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Wirbelsturm

Wirbelsturm

Titel: Wirbelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sondern sobald er muß. Die Frage ist doch, ob wir den Kopf hinhalten sollen?«
    Starke lachte. »Das hast du doch schon getan! Ich habe ihm gesagt, ich mache mit, wenn auch die anderen dabei sind – mit zwei 212 schaffe ich es, und da, sobald wir draußen sind, unsere Vögel wieder britisch registriert sein werden, ist auch alles gesetzlich gedeckt.«
    »Stimmt ja gar nicht«, hielt Lutz ihm entgegen. »Es ist und bleibt illegal. Das habe ich dir gestern abend gesagt, und Pop Kelly hat mir zugestimmt.«
    »Pop Kelly ist da?«
    »Na sicher«, erwiderte Starke. »Er ist mit mir gekommen. Unser Klugscheißer hat die ›Ausleihung‹ genehmigt, wir haben zwei Jungs mit der 125 hinausgebracht, und der Rest ist für Donnerstag vorgesehen – obwohl ich da nicht so sicher bin. Oberst Changiz hat uns mitgeteilt, daß in Zukunft alle personellen Bewegungen von ihm, nicht nur vom Klugscheißer genehmigt werden müssen.«
    »Wie willst du deine Männer rauskriegen, Scrag?« wollte Lutz wissen.
    »Wenn es sich nur um meine beiden 212 handelt, geht alles viel leichter.« Scragger sah, wie Lutz einen großen Schluck eiskaltes Bier nahm, und sein Durst wurde noch größer. »Freitag wäre ein guter Tag, denn da sind die Iraner bei ihren Gebetsversammlungen oder so.«
    »Da bin ich nicht so sicher, Scrag«, meldete sich Lutz zu Wort. »Die Flugsicherung ist auch an Freitagen besetzt – die müssen einfach merken, daß was los ist, wenn da meine vier Vögel über den Golf jagen, ganz zu schweigen von den deinen und denen von Duke. Wenn es um Helis geht, ist Abadan verdammt nervös – ganz besonders nach der HBC-Geschichte.«
    »Haben sie noch weitere Erkundigungen eingezogen, Rudi?«
    »Ja, vorige Woche kam Abbasi vorbei, aber immer nur wieder dieselben Fragen.«
    »Weiß er schon, daß sein Bruder die HBC geflogen hat?«
    »Noch nicht, Scrag.«
    »Tom Lochart hat verdammtes Glück gehabt.«
    »Das gilt für uns alle«, meinte Starke. »Bis jetzt. Ausgenommen Erikki.« Er informierte Scragger über das Wenige, das sie wußten.
    »Das auch noch! Wie sollen wir die Operation ›Wirbelsturm‹ angehen, wenn er noch im Iran ist?«
    »Eben«, sagte Rudi. »Wir können ihn nicht zurücklassen.«
    »Das stimmt, aber vielleicht …« Starke trank seinen Kaffee, »… vielleicht drückt Andy gar nicht auf den Knopf. Mittlerweile können wir nur hoffen, daß Erikki vorher freikommt. Dann kann Andy auf den Knopf drücken. Wenn es nach mir ginge, ganz allein nach mir … also da sollte mich doch der Teufel holen, wenn ich das riskierte.«
    »So denke ich auch.« Lutz war nicht weniger mulmig zumute.
    »Wenn es eure Vögel wären und eure Gesellschaft und eure Zukunft, ich wette, ihr würdet es sehr wohl riskieren.« Scragger blitzte sie an. »Ich hin für die Operation ›Wirbelsturm‹ und muß es ja wohl auch sein, weil mich nämlich bei meinem Alter keine andere Firma einstellen würde. Darum bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, als Dunc und Andy und Gav zu helfen, wenn ich weiter fliegen will.« Der Wasserkessel begann zu singen. »Ich bin dabei, Rudi. Und du?«
    »Ich bin dabei, wenn ihr beide mitmacht und wenn es möglich ist. Aber es gefällt mir kein bißchen. Ich sage es euch ganz offen: Ich fliege meine Vögel nur raus, wenn ich glaube, daß wir eine Chance haben. Gestern abend haben wir mit den anderen Piloten gesprochen, Scragger. Marc Dubois und Pop Kelly sagten, sie würden es riskieren. Block und Forsyth sagten nein, danke, also haben wir drei Piloten für vier 212. Ich habe Andy gebeten, mir einen Freiwilligen zu schicken.« Lutz machte kein Hehl aus seiner Besorgnis. »Scheiße mit Reis! Irgendwie muß ich vier Vögel in die Luft bringen, alle zur gleichen Zeit, vorausgesetzt, wir haben Starterlaubnis. Und überall hezbollahis auf dem Stützpunkt verteilt. Unser Funker Jahan ist kein Idiot, ganz zu schweigen von dem Miesling Numi …« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Das sind doch alles keine Probleme, Kumpel«, witzelte Scragger. »Erzähle ihnen doch einfach, du führst einen Triumphflug über Abadan zu Ehren Khomeinis durch!«
    »Du kannst mich mal!« Die Musik ging zu Ende. Lutz drehte die Kassette um, und sein Gesicht verhärtete sich. »Aber ich stimme dir zu: Andy wird auf den Knopf drücken, und zwar am Freitag. Ich mache deshalb einen Vorschlag: Wenn einer die Aktion abbricht, brechen sie alle ab. Einverstanden?«
    Scragger sagte in das Schweigen hinein: »Wenn Andy sagt, los, schlage ich los. Ich

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