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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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sich behalten kann?«
    »Doch, seine Frau«, murmelte Douglas abwesend und strich sich über das Kinn. »Es hat also alles damit angefangen, dass Pfarrer Mathers im Schlaf gesprochen hat?«
    »Es sieht ganz so aus. Und jetzt Lord Crowley - in drei Teufels Namen. Wenn ich diesen Mann nur sehe, verkrampfen sich meine sämtlichen Organe. Eines schönen Tages wird er es so weit bringen, schlimmer zu sein als mein Vater, und der war schlimm genug, das kann ich Ihnen versichern. Verflucht, das gefällt mir wirklich gar nicht. Ich denke, bisher wird er nur wenig wissen - und hoffentlich nichts Genaues. Aber er wird die Spur verfolgen, und Sie kennen seinen Ruf. Vielleicht weiß schon halb London davon, zumindest das ganze verleumderische Pack in der Stadt. Es würde mich nicht im Geringsten wundem, wenn eine von diesen Ratten in Court Hammering auftauchen würde, um Helen einzuschüchtern. Zum Teufel, ich muss sofort einen Weg finden, sie zu schützen.«
    »Helen schützen?«, fragte Alexandra und sah Lord Beecham belustigt an. Eine leichte Windböe wehte ihren Umhang auf. Mit verlangenden Augen starrte Douglas seine Frau an. Dann zog er ihr den Umhang vor der Brust fest zusammen. »Gleich morgen gehst du zu deiner Modistin und sagst ihr, dass sie den Ausschnitt von diesem verfluchten Kleid mindestens zehn Zentimeter höher ziehen soll. Schau dir nur Heatherington an. Der Kerl hat so schöne Zähne. Es wäre wirklich zu schade, wenn ich sie ihm in den Hals jagen müsste, weil er seine Augen nicht von dir lassen kann. Wenn du dich weiter so gehen lässt, liegt unser armer Freund, schneller als du denkst, mit gebrochenem Kiefer auf dem Trottoir.«
    »Ich verstehe«, sagte Alexandra, Lord Beecham ignorierend, die Augen auf ihren Gatten gerichtet. »Lass mich überprüfen, ob ich auch alles richtig verstanden habe. Lord Beecham tut dir also Leid, weil ich mich ihm aufdränge?«
    »Ja!«, sagte Douglas. »Vielleicht könntest du gleich heute Nachmittag zu deiner Modistin gehen.«
    »Ich bitte dich, Douglas, alles, was du jetzt sehen kannst, ist meine Faust, die den Umhang zusammenhält. Könnten wir jetzt also wieder auf interessantere Themen zurückkommen?«
    »So tief ausgeschnitten ist das Kleid doch gar nicht, Douglas«, sagte Lord Beecham beschwichtigend.
    »Woher, zum Teufel, wollen Sie das denn wissen, Sie elender Schurke.«
    »Ich mache doch nur Spaß, Douglas. Beruhigen Sie sich.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Wenn das stimmen würde, dann wären Sie nicht mehr Sie selbst, Heatherington. Überhaupt erscheint mir irgendetwas an Ihnen merkwürdig. Kommen Sie schon, was ist es? Ich weiß, dass es unmöglich die Geschichte mit der Lampe sein kann. Ich glaube nicht an solche Dinge - eine Lampe, die, wenn man an ihr reibt, Wunder vollbringt.«
    »Auch ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Aber es macht mich wirklich rasend zu wissen, dass diese Halunken mir jetzt auf der Spur sind. Sie kennen Crowley. Sobald er auch nur die geringste Ahnung hat, geht er über Leichen. Wenn er will, findet er Helen, da bin ich mir sicher.«
    Douglas hatte Lord Beecham eine Weile lang schweigend betrachtet. »Sie machen sich also wirklich Sorgen?«
    Lächelnd sah Helen von einem Mann zum anderen. »Bei aller Liebe, aber ich kenne Helen gut genug. Sie wird einen kurzen Blick auf Crowley werfen und ihn dann unverzüglich in einen der Stöcke, die sie hinter den Ställen hat, einspannen.«
    »Stöcke?« Fasziniert starrte Lord Beecham Alexandra an. »Sie meinen diese Gerätschaften, bei denen ein Mann seine Füße, die Hände und den Kopf durch Löcher stecken muss und dann darin eingeschlossen wird? Diese Ungetüme, die mitten auf der Straße stehen, damit jedermann vorbeikommen und die Gefangenen verspotten kann?«
    »O nein.« Alexandra kicherte. »Die Stöcke sind an der Rückwand des Stalles, nicht auf der Straße. Helen sagt immer, dass Spott eine viel zu milde Strafe sei.«
    Sowohl Lord Beecham als auch Douglas Sherbrooke starrten Alexandra, die errötet war, wie gebannt an.
    »Genug davon«, sagte sie bestimmt. »Über die Stöcke können wir uns auch noch unterhalten, wenn das Problem gelöst ist. Jetzt müssen wir erst einmal überlegen, was zu tun ist. Auch ich mache mir langsam Sorgen um Helen -trotz ihrer Tapferkeit. Was ist, wenn ihr wirklich Gefahr droht, wenn irgendeine dunkle Gestalt nach Shugborough Hall findet und Helen zwingen will, etwas über die Lampe preiszugeben? Spenser hat vielleicht Recht. Wir sollten

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