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Wir sollen sterben wollen Todes Helfer Ueber den Selbstmord - Warum die Mitwirkung am Suizid verboten werden muss Warum der Staat mit dem neuen Paragraphen 217 StGB die Mitwirkung am Suizid foerdern will

Wir sollen sterben wollen Todes Helfer Ueber den Selbstmord - Warum die Mitwirkung am Suizid verboten werden muss Warum der Staat mit dem neuen Paragraphen 217 StGB die Mitwirkung am Suizid foerdern will

Titel: Wir sollen sterben wollen Todes Helfer Ueber den Selbstmord - Warum die Mitwirkung am Suizid verboten werden muss Warum der Staat mit dem neuen Paragraphen 217 StGB die Mitwirkung am Suizid foerdern will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Krause Landt Axel W Bauer
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So wurden von Forsa im Erhebungszeitraum vom 27. bis 29. August 2012 insgesamt 1   003 Personen ab 18 Jahren befragt. 77 Prozent der befragten Bundesbürger waren der Meinung, dass es Ärzten grundsätzlich erlaubt sein sollte, Schwerstkranke beim »Freitod« zu unterstützen. Nur 19 Prozent sprachen sich dagegen aus.
    Dabei fällt auf, dass die Gruppe der 45- bis 55-Jährigen mit 85 Prozent die höchste Zustimmung aufweist. Sie selbst sind in der Regel aktuell kaum betroffen, sondern eher die Generation ihrer Eltern. Offenbar geht es hier also nicht um das tatsächliche Recht auf den eigenen »Freitod«, sondern um die Artikulation des latenten Wunsches, von den womöglich drohenden Problemen der älteren Generation und deren Pflege verschont zu werden. Suizidbeihilfe ja, aber für Oma und Opa! Die »Enkel-Generation« der jüngeren Befragten im Alter zwischen 18 bis 29 Jahren sowie Katholiken äußerten eher Vorbehalte gegen ärztliche Sterbehilfe. 69 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass jeder Arzt nach seinem Gewissen selbst entscheiden können sollte, ob er Schwerstkranken beim »Freitod« hilft. 22 Prozent waren dagegen.
    Insgesamt gab es kaum Unterschiede zwischen Ost- (80 Prozent dafür) und Westdeutschen (73 Prozent dafür). Die verbreitete Zustimmung mag unter anderem mit der geringeren konfessionellen Bindung in den ostdeutschen Bundesländern zusammenhängen. Auch die Geschlechter unterscheiden sich um sieben Prozentpunkte: 80 Prozent der Männer und 73 Prozent der Frauen befürworten eine ärztliche »Freitodhilfe«. Eine gewisse Rolle spielt auch die Weltanschauung: Von den Konfessionslosen spricht sich mit 84 Prozent eine deutliche Mehrheit für die Möglichkeit der ärztlichen Suizidmitwirkung aus. Protestanten (76 Prozent) und vor allem Katholiken (69 Prozent) äußern sich ein wenig, aber nicht wesentlich zurückhaltender.
    Welches Szenario wurde den Befragten vorgelegt? Diejenigen, die eine ärztliche Suizidassistenz unterstützen, wurden gebeten, sich vorzustellen, dass ein Patient, der unter einer tödlichen Krankheit leide und wahrscheinlich in weniger als sechs Monaten sterben werde, um ärztliche Unterstützung beim Suizid bäte. 49 Prozent dieser Befragten waren der Meinung, dass eine solche ärztliche Unterstützung in diesem Fall »grundsätzlich erlaubt sein« sollte. 48 Prozent fanden, die Suizidhilfe sollte nur dann erlaubt sein, wenn der Patient in dieser Phase große psychische und physische Schmerzen durchleiden müsse.
    In Bezug auf beide Kriterien gab es bei der Herkunft (Ost- oder Westdeutschland) sowie beim Geschlecht kaum Unterschiede. Bei der Antwort »Ärztliche Unterstützung sollte für terminal erkrankte Patienten grundsätzlich möglich sein« stimmen 48 Prozent der Ost- und 49 Prozent der Westdeutschen zu (Männer: 49 Prozent, Frauen: 48 Prozent). Die Älteren (60 Jahre und darüber) wünschten sich mit 54 Prozent, dass die ärztliche Suizidassistenz bei terminal Erkrankten möglich sein sollte, bei den 45- bis 59-Jährigen waren es 51 Prozent, bei den Jüngeren (30 bis 44 Jahre) 43 Prozent und bei den 18- bis 29-Jährigen nur noch 42 Prozent. Je nach Bildungsabschluss zeigten sich ebenfalls Unterschiede: 54 Prozent der Hauptschüler waren für Suizidhilfe, während sich nur 44 Prozent der Befragten mit mittlerem Schulabschluss und 50 Prozent mit Abitur dafür aussprachen. 46
    Ärztliche Suizidbegleitung für Schwerstkranke ist also kein Tabu mehr. Im Gegenteil, die Mehrheit der deutschen Bevölkerung scheint diese Möglichkeit zu wünschen. Doch je nachdem, wonach konkret gefragt wird, unterscheiden sich auch die Ergebnisse. So ließ der Deutsche Hospiz- und Palliativverband in Berlin zwischen dem 25. und 28. Juni 2012 insgesamt 1   044 Deutsche über 18 Jahren von der Forschergruppe Wahlen Telefonfeld befragen. Diese Meinungsumfrage wurde dahingehend interpretiert, dass sich die Bevölkerung eine intensivere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema »Sterben« wünsche. So gaben 58 Prozent der Befragten an, dass sich die Gesellschaft zu wenig mit dem Thema Sterben und Tod befasse, obwohl dieses Thema im persönlichen Umfeld von 39 Prozent der Befragten eine große bis sehr große Rolle spiele. 83 Prozent hatten bereits Erfahrung mit dem Sterben eines Verwandten oder eines Freundes gemacht. Dieser individuellen Lebenserfahrung stehe aber die allgemeine Sprachlosigkeit in der Gesellschaft gegenüber.
    Immerhin 89 Prozent der Befragten gaben an, den

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