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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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konnte einfach nicht anders, als zuzuhören. Vor allem, weil ich damit gerechnet habe, dass es ihm peinlich sein wird.“ Verdammte Lüge, was der werte, bescheuert breit grinsende Herr Tsuto da verzapft! Allerdings muss ich gestehen, dass es mir wesentlich lieber ist, als wenn er die Wahrheit gesagt hätte.
    „Ach, darum warst du noch so lange bei ihm im Bad.“ Ich kann gar nicht glauben, dass Kurenai ihm die Geschichte wirklich abkauft. Neugierig sieht er von Tsuto zu mir.
    „Gut, dann ist das der Deal: Wir spielen das neue Stück für Finn, wenn wir damit fertig sind und er spielt uns dann ebenfalls etwas Neues von ihm vor.“ Herausfordernd wackelt er mit den Augenbrauen. Was soll ich machen? Ich habe doch noch nie einen Text zu meinen Stücken geschrieben. Erst noch auf meiner Lippe kauend, boxe ich Tsuto wenig später mit der Faust gegen das Schienbein.
    „Du dummer Schnösel du! Ich kann gar nicht Texten! Jetzt bekomme ich euer neues Lied nie zu hören.“ Bestimmt haben sie mich alle nur an der Nase herum geführt, sonst hätten sie jetzt nicht alle angefangen zu lachen. Uchin ausgeschlossen. Der hat seine Nase bereits wieder in seinem Manga vergraben, das er sich weit nach oben gezogen hat, damit niemand das breite Grinsen auf seinen Lippen erkennen kann.
    „Nun gut, dann singst du uns eben nichts vor.“ Amüsiert sieht Kurenai zu mir auf den Boden.
    Es klopft ein weiteres Mal an die Tür und ich erhebe mich sofort. Alles zum Wohle der Jungs … nein, nicht wirklich, nur scheint heute mein absoluter „Glückstag“ zu sein und ich will am liebsten direkt mit dem nächsten Feind konfrontiert werden, damit ich es sobald wie möglich hinter mir habe. Zu meiner Überraschung ist es weder Mikage, noch Oni, der da vor der Tür steht, mit einem großen Kuvert in der Hand.
    „Das soll ich Finn-san bringen. Es sind die Fotos vom Kostümraum.“ Eine gute Nachricht! Die eine der Säulen von GierO hat sich wahrhaftig um mein Belangen gekümmert. Absolut happy übernehme ich die Bilder.
    Egal, wie sie auch immer entstanden sein mögen und welchen Schmerz ich damit verbinde, … sie sind wunderschön! Traurig, tiefsinnig, ruhig … in einem wunderschönen Licht und die Kulisse sieht ebenfalls wie hingestellt aus. Und trotzdem so natürlich. So schöne Fotos wurden noch nie von mir gemacht. Den Mikageteil vergisst man am besten gleich wieder.
    „Danke, danke, danke, danke!“ Am liebsten wäre ich dem Mann um den Hals gefallen, stattdessen drücke ich nur die Bilder an mich – nicht zu fest, damit sie nicht knittrig werden.
    „Keine Ursache. Viel Glück beim Interview!“, wünscht er mir noch, verneigt sich leicht zum Abschied und geht. Tief durchatmend vertreibe ich das Grinsen aus meinem Gesicht, damit die anderen nicht zu aufmerksam werden, und bringe das Kuvert zu meinem Rucksack. Vorsichtig stopfe ich es dort hinein.
    „Von Mikage?“ Argh! Diesen verflixten Namen höre ich x-Mal am Tag, selbst wenn er sich einmal nicht blicken lässt!
    „Unfug. Das hier ist nur ein weiteres Geheimnis.“ Kurenai soll nicht immer so neugierig sein. Selbstgefällig grinsend sehe ich meine Jungs an.
    „Müssen wir nicht gleich mal los? Maske?“ Das Stichwort des Tages. Puka wirft einen kurzen Blick auf seine Uhr, hopst von der Fensterbank, kramt schnell sein Kostüm aus seinem Rucksack und zieht sich mitten im Raum um. So typisch, kann ich da nur sagen! Uchin folgt seinem Beispiel.
    Ich habe mich bereits im Bad nach dem Duschen umgezogen. Gleich, wie Tsuto und Kurenai, weil unsere anderen Sachen zu nass sind, um noch einmal hinein zu schlüpfen. Die Sachen liegen jetzt übrigens zum Trocknen über den Tisch gehängt und teilweise an Türgriffen. Überall, wo meine Jungs hinkommen, hinterlassen sie ein kleines Chaos.
    Ihr erinnert euch doch noch an das Kostüm, nicht wahr? Großer, schräger, bunter Hut, weißer Umhang, darunter ein Satinhemd mit einer blauen Blume in der Brusttasche und dazu eine schlapprige Hose, an der an der rechten Seite ein Fetzen herunter hängt. Sehr schrill und bunt, genau so wie die Kostüme meiner Jungs.
    Bewaffnet mit nichts weiter als uns selbst, marschieren wir die langen Gänge entlang und fahren mit dem Lift ein paar Stockwerke hoch. Oder auch ein paar mehr. Liftfahren hat noch nie zu meinen Lieblingsfreizeitbeschäftigungen gehört. Davon bekomme ich immer ein ganz mulmiges und ungutes Gefühl im Magen, ganz abgesehen von den zahlreichen Albträumen, die Lifte, und unter anderem auch

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