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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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während mir das Herz immer mehr in den Magen rutscht, der sich bereits daran gemacht hat, genügend Magensäure zu produzieren.
    Wie genau hat er das genommen, als ich ihm gesagt habe, dass er mich in Ruhe lassen soll? Schluckend folge ich meinen Jungs zu den Autos.
    War ich zu grob zu Mikage?
    Zu direkt?
    Habe ich überhaupt noch das Recht dazu, mich bei ihm zu melden?
    „Du wusstest es doch sicher auch, oder Finn?“ Ich lächle Puka nur an, der mich freudestrahlend ansieht, und auch etwas geschafft. Die Probe hat bestimmt nicht umsonst so lange gedauert.
    „Eigentlich nicht.“ Dass ich ihn erreichen wollte und nicht konnte, muss ich nicht unbedingt erwähnen.
    „So? Eigenartig.“ Niemand fragt mehr genauer nach. Es bleibt noch genügend Zeit, dass ich für morgen die Bentoboxen zusammenstellen kann. Den Rest des Abends sitzen wir tatsächlich lediglich zusammen auf unseren Liegematten, unterhalten uns und futtern Süßigkeiten. Eeesh! Ich kann euch sagen, die Süßigkeiten hier haben absolut gar nichts mit den Süßigkeiten in Österreich zu tun! So gut wie gar nicht süß und man könnte meine, je schöner sie aussehen, desto gruseliger schmecken sie. Nur diese Daifuku haben es mir total angetan.

Verkehrte Welt

    I ch erspare euch den ganzen Mist, der zwischen „Aufstehen“ und „Arenaankunft“ geschah, denn es war nicht wesentlich anders, als gestern bei der Generalprobe, mit dem einzigen Unterschied, dass ich ganz schrecklich müde, gestresst, leicht genervt und ganz, ganz furchtbar nervös bin.
    Aber sonst ist alles in bester Ordnung.
    Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass ich vor Leuten auf der Bühne stehe, aber es ist einfach, nunja, anders.
    Ich stehe mit anderen Leuten auf der Bühne, in einem anderen Land, vor einem Publikum, das ganz anders ist, als das, das ich gewohnt bin. Die ruhige, brav sitzende, anständig klatschende Version und nicht die schreiende, kreischende, geordnet-ausflippende, wie sie GierO gewohnt ist.
    Wir sind viel zu früh an unserem Bestimmungsort, damit Fehler eher behoben werden können. Wir haben uns auch gleich herrichten lassen. Es sind bereits alle Bands eingetrudelt und das gesamte Personal tummelt sich in den Gängen. Fast alle Künstler gammeln in ihren Kabinen und … ich weiß ganz ehrlich gesagt nicht, was sie machen. Vielleicht werde ich später nachsehen, um meine persönliche Neugierde zu befriedigen.
    Und jetzt? Jetzt sitze ich nervös auf meinem Stuhl in unserer Kabine und schaukle. Draußen höre ich zwei Jungs brüllen. Ich weiß nicht, welche es sind, aber sie scheinen mächtig Spaß zu haben. Uchin zupft auf seiner Gitarre, wofür er sich auf den Boden gesetzt hat und Puka liest Uchins Mangas. Ein eigenartiges Bild, das die zwei abgeben, nachdem normalerweise Puka etwas Sinnvolles macht und Uchin in seinen Mangas schmöckert. Ich will mir gar nicht vorstellen, was für Bilder im Kopf des kindlichen Wesens herumgeistern, während er sich die pornographischen Szenen im Manga reinzieht.
    „Is’ was?“, fragt er mich. Schnell winke ich ab. Ich hatte ihn wohl zu lange schweigend gemustert, weil er auf mich aufmerksam wurde.
    „Nein, nichts. Ich starre nur so vor mich hin.“
    Lächelnd hält mir der kleine Mann einen anderen Junjou-RomanticaManga entgegen. „Willst du auch?“
    Eeeh. Was hättet ihr gesagt?
    Ja?!
    Ja, nur um mal zu gucken, wie es gezeichnet ist (was nur eine Ausrede gewesen wäre)?
    Ja, um euren Trieben nachzugeben?
    Seien wir mal ehrlich! – Das hier sind alles Jungs. Alles ganz normale Jungs, die auch ganz normal wie Jungs denken und gewissen Beschäftigungen nachgehen, wenn ihr versteht, was ich meine. So süß und unschuldig die Vier auch aussehen mögen, sie sind trotzdem nicht anders, als alle anderen.
    Puka ist da keine Ausnahme, da bin ich mir absolut sicher.
    Oh, versteht mich nicht falsch! – Ich wäre wahrscheinlich auch nicht anders als sie, wenn da nicht diese eine Sache wäre, die dafür sorgt, dass ist stets auf dem Boden bleibe, fern von solchen Kindereien.
    Nun, kommen wir zum Manga zurück: Genau genommen würde ich tatsächlich gerne hineinsehen. Tatsächlich, um zu sehen, wie er gezeichnet ist, ob es neben dem pornographischen Darstellungen auch noch eine Geschichte zu den Personen gibt. Doch gerade wegen diversen Darstellungen schüttle ich leicht verlegen den Kopf.
    Ein Fehler, wie es scheint, denn Puka grinst immer mehr und immer dreckiger in sich hinein, was sein zuckersüßes Gesicht unschön

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