, UN/A/HRC/7/5.
141 Denis Horman, »Pouvoir et stratégie des multinationales de l’agroalimentaire«, in: Gresea (Groupe de Recherche pour une stratégie économique alternative), http://www.gresea.be/EP_06-DH_Agrobusiness_STN.html//_ed, 2006.
142 Doan Bui, Les Affameurs, Voyage au cœur de la planète faim , Paris, Éditions Privé, 2009, S. 13.
143 Zum ersten Mal 1959 in New York vom Commodity Research Bureau veröffentlicht. Diese 1934 gegründete Organisation führt Erhebungen zu Preisbewegung, Erzeugung, Vertrieb und Verbrauch landwirtschaftlicher Rohstoffe durch.
144 João Pedro Stedilé und Coline Serreau, in: Solutions locales pour un désordre global , Arles, Actes Sud, 2010. Stedilé ist einer der wichtigsten Führer der Bewegung der Landarbeiter ohne Boden (MST) in Brasilien; vgl. ferner: Jamil Chade, O mundo não é plano , A tragedia silenciosa de 1 bilháo de famientos , São Paulo, Editora Saraiva, 2010.
145 Food and Water Watch , Washington D.C., 2009. Natürlich weist Cargill alle in diesem Bericht enthaltenen Beschuldigungen zurück.
146 Dan Morgan, Merchants of Grain , a. a. O. Seit Erscheinen des Buchs ist Tradax von Cargill zurückgekauft worden, und Continental hat seine Handelsabteilung an Cargill verkauft. Ein Hochseeschiff – im Jargon der Kaufleute Float genannt – befördert im Allgemeinen eine Ladung von 20000 Tonnen.
147 Jim Prokopanko, Interview mit Benjamin Beutler, »Konzentrierte Macht«, Die Junge Welt , Berlin, 23. November 2009. (http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Armut/ konzerne.html. Aufgerufen am 28.05.2012)
148 Im Jahresdurchschnitt werden in Frankreich 76000 Tonnen Pestizide verbraucht.
149 Vgl. die Dokumentation der Bauernorganisation Ekta Parishad über den Schuldendienst in der Landwirtschaft, Neu-Delhi, 2011.
150 Christophe Golay, »Droit à l’alimentation et accès à la justice«, Dissertation, Institut universitaire des Hautes études internationales et du développement, Genf, 2009, veröffentlicht bei Éditions Bruylart, 2011.
151 Supreme Court of India, civil
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