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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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starre ihn an. Wenn er etwas wissen will, soll er mich direkt fragen.
    Nicht nur ich reagiere nicht auf sein Verhalten, sondern auch alle anderen nicht. Tsuto angelt hinter der Couch kurz nach meinem Arm und zieht mich ein klein wenig näher an sich heran.
    „Er ist nicht immer so. Ignorier ihn einfach.“ Steht er wirklich unter Drogen, wie der eine Junge gemeint hat? Nickend stelle ich mich wieder normal hin und dann trudelt endlich die letzte Band ein.
    Veil.
    Was ich nur weiß, weil Tsuto mir den Namen zugeflüstert hat, als sie sich haben blicken lassen. Die vier Jungs sehen ebenfalls nicht ganz normal aus. Der eine trägt Absätze, mit denen nicht einmal die Tussi von Nachbarin hätte gehen können (die Nachbarin, die ich in Österreich hatte). Ein anderer hat eine Augenklappe – eine sehr schöne, mit filigranen Mustern – und einer von ihnen trägt ein Kleid, das stark an die Mode aus der Renaissance erinnert.
    Ein sehr schönes Kleid.
    Ein sehr schöner Junge.
    Ein Junge? Angekündigt schon … es stimmt vermutlich.
    Der Letzte erinnert an einen Piraten, mit seinem großen Hut und den langen Fingernägeln, die jeweils nur an seinen Ringfingern befestigt sind. Zusammen stellen sie einen kuriosen Mix aus Moderne, Piraten- und Königtum dar. Vielleicht kenne ich sie deshalb nicht. Würde man ihnen einzeln begegnen, käme man niemals auf die Idee, dass sie zusammengehören. Kommen sie erst einmal groß raus, erinnert man sich dafür umso mehr an diese seltsame Konstellation.
    Drei der Jungs setzen sich auf die dritte Couch. Der andere lehnt sich an der Couchlehne an. Achja … Taku sitzt irgendwo dazwischen auf einem stink normalen Sessel. Die beiden bequemeren Sessel belegen die zwei Moderatoren. Beide sind noch gar nicht so alt und scheinen recht nett zu sein. Ganz so schlimm kann es also nicht werden. Es wird nicht Live ausgestrahlt. Es sei denn, Kurenai hat mir das nur erzählt, um mich nicht unnötig nervös zu machen.
    „Wir haben uns ein klein wenig verspätet und sind trotzdem noch rechtzeitig. Nur keine Panik bekommen, wir fressen euch nicht auf. Ihr wisst, worum es geht, also fangen wir an? Und danke, Taku, dass Sie doch noch erschienen sind.“ Nett, dass die Moderatorin noch nachfragt. Die meisten stimmen ihr zu und den Kameraleuten wird grünes Licht gegeben. Ich hab alle Mühe damit, nicht zu den vielen Leuten zu sehen, die unterhalb der Plattform stehen. Es ist eine einfache Befragung, ohne nervige Zuschauer, die unsinnig Applaudieren- oder Kommentare dazu abgeben könnten.
    Während sich die Moderatorin, ihren Kollegen und den Namen des Studios und Senders, auf dem das Interview ausgestrahlt werden soll, vorstellt und erzählt, wer heute geladen ist und worum es geht, schwenken andere Kameras zu uns. Passend zu ihren Beschreibungen, damit später jeder weiß, wie welche Band heißt. Dann erst wendet sie sich einer Band alleine zu. Zumindest denke ich, dass es so sein wird.
    Mit Gaman no Gambou fängt sie an. Dann wird Taku folgen, anschließend wir und zum Schluss Veil, denke ich … dass ich falsch liege, werde ich bald feststellen.
    Aufmerksam höre ich zu. So kann ich mir gleich ein bisschen abschauen, was ich tun soll, sollte ich überhaupt etwas gefragt werden. Kurenai wollte mich vor dem Interview noch beruhigen und meinte, dass meistens nur der Leader etwas gefragt wird. Wenn ich trotzdem etwas gefragt werden sollte, dann habe ich einfach nur furchtbares Pech gehabt.
    Schnell wird klar, dass sie nicht jede Band einzeln fragen wird, wie es zu Beginn ausgesehen hat, sondern alle auf einmal. Jeder spricht einfach dann, wenn er denkt, dass er nun seinen Beitrag leisten darf.
    Das bedeutet im Klartext, dass nur die Leader sprechen dürfen. Der Rest sitzt schlicht da, nickt und stimmt den Leadern zu. Taku hat es da am leichtesten. Er ist immerhin der Einzige von seiner Gruppe, der gekommen ist.
    Die Frau redet so eigenartig und kompliziert, dass ich nur jedes dritte oder vierte Wort verstehe. Sogar der zweite Moderator kneift ab und zu bei dem Gelaber der Dame die Augen zusammen. Es sieht so aus, als hätte auch er Mühe damit, ihr zu folgen oder zumindest wundert ihn ihr Verhalten. Eben noch hinter der Bühne war sie ganz anders. Sie war ruhiger und hat einfache, sehr gut verständliche Sätze verwendet. Es kommt mir so vor, als würde sie das mit Absicht tun, um mich bewusst aus der Gruppe auszuschließen. Bin ich schon einen Tick zu neurotisch geworden?
    Absolut orientierungslos, wie eine

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