Wir sind nicht schwul (German Edition)
dieser Frage hat mich total überrumpelt. Bestimmt verwechselt er mich mit jemand anderen.
„Du arbeitest immer noch für uns und solltest deshalb wenigstens genügend Anstand haben, dich nicht heimlich mit den Kingos zu treffen.“ Japp, er verwechselt mich eindeutig mit jemanden.
„Tut mir furchtbar leid. Nur … wovon spricht du da eigentlich?“
Gott, ist der sauer! Seine Nasenflügel beben förmlich. „Toll! Darf ich aus dieser Lüge schließen, dass ihr hinter unserem Rücken irgendetwas abzieht, damit wir letztendlich komplett von der Bildfläche verschwinden? Du machst mich krank!“ Hat er tatsächlich Angst, dass seine Band untergeht? So süß! Nur leider unberechtigt.
„Ich weiß echt nicht, wovon du sprichst. Ich war lediglich öfter mit Mikage unterwegs, aber nie mit jemanden, der Akio heißt. Und wieso sollte ich überhaupt? Falls es dich interessiert … heute hat mir eine Frau gesagt, dass die Beliebtheit von GierO gestiegen ist, warum auch immer. An den bösen Machenschaften, die ich angeblich plane, kann das also nicht liegen.“ Wieso erzähle ich ihm diesen Mist mit der Frau? Fans reden viel Unfug, wenn der Tag lang ist.
„Und warum leugnest du dann, dass Akio dich hergebracht hat, nachdem du Mikage stehen gelassen hast? Lügen hilft dir auch nicht mehr, weil es jeder gesehen hat!“
Finn, denk‘ angestrengt nach,! Wann hast du dich mit einem Mann namens Akio getroffen, der den Ruf von GierO schaden könnte, nur weil du dich mit ihm abgegeben hast? Hm… da waren nicht viele Leute.
Oni. – Die ist allerdings ein Mädchen.
Rorin.
Mikage, um den es einmal ausnahmsweise nicht geht, und ein paar Leute, von denen ich den Namen nicht weiß. Als ich neulich von Mikage geflüchtet bin, hat mich tatsächlich ein Herr begleitet, nur kenne ich seinen Namen nicht.
„Ich wusste nicht, dass dieser junge Herr Akio heißt. Er wollte mir seinen Namen nicht verraten.“
Von seiner Fratze kann man eindeutig ablesen, dass er mir kein einziges Wort glaubt.
„Das ist mein Ernst! Er hat mich hergebracht, weil ich den Weg nicht wusste! Wir haben so gut wie nichts miteinander gesprochen!“ Und außerdem, was soll an Akio so schlimm sein? Ja, er verhielt sich etwas eigenartig.
Gefährlich? - Nein.
Tsuto schweigt und streicht dabei zärtlich, wenn auch vor Wut zitternd, über seinen Bass.
„Du behauptest also, dass du nicht wusstest, dass es Akio von Gadeshi war, der dich hergebracht hat?“ Trotzig murrend bricht er dann doch das Schweigen, nachdem ich nicht mehr wusste, was ich ihm noch sagen könnte, um ihn zu beruhigen.
Seine Worte bringen mich dafür unverzüglich zum Lachen. „Weißt du,…“, unterbreche ich mich, nach Atem ringend „ich dachte wirklich, du wärst böse auf mich, … dass du dir nur einen blöden Scherz erlauben wolltest … also echt.“ Gut, Tsuto fand das gerade nicht so witzig, wie ich.
Schade. Einen Versuch war es trotzdem wert.
Mir stockt der Atem. Er schweigt schon zu lange. „Das war dein Ernst?“ Blinzelnd tätschle ich meine Wangen. Japp, ich bin noch wach. „Das ist lächerlich, weißt du das? Als würde sich so jemand die Zeit dafür nehmen, mir, einem Niemand, den Weg zu zeigen.“ Ich schüttle meinen Kopf und suche am Boden nach etwas, auf das ich meine Aufmerksamkeit richten kann. Gemächlich beugt er sich vor, stützt seinen Ellenbogen auf seinem Knie ab und den Kopf auf seiner Handfläche.
Er lächelt.
Nicht breit und bösartig, sondern richtig, richtig nett. „Du wusstest es wirklich nicht.“ Endlich hat er es geschnallt! Schnell fische ich mir verlegen ein Blatt Papier heran und lese mir geschäftig den Text durch. Mehr als wunderschöne Schriftzeichen kann ich aber in dem Moment vor lauter Nervosität nicht erkennen.
„Weißt du,… ich dachte, du würdest dich hinter unserem Rücken mit ihnen treffen, nachdem ich dich mit ihm gesehen habe. Ich dachte, du würdest ihnen vielleicht … sogar mehr helfen, als uns! Oder machst … irgendetwas anderes! Was auch immer.“ Das ergibt keinen Sinn.
„Wenn ich mich mit Mikage treffe, hat niemand etwas dagegen“, murmle ich in trotzig.
„Mikage ist etwas vollkommen anderes“, wehrt er sofort ab.
„Mikage ist neutral und versucht niemanden auszuschalten. Er gönnt es uns, wenn wir die Leiter wieder hoch steigen. Bei einer Freundschaft mit einem von Gadeshi muss man schon eher aufpassen. Sie sind schon so weit gekommen, dass sie sicher weniger Konkurrenz dulden.“ Würden die sich wirklich
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