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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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wird.«
    »Ich halte trotzdem nichts davon, Sir.«
    »Ich weiß. Aber Captain McIver hat Sie angewiesen, alles zu tun, was wir von Ihnen verlangen. Mit Maß und Ziel, versteht sich. Und das trifft auf diesen Fall zu.«
    Haschemi sah die Arroganz in Ahmed Dursaks Gesicht und hatte gute Lust, den Mann zusammenzuschlagen. Aber das kommt noch, nahm er sich vor. »Die Piloten werden im Wagen warten.«
    »Und der Ungläubige?«
    »Dieser Ungläubige spricht besser Persisch als du, du Ratte, und wenn du klug bist, du Ratte, redest du in höflichem Ton mit ihm und sprichst ihn mit Exzellenz an, denn ich versichere dir, sein Gedächtnis ist so lange wie meines, und er vermag grausamer zu sein, als du dir vorstellen kannst.«
    Dursaks Mund lächelte. »Und Seine Exzellenz, der Ungläubige, wartet er auch auf dem Vorfeld?«
    »Er bleibt da. Und die Piloten warten im Wagen. Sollte Seine Hoheit einen Wächter bei sich haben wollen – um sicher zu sein, daß kein Mörder hier im Hinterhalt liegt –, steht dem nichts entgegen. Wenn ihm aber dieses Arrangement nicht behagt, sollten wir uns vielleicht besser in der Polizeizentrale treffen. Und jetzt befreie mich von deinen miserablen Manieren!«
    Dursak dankte ihm höflich und kehrte zum Khan zurück, um ihm über sein Gespräch zu berichten. »Ich meine, dieses Stück Hundekot muß seiner Sache sehr sicher sein, wenn es einen so rüden Ton anschlägt«, fügte er hinzu. Und im Flugzeug sagte Haschemi zu Armstrong: »Dieser Hundesohn muß seiner Sache sehr sicher sein, daß er sich von so arroganten Dienern begleiten läßt.«
    »Würdest du den Khan tatsächlich auf die Polizeidirektion zitieren?«
    »Ich könnte es versuchen.« Haschemi zündete sich eine frische Zigarette an. »Ich glaube allerdings nicht, daß es mir gelingen würde. Sein Neffe Mazardi ist immer noch Polizeichef, und die Polizei hat sich in diesem Landesteil ihre Macht in beträchtlichem Maß erhalten. Hezbollahis und Revolutionäres Komitee spielen hier keine beherrschende Rolle – noch nicht.«
    »Wegen Abdullah?«
    »Natürlich wegen Abdullah. Auf seinen Befehl hat die Polizei in Täbris monatelang im stillen Khomeini unterstützt. Der einzige Unterschied zwischen früher und jetzt ist der, daß die Bilder des Schahs durch die Bilder Khomeinis ersetzt wurden, und jetzt ist seine Macht unerschütterter als je zuvor.« Ein eisiger Zug kam durch die halboffene Tür. »Die Aserbeidschaner sind ein hinterhältiges Pack und noch dazu grausam. Die Schahs aus dem Geschlecht der Kadscharen kamen aus Täbris so wie auch der Schah Abbas, der Isfahan seine schönsten Bauten geschenkt und versucht hat, sich ein langes Leben zu sichern, indem er seinen ältesten Sohn ermorden und einen anderen blenden ließ …«
    Haschemi Fazir beobachtete den Wagen durch das Fenster. Er fühlte sich jetzt wohler und zuversichtlicher als am Sonntag abend, als General Janan mit den Befehlen ins Hauptquartier gekommen war, den Inneren Sicherheitsrat aufzulösen und die Kassetten von Rákóczy herauszugeben. Er hatte zunächst nicht weitergewußt. Als er am nächsten Morgen sein Haus verließ, stellte er fest, daß man ihm folgte, und am Vormittag wurden seine Frau und die Kinder auf der Straße angepöbelt. Erst am frühen Nachmittag gelang es ihm, seine Verfolger abzuschütteln. Zu diesem Zeitpunkt wartete bereits ein Anführer seiner Gruppe 4 in einer konspirativen Wohnung, und als General Janan an diesem Abend aus seiner kugelsicheren Limousine stieg, um sein Haus zu betreten, sprengte eine in einem in der Nähe geparkten Wagen versteckte Plastikbombe ihn und zwei seiner Leibwächter in die Luft, zerstörte sein Haus, tötete seine Frau und drei Kinder und sieben Dienstboten und auch noch seinen alten bettlägerigen Vater. Man hörte Männer davonlaufen, die linksgerichtete Kampfrufe der Mudjaheddins grölten. Sie ließen handgeschriebene Flugblätter zurück: ›Tod der SAVAK, der jetzigen SAVAMA!‹
    Am frühen Morgen, eine halbe Stunde nachdem Abrim Pahmudi das Bett seiner streng geheimen Mätresse verlassen hatte, waren ein paar grausame Gesellen zu ihr auf Besuch gekommen. Man hörte auch hier linksgerichtete Kampfrufe und fand die gleichen Botschaften mit ihrem Blut an die Wände der Wohnung gepinselt. Um neun Uhr vormittags ging Haschemi, wie vereinbart, zu Abrim Pahmudi, um ihm zu den beiden Tragödien sein Beileid auszudrücken – seine Leute hatten ihn natürlich sofort informiert. Als Pischkesch brachte er einen Teil

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