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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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wetten?«
    »So wie du pflege auch ich nicht zu wetten, Haschemi, aber wenn ich es diesmal täte …« Er bot dem Oberst eine Zigarette an; beide taten genüßlich die ersten Züge. Der Rauch mischte sich mit der kalten Luft. »Wenn ich es täte, würde ich darauf wetten, daß Rákóczy das Pischkesch deines Pahmudi an irgendeinen sowjetischen Führer war – um sich abzusichern.«
    Haschemi lachte. »Du wirst mit jedem Tag mehr zum Iraner. Ich werde vorsichtig sein müssen.« Sie hatten schon fast den Wagen erreicht, und der Fahrer stieg aus, um den Schlag aufzureißen. »Wir fahren direkt zum Khan, Robert.«
    »Und der Chevy?«
    »Wir überlassen es einem anderen, ihm zu folgen. Ich möchte als erster beim Khan sein.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Ich möchte sicher sein, daß der Verräter mehr auf unserer als auf ihrer Seite steht.«

48
    Luftwaffenbasis Kowiss: 18 Uhr 35. Entgeistert starrte Starke Gavallan an. »Operation ›Wirbelsturm‹ in sieben Tagen?«
    »Ich fürchte ja, Duke.« Gavallan öffnete den Reißverschluß seines Parka und hängte seine Mütze auf den Garderobehaken. »Ich wollte es Ihnen selbst mitteilen.« Die zwei Männer standen in Starkes Bungalow, nachdem sie Freddy Ayre draußen postiert hatten, um sicher zu sein, daß sie nicht belauscht wurden. »Ich habe heute früh erfahren, daß man im Zuge der Verstaatlichung alle unsere Vögel mit Startverbot belegen wird. Wir haben noch sechs Tage Zeit, um die Operation ›Wirbelsturm‹ zu planen und vorzubereiten – wenn wir sie durchführen. Das wäre also am kommenden Freitag. Samstag ist schon nicht mehr sicher.«
    »Du lieber Himmel!« Zerstreut stapfte Starke zur Anrichte hinüber. Seine Fliegerstiefel hinterließen eine kleine Spur von Schnee und Wassertropfen auf dem Teppich. In der untersten Lade lag seine letzte Flasche Bier. Er öffnete sie, goß die Hälfte in ein Glas und gab es Gavallan. »Prost«, sagte er, trank aus der Flasche und setzte sich auf ein Sofa.
    »Prost.«
    »Wer ist noch dabei, Andy?«
    »Scrag. Von den anderen Jungs unter seinem Kommando weiß ich noch nichts. Mac hat mir eine Aufstellung und einen nach drei Phasen aufgegliederten Plan vorgelegt – voller Lücken, aber im Prinzip machbar. Was halten Sie und Ihre Jungs von der Sache?«
    »Wie sieht Macs Plan aus?«
    Gavallan erzählte es ihm.
    »Sie haben recht, Andy. Der Plan hat jede Menge Lücken.«
    »Wenn Sie abhauen müßten, wie würden Sie es von hier aus anfangen? Welche Strecke würden Sie fliegen?«
    Starke ging zur Wandkarte hinüber und zeigte auf eine Linie, die Kowiss mit einem Kreuz einige Meilen draußen im Golf verband, das eine Bohranlage markierte. »Das ist der Bohrturm Flotsam. Wir brauchen etwa 20 Minuten bis zur Küste und weitere 10 zur Bohranlage. Ich würde an der Küste nahe dieser Position ein geheimes Treibstofflager einrichten. Ich denke, das ließe sich machen, ohne allzu viel Verdacht zu erregen. Es gibt in dieser Gegend praktisch nur Sand und Dünen, und meilenweit keine menschlichen Behausungen. Wir haben dort oft Picknicks gemacht. Eine ›Notlandung‹, um eine Sicherheitsüberprüfung des Schwimmergestells vorzunehmen, bevor wir aufs Meer hinausfliegen, sollte das Radar nicht allzu nervös machen, obwohl die Burschen täglich schwieriger werden. Wir müßten zwei Fässer Treibstoff je Heli verstecken, um über den Golf zu kommen, und wir müßten im Flug manuell auftanken.«
    Es war schon fast dunkel. Die Fenster gingen zur Rollbahn hinaus und zur dahinterliegenden Luftwaffenbasis. Die 125 war auf dem Vorfeld geparkt, wo sie auf das Tankfahrzeug wartete. Seitdem ihr die Starterlaubnis nach Al Schargas erteilt worden war, standen die hezbollahis nervös um sie herum. Das Auftanken wäre nicht wirklich erforderlich gewesen, aber Gavallan hatte John Hogg trotzdem angewiesen, den Tank auffüllen zu lassen, um so mehr Zeit für das Gespräch mit Starke zu haben. Die anderen beiden Passagiere, Arberry und Dibble, die nach ihrer Flucht aus Täbris jetzt auf Urlaub geschickt wurden, durften die Maschine nicht verlassen, nicht einmal, um sich die Beine zu vertreten. Das gleiche galt für die Piloten; ihnen war nur gestattet, den Groundcheck vorzunehmen und das Auftanken zu überwachen.
    »Sie würden Kurs auf Kuwait nehmen?« fragte Gavallan.
    »Aber sicher. Das beste, was wir tun können, Andy. Wir würden in Kuwait auftanken und uns dann die Küste bis Al Schargas hinunterarbeiten. Wenn es nach mir ginge, ich würde

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