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Wir sind nicht schwul (German Edition)

Wir sind nicht schwul (German Edition)

Titel: Wir sind nicht schwul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eireann Nóc
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Anrufbeantworter einschaltet, bin ich vor Schreck von der Wand weg gesprungen und habe sofort unbeholfen los gebrabbelt.
    Vergebens, versteht sich. Ein Anrufbeantwortet ist eben nur ein Anrufbeantworter.
    „Hey, ich bin gerade nicht da. Meine Mobilbox höre ich auch nicht ab. Wenn es wichtig ist, versuch es später noch einmal, Texte mich an oder warte, bis ich zurück rufe, was dauern kann. Das war Mikage.“ Und das ist so typisch, denke ich mir und warte, bis das Band zu Ende ist. Seufzend lege ich auf und lehne mich wieder an die Wand. Die Uhr am Handy im Auge behaltend, versuche ich es nach genau fünf Minuten noch einmal. Wieder geht nur der Anrufbeantworter ran.
    Öfter als drei Mal will ich es nicht probieren, also beschließe ich, es am späten Abend noch einmal zu versuchen.
    Es vergeht eine halbe Stunde und meine Jungs sind immer noch nicht gekommen. Dafür könnte ich schwören, Takus Stimme gehört zu haben. Kurz darauf bekomme ich den Beweis geliefert. Crash Head marschiert an mir vorbei, wobei nur Taku grüßend die Hand hebt. „Alles klar, Finn?“
    Lächelnd nicke ich ihm zu.
    „Komm doch zu uns mit hinüber, solange GierO probt? Wenn du willst. Damit dir nicht langweilig wird?“ Hat er noch nicht daran gedacht, dass ich auch genauso gut bei den anderen stehen und mich in der Zeit mit ihnen beschäftigen hätte können? Dass es vielleicht, unter Umständen, einen Grund haben könnte, weshalb ich hier alleine stehe?
    „Mh, danke, aber nein“, winke ich ab. Taku winkt mir noch einmal zu.
    „Dann bis morgen.“ Er wendet sich mit den anderen aus seiner Gruppe ab und verschwindet lachend hinter einer Tür.
    „Ihr habt gut lachen“, murre ich leise. Irgendjemand muss doch mit ihnen reden, damit sie diesen Schwachsinn lassen! Wenn ich es tu und es vermassle, bringe ich mich unnötig in Schwierigkeiten. Nicht nur mich, sondern auch alle anderen Gruppen, die an diesem Konzert beteiligt sind.

    Es dauert schier ewig, bis meine Jungs auftauchen und mit der Probe fertig sind.
    „Generalproben. Immer das Gleiche“, seufzt Uchin und geht in die Kabine.
    „Wir sind fertig für heute. Hast du dir die Zeit vertreiben können? Wieso warst du denn nicht bei den anderen?“, fragt mich Kurenai, als er an mir vorbei gehen wollte.
    „Ich brauchte etwas Ruhe. Apropos, Crash Head ist aufgetaucht“, teile ich ihnen schulternzuckend mit.
    „Haben wir gesehen“, zischt Tsuto und zwängt sich an Kurenai vorbei. Toll, was für eine liebliche Stimmung die Luft vergammelt. „Wir packen unsere Sachen und verschwinden.“ Aha, okay, mir soll’s recht sein.
    Ohne lange und blöd nachzufragen, trotte ich Kurenai hinterher in die Kabine und krame meine sieben Sachen zusammen. „Was machen wir den Rest des Tages? Rumsitzen?“ Soviel dazu, ich würde nicht nachfragen.
    „Ja. Es bringt uns nichts, bei den Proben der anderen zuzusehen. Wenn noch ein Problem auftauchen sollte, das doch noch mit uns zu tun hat, können sie mich am Handy erreichen.“ Kurenai zeigt mir sein Handy und lässt es durch seine Finger tanzen, ehe er es in seiner Tasche verschwinden lässt. Die Säulein räumen zusammen, damit morgen alles griffbereit liegt.
    „Alles … alles klar …“, murmle ich wieder und warte mit meinem Rucksack an der Tür.
    „Du kannst ja Mikage anrufen und dir etwas mit ihm ausmachen“, meint er dann noch. Ob er das sagt, weil ich so blöd gefragt habe, ob wir etwa nur gammeln wollen?
    „Ist der nicht bei einem Shooting?“, wirft Puka dazwischen.
    „Ah, ja. Irgendetwas war da. Darum hat er sich in den letzten Tagen nicht blicken lassen.“ Er hat mir gar nichts davon erzählt. Shooting für einen neuen Song?
    „Feiert er dann überhaupt unseren Auftritt mit uns?“, höre ich Kurenai fragen, er leicht enttäuscht zu sein scheint.
    Nachdenklich kratzt sich Puka am Kinn. „Es ist schon irgendwie eigenartig, dass er euch gar nichts erzählt hat. Vielleicht meinte er, es reicht, wenn ich es weiß.“ Und weiter?
    „Was denn überhaupt?“ Wachsam stellt sich Kurenai neben mich und behält Puka aufmerksam im Auge.
    „Nah, er macht doch gerade diese Aufnahmen, dann das Shooting, Interview. Was noch? – Auf jeden Fall jede Menge Organisationskram, weil er ja immer bei den Vorbereitungen dabei sein will.“
    „Mikage war schon immer ein wahnsinniger Perfektionist“, meint Tsuto kopfschüttelnd.
    „Studioaufnahmen, Covergestaltung. Das kann etwas dauern, bis er wieder da ist“, zählt Puka an seinen Fingern ab,

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