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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Abdullah Khan vorgehen und was er mit Robert Armstrong machen sollte, der zu viel wußte.
    Durch das Kabinenfenster beobachtete er nun weiterhin den Rolls; groß, makellos, ein exklusives Eigentum. Bei Allah und dem Propheten, ging es ihm durch den Kopf, welch ein Reichtum! Er war beeindruckt von der Position und der Macht des Khans. Einen solchen Besitz furchtlos vor den Revolutionären Komitees und vor mir zur Schau zu stellen! Es wird nicht leicht sein, uns Abdullah Khan gefügig zu machen.
    Er wußte, daß sie hier im Flugzeug gefährlich exponiert waren: ein leichtes Ziel, wenn Abdullah seinen Leuten befahl, auf sie zu schießen. Er rechnete aber damit, daß der Khan es nicht wagen würde, in aller Öffentlichkeit drei Ungläubige und ihn zu ermorden. Aber für den Fall, daß der Khan einen ›Unfall‹ in Szene setzte, waren bereits zwei Einheiten der Gruppe 4 mit Wagen nach Täbris unterwegs. Die eine war für den Khan persönlich, die andere für seine Familie bestimmt, und nur ein Losungswort von ihm konnte sie aufhalten. Er lächelte.
    Er sah, wie die Vordertür des Wagens aufging. Dursak stieg aus, die Maschinenpistole locker in der Hand. Er ging zur Fondtür und öffnete sie für Abdullah.
    »Die erste Runde geht an dich, Haschemi«, sagte Armstrong und ging, wie verabredet, zum Cockpit. »Also, bitte, Captain. Wir werden uns so beeilen, wie nur möglich.«
    Widerstrebend zwängten sich die zwei Piloten aus der engen Kanzel, zogen ihre Parkas über und liefen die Stufen hinunter in die winterliche Kälte. Höflich grüßten sie den Khan, der ihnen bedeutete, im Fond seines Wagens Platz zu nehmen. Dann kletterte Abdullah, von Dursak gefolgt, die Gangway hinauf.
    »Salaam, Hoheit, Friede sei mit Ihnen!« begrüßte ihn Haschemi Fazir liebenswürdig schon an der Tür, ein Entgegenkommen, das Abdullah nicht entging. »Und mit Ihnen, Exzellenz Oberst!« Sie gaben sich die Hand. Der Khan betrat die Kabine. Den Blick auf Armstrong gerichtet, nahm er auf dem Sitz Platz, der dem Einstieg am nächsten war.
    »Salaam, Hoheit«, sagte Armstrong. »Friede sei mit Ihnen!«
    »Das ist ein Kollege von mir«, erklärte Haschemi und setzte sich dem Khan gegenüber. »Ein Engländer. Sein Name ist Robert Armstrong.«
    »Ach ja, die Exzellenz, die besser Persisch spricht als mein Ahmed und für sein Gedächtnis – und seine Grausamkeit – bekannt ist.« Hinter ihm hatte inzwischen Dursak den Vorhang vor dem Einstieg zugezogen und stand nun mit dem Rücken zum Cockpit, die Maschinenpistole unauffällig im Anschlag. Armstrong lächelte. »Das war nur ein Scherz des Herrn Oberst, Hoheit.«
    »Da bin ich gegenteiliger Meinung. Selbst hier in Täbris haben wir von dem Experten des Sonderdezernats gehört, zwölf Jahre im Dienst des Schahs, Hofschranze unter Hofschranzen.« Das Lächeln verschwand aus Armstrongs Gesicht, und sowohl er wie auch Haschemi waren angesichts dieses eklatant schlechten Benehmens schockiert. »Ich habe Ihre Akte gelesen.« Abdullah richtete seinen Blick auf Haschemi; er war jetzt völlig überzeugt, daß der Durchführung seines Plans nichts entgegenstand. Auf ein Zeichen von ihm sollte Ahmed die beiden töten, im Flugzeug eine Sprengladung anbringen, die Piloten wieder an Bord schicken und abfliegen lassen. Er selbst würde natürlich nichts mit ihrem Feuertod zu tun haben, ganz im Gegenteil: Nach einem so ergiebigen Gespräch, in dessen Verlauf er seine volle Unterstützung für die Zentralregierung versprochen hatte, würde ihn diese Tragödie in tiefe Trauer versetzen.
    »Da wären wir nun also wieder, Exzellenz«, sagte Abdullah. »Was kann ich für Sie tun? Ich weiß, Sie haben bedauerlicherweise nur wenig Zeit für uns.«
    »Vielleicht kann ich etwas für Sie tun, Hoheit. Vielleicht.«
    »Kommen Sie zur Sache, Herr Oberst!« konterte der Khan brüsk. Er war seiner jetzt völlig sicher. »Wir kennen einander, wir können auf Schmeicheleien und Komplimente völlig verzichten und schnell zur Sache kommen. Ich habe viel zu tun. Wenn Sie so höflich gewesen wären, allein in meinen Wagen zu kommen, hätte ich mich leichter getan, mit Ihnen zu sprechen. Kommen Sie jetzt zur Sache!«
    »Ich möchte mit Ihnen über den Mann sprechen, der Sie überwacht, über den Generaloberst Mzytryk«, sagte Haschemi ebenso brüsk, »und über Ihre langjährige Verbindung mit dem KGB, hergestellt durch diesen Mzytryk, Deckname Ali Kor.«
    »Überwacht? Von wem überwacht? Wer ist der Mann?« hörte Abdullah Khan sich

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