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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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für Sie tun? Hier auf dem Flughafen?«
    »Wegen des Auftankens«, antwortete McIver rasch, »vielen Dank. Wenn Sie erreichen könnten, daß wir immer so schnell bedient werden, würde ich das sehr zu schätzen wissen. Und auch in bezug auf die Starterlaubnisse.«
    »Ich werde mich darum kümmern. Wenn Sie sonst noch Wünsche haben, sprechen Sie mit Mr. Armstrong. Komm, Robert.«
    »Nochmals vielen Dank, Mr. Gavallan«, sagte Armstrong. »Wir sehen uns Samstag, wenn nicht schon früher.«
    Als Talbot vorbeigekommen war, um sich über Armstrongs Rückkehr aus Täbris berichten zu lassen, hatte Gavallan Talbot beiseite gezogen und sich wütend über die Erpressung beschwert. »Du meine Güte«, protestierte Talbot, »was für eine gräßliche Beschuldigung, so schrecklich unbritisch, Andrew, wenn ich das sagen darf. Soviel mir bekannt ist, hat Robert sich alle erdenkliche Mühe gegeben, um Sie vor einer Katastrophe zu bewahren, Sie, Ihre Gesellschaft, Duncan und Lochart – netter Kerl, reizende Frau, tut mir leid wegen ihres Vaters –, vor einer Katastrophe mit unter Umständen unabsehbaren Folgen. Stimmt das etwa nicht?« Er lächelte breit. »Soviel ich weiß, hat Robert um eine kleine Gefälligkeit gebeten, die ihm ohne Schwierigkeiten erwiesen werden konnte.«
    »Er ist vom Geheimdienst, war früher bei der Kriminalpolizei in Hongkong, ist das richtig?«
    Talbot lächelte immer noch. »Woher soll ich das wissen? Aber es ist doch nett von ihm, daß er Ihnen gefällig sein möchte, finden Sie nicht?«
    »Hat er das Flugauftragsbuch?«
    »Von solchen Dingen weiß ich überhaupt nichts.«
    »Wer ist denn dieser Oberst Fazir überhaupt?«
    Talbot zündete sich eine Zigarette an. »Ein Freund, nichts weiter. Es ist eine gute Sache, einen Mann wie ihn zum Freund zu haben.«
    »Das glaube ich Ihnen. Er hat für das Auftanken und eine sofortige Starterlaubnis gesorgt, als ob er der liebe Gott persönlich wäre.«
    »Oh, das ist er nicht, beileibe nicht. Gott ist ja Engländer beziehungsweise Engländerin.« Talbot kicherte. »Keine männliche Intelligenz wäre imstande, die Welt so perfekt durcheinanderzubringen. Und noch etwas, alter Freund: Wie ich höre, beabsichtigen sie, einem Rat Ali Kias, Ihres Kollegen im Vorstand, folgend, alle ausländischen Fluggesellschaften, insbesondere Ihre, zu verstaatlichen.«
    Gavallan war entsetzt. »Wer sind ›sie‹?«
    »Ist das wichtig?«
    Nachdem Talbot Leine gezogen hatte, war Gavallan ins Büro zurückgestapft, das heute gut besetzt war. Noch kein normaler Betrieb, aber auf bestem Wege dazu: störungsfreier Funk- und Fernschreibdienst, Büroleiter, Lagerarbeiter, Büropersonal – bis auf die Frauen, die um Erlaubnis gebeten hatten, an der Demonstration teilnehmen zu dürfen. »Laß uns einen Spaziergang machen, Mac.«
    McIver blickte von einem Stoß Papiere auf. »Gern«, sagte er, als er die ernste Miene seines Freundes sah.
    Sie hatten noch keine Zeit für ein privates Gespräch gefunden. Im Büro oder auch nur in der Nähe des Büros war das unmöglich, da die Wände Ohren hatten. Seit Gavallans Ankunft waren sie stundenlang damit beschäftigt gewesen, die Kassenbücher durchzugehen, bestehende und gekündigte Verträge zu überprüfen und die gegenwärtigen Zustände auf den einzelnen Stützpunkten zu vergleichen, die alle – mit der gebotenen Vorsicht – über ein Minimum an Arbeit und ein Maximum an Störaktionen berichteten.
    Die zwei Männer begaben sich jetzt auf das Abfertigungsfeld des Frachthofes. Dröhnend stieg ein Jumbo der Japan Airlines auf. »Angeblich stehen sich hei Iran-Toda noch fast 3.000 Japaner die Füße in den Bauch«, bemerkte McIver zerstreut.
    »Ihr Konsortium steckt ganz schön in Schwierigkeiten. Ihre Außenstände belaufen sich bereits auf eine halbe Milliarde Dollar; so steht es zumindest in der Financial Times von heute. Und das Überangebot an Schiffsraum macht ihnen sicher arg zu schaffen.« Gavallan sah sich um; es war niemand in der Nähe. »Zumindest unsere Investitionen sind flüssig. Zum größten Teil.«
    McIver hob den Blick, musterte das zerfurchte Gesicht, die buschigen grauen Brauen, die braunen Augen. »War das der Grund, warum du mich so dringend sprechen wolltest?«
    »Einer der Gründe.« Gavallan berichtete ihm über Talbots Warnung. »›Verstaatlicht.‹ Das würde heißen, daß wir alles verlieren, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Ich fürchte, Genny hat recht. Wir müssen es selbst tun.«
    »Ich halte es für

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