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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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stark. Ich kann mich unmöglich aus seinem festen Griff befreien. „Und ich bin ein Künstler, der sich mit Vorliebe um das körperliche Wohl seiner Fans kümmert.“ Nah wenigstens er hat beste Laune, trotz Suff. „Ich wollte eh schon immer mal sehen, was das für eine Wunde ist, die du ständig verbunden hast. Wenn dir wer den Rücken wäscht, dann läufst du nicht so schnell Gefahr, dass du versehentlich die Kruste runter rubbelst.“
    Ist er wirklich so besoffen, wie ich dachte? Allmählich kommen mir leichte Zweifel auf. „Jin-san! Ich habe Kopfschmerzen! Können wir das Bad nicht auf Morgen verschieben?“ Mit einem Plopp sitze ich auf einem Hocker im Bad, den ich gar nicht gesehen hätte, hätte mich Yuoi nicht geführt. Das Einzige was mir hier herinnen zu Gunsten kommt ist der dichte Nebel vom heißen Wasser, das noch immer von irgendwo herunter zu rinnen scheint. Ich kann es plätschern hören. Wäre ich nicht betrunken, hätte ich mich gewiss mit Händen und Füßen gewehrt. Dämlicher Weise mache ich mir jetzt eher mehr Sorgen darum, was er mit mir alles anstellen könnte, als dass er etwas herausfinden könnte … und das würde er definitiv, wenn er mich erst einmal ausgezogen hat, schließlich werde ich mir nicht freiwillig die Klamotten vom Leibe reißen.
    Yuoi hockt sich vor mich und streicht mir sanft mit den Händen über die Arme, die ich um meinen Leib geschlungen habe. „Hast du etwa Angst, ich könnte dir etwas weggucken? Wir sind doch beides Jungs!“
    Skeptisch ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Das scheint dich bisher noch nicht abgeschreckt zu haben.“
    Yuoi schmunzelt keck. „Glaubst du alles, was man dir erzählt?“, fragt er mich und löst meine Arme voneinander. „Vermute lieber Dinge, die gewisse Leute gar nicht wissen sollten.“ Hätte Yuoi nicht das Bad abgeschlossen und den Schlüssel sonst wohin gelegt, wäre ich spätestens jetzt geflüchtet.
    „Du hast eine so unsagbar weiche Haut, Finn-chan.“ Während mein Herz vor Schreck beinahe aus meinem Brustkorb springt, hat er sich meine Hand genommen und lässt deren Handrücken über seine Wange gleiten. „Weißt du, für einen Mann ist es eigenartig, eine solche Haut zu haben. Was verwendest du? Babyöl?“ Man merkt, dass er sich nicht darüber lustig machen will und die Berührung mit Leib und Seele genießt.
    „Jin-san …“ Was will ich ihm denn sagen? Wovon will ich ihn denn abhalten, wovon ich ihn sowieso niemals abhalten könnte? Yuoi schmunzelt und lässt meine Hand wieder los.
    Ob er weiß, wie anturnend ich ihn finde? Versucht er das vielleicht sogar gezielt auszunutzen?
    „Schluss damit, sonst kommen wir heute gar nicht mehr ins Bett.“ Ich glaube mich daran zu erinnern, dass, während jeder von uns eine Sakeflasche nach der anderen getrunken hat, mehr oder weniger zumindest, hat er immer nur am gleichen Stamperl genippt, oder?
    Hat er nicht?
    Natürlich wäre er dann nicht betrunken!
    War das geplant?
    Scheiße noch einmal!
    „Zieh dich schon einmal aus. Ich hole Schaum.“
    Ausziehen? Jetzt gibt es sowieso keinen Ausweg mehr. Halb in Panik, halb neugierig und so was von betrunken, ziehe ich mir dann doch selbst die Klamotten über und werfe sie in eine Ecke, während er eine Schüssel mit dampfenden Wasser füllt, wodurch Schaum entsteht. Sicher hat er vorher irgendein Mittel in die Schüssel gegeben. Eine Holzschüssel, übrigens. Sehr hübsch. Erinnert mehr an eine Sauna. Aber das tut das alles hier sowieso. Es ist ziemlich warm und sehr feucht und man sieht kaum etwas.
    Mit zusammengezwickten Beinen und mit den Armen um meine Brust geschlungen, sitze ich da und obwohl es so heiß ist, zittere ich.
    Yuoi zieht sich einen weiteren Hocker heran und nimmt hinter mir Platz. Er taucht einen Schwamm in den Schaumhaufen und will damit beginnen, meinen Rücken zu schrubben, nachdem er mir warmes Wasser über den Rücken gegossen … und vor allem, nachdem er meine Hände etwas zur Seite geschoben hat, die ich an meinem Rücken festgekrallt hatte.
    „Wo … wo ist die Wunde?“, fragt er mich stutzig und mustert meinen Rücken eingehender. Er fährt sogar vorsichtig mit seinen Fingerkuppen über meine Haut, nur um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich keine Wunde sehen kann. „Finn?“
    Ich kann ihm nicht antworten. Was soll ich ihm sagen? Dass ich sie angelogen habe? Ich zittere und beuge mich etwas mehr nach vor.
    „Finn? Alles in Ordnung?“ Yuoi sieht mir über die Schulter und streicht mir das

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