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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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nichts. Das lohnt sich nicht.“ Yuoi mustert seinen Freund streng und nimmt dann ein paar kräftige Schlucke von seiner Cola.
    „Hey, Finn.“ Dass Renji daraufhin das Wort an mich richtet, hätte ich nicht erwartet, darum fühle ich mich zunächst gar nicht angesprochen. „Ist das okay für dich? Wir werden morgen auch noch Zeit finden, uns kennen zu lernen, weil danach die Einzelaufnahmen an der Reihe sind.“ Renji wischt sich mit dem feuchten Handtuch das Gesicht ab, trinkt Tee, nehme ich an, nachdem er aus einer Thermoskanne trinkt, und setzt sich dann seinen Mundschutz auf.
    „Natürlich. Renji-sans Gesundheit geht immer vor“, antworte ich hastig. Wegen mir braucht er sich wirklich keine Umstände zu machen. Das wäre ja noch schöner. Er sitzt da und leidet, sieht vollkommen fertig aus, was vor allem in seinem ungeschminkten Zustand unübersehbar ist.
    Schrecklich.
    Dunkle, tiefe Augenringe, kreidebleich. Hoffentlich ist es nichts all zu Ernstes.
    „Dann ist es abgemacht. Wir fahren zu Shi-kun, laden ihn dort ab und vergewaltigen so nebenbei sein Bad.“ Yuois ungezügelte Wortwahl ist echt gewöhnungsbedürftig.
    „Wehe, ihr bringt es zum Weinen“, droht Renji. Es geht doch immer noch um sein Badezimmer, hoffe ich.
    „Und was, wenn es Freudentränen sind?“ Akio schlüpft aus seinem Oberteil und zieht sich ein T-Shirt über.
    „Hah! Niemand weint Freudentränen, wenn er misshandelt wird.“ Renjis Stimme klingt durch den Mundschutz hindurch noch heiserer.
    „Wir reden von deinem Bad. Bäder sind anders, als andere Räume.“ Akio wirft Renji auch eines dieser T-Shirts zu. Ihre Kostüme sind sicher ziemlich durchgeschwitzt , denke ich mir, als das Personal anfängt die herumliegenden Teile einzusammeln.
    „Woher willst du das wissen? Sag nicht, du hast dich schon an meinen anderen Räumen vergriffen! Das könnte ich dir niemals verzeihen.“ Renji schnieft gekünstelt und Oboyashi murmelt mir etwas ins Ohr, von wegen, ich solle das alles lieber überhören. Nach langen Tagen seien sie angeblich immer etwas schräg drauf. Allerdings glaube ich eher, dass sie nicht nur nach langen Tagen so drauf sind. Ich hoffe es sogar, denn so macht es umso mehr Spaß.
    „Und wenn doch? Dein Schlafzimmer quietscht leider etwas, dagegen musst du etwas unternehmen. Dafür gibt deine Küche ganz heiße, erotische Geräusche von sich.“ Akio geht leicht, hüfteschwingend und mit hochgeworfenen Armen in die Knie und leckt sich dabei verführerisch über die Lippen, woraufhin sich Renji, vermutlich breit grinsend, nachdem sich die Maske von seinen Wangen zu lösen beginnt, die Augen reibt.
    „Danke für diese wertvollen Informationen.“ Asuka und Yuoi, der ja anfangs noch an diesem ganzen Blödsinn beteiligt war, haben lachend zugesehen.
    „Ich glaub’, ich werd nicht mehr!“ Asuka hat Tränen in den Augen, schwingt Yuoi den Arm um die Schulter und zieht ihn gen Ausgang. „Kommt‘s, Jungs! Wir haben heute noch was vor.“
    Das Gröbste haben sie hier erledigt. Eine Dusche ist aber echt allen zu raten.
    Wir lassen alles zurück. Nur ich nehme meinen Aktenkoffer und meine Geige mit, damit sie nicht über Nacht der Witterung ausgeliefert sind. Auch der Kuchen bleibt da. Oboyashi hat das, was noch übrig geblieben ist, (ja, er hat den Jungs geschmeckt) abgedeckt und in einem Schrank verstaut.
    Wenig später sitzen wir im Auto, auf dem Weg Richtung Tokyo. Direkt ins Stadtzentrum. Es ist spät geworden, darum sind nicht mehr allzu viele Autos auf den Straßen, wie heute Morgen noch.
    Sie quasseln die ganze Autofahrt über. Asuka erzählt irgendeine peinliche Geschichte aus seinem Leben, bevor er Gadeshi getroffen hat, sofern ich das richtig verstanden habe. Der Kerl redet verdammt fix, sodass ich schon bald den Faden verliere und das Mitdenken aufgebe. Irgendetwas mit seiner Führerscheinprüfung und den ganzen, dummen Fehlern, die er dabei gemacht hat und was die Reaktionen des Fahrlehrers waren. Anscheinend war dieser schon am Ende mit den Nerven. Details verstehe ich nicht. Zu viele Fachbegriffe, die ich noch nie gehört habe.
    Irgendwann fahren wir in eine Tiefgarage. Yuoi ordert Renji an, sitzen zu bleiben, springt dann aus dem Wagen, auf Renjis Seite und dreht ihm den Rücken zu. „Komm, komm, ich trage dich“, ruft er voller Begeisterung und Tatendrang.
    „Du spinnst doch!“ Renji klopft ihm mit der Hand gegen den Kopf. „Geh weg da. Ich kann selbst gehen.“ Harsche Worte und trotzdem freut er sich

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