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Wirrnis des Herzens

Titel: Wirrnis des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Lieblingsbeschäftigung, hatte aber den bisherigen Reiz für Lord Beecham verloren. Er bemerkte plötzlich, dass es ihm gar nicht danach war, sich irgendein Mädchen zu nehmen. Seufzend ließ er den Kopf hängen.
    »Was ist denn los mit Ihnen, Spenser? Sie wirken so abwesend.«
    »Wahrscheinlich denkt er an seine letzte Eroberung«, sagte Douglas grinsend.
    »Das ist in der Tat richtig«, murmelte Lord Beecham. »Und nun habe ich eine Verabredung mit Pfarrer Mathers im Britischen Museum. Da der Gute im Schlaf zu reden scheint, wäre es vielleicht angebracht, ihn im Hotel Grillon einzuquartieren. Wenn er dann wieder zu plaudern beginnt, ist wenigstens sein Bruder außer Reichweite. Und, Douglas, Alexandras Kleid muss wirklich nicht geändert werden. Wenn Sie wollen, komme ich später noch vorbei und erzähle Ihnen von dieser vermaledeiten Wunderlampe.«
    »Unterstehen Sie sich, Heatherington, oder ich zerdrücke Sie noch auf der untersten Stufe der Eingangstreppe«, sagt Douglas und zeigte Lord Beecham seine weißen Zähne.

17
    Alexandra räusperte sich. »Was Douglas eigentlich sagen möchte, ist, dass er und ich Sie gern zu Pfarrer Mathers begleiten würden. Wir würden uns wirklich sehr gern in dieses Abenteuer einbringen.«
    Douglas Sherbrooke warf seiner Frau einen skeptischen Seitenblick zu. »Nun, wir würden jedenfalls lieber Sie begleiten, als Richmond zu besuchen. Lady Blakeny kann mir ihre lüsternden Blicke auch noch ein anderes Mal zuwerfen.«
    Douglas half Alexandra in die Kutsche, trat dann einen Schritt zurück, um Lord Beecham einsteigen zu lassen, und schwang sich schließlich selbst hinein.
    Aus dem Wagenfenster beobachtete Lord Beecham, wie Pfarrer Older ihnen von der anderen Straßenseite aus hinterher schaute. Der Ausdruck auf seinem Gesicht gefiel ihm gar nicht.
    »Vielleicht sollten Sie sich einen anderen Wissenschaftler suchen«, schlug Alexandra vor und strich über ihre Röcke.
    »Older ist einfach der Beste«, sagte Lord Beecham kopfschüttelnd, »der Allerbeste. Er und mein Mentor in Oxford, Sir Giles Gilliam, waren gute Freunde. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich still in der Ecke von Gilliams Studierzimmer gesessen und wie gebannt zugehört habe, wie die beiden über alte Texte diskutiert haben. Es war wirklich faszinierend. Ich weiß noch, dass ich den Raum um keinen Preis auch nur eine Sekunde verlassen wollte, nicht einmal, um mich zu erleichtern.«
    »Diese neue Seite an Ihnen gefällt mir gar nicht, Heatherington. Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie sich für Dinge begeistern, die nicht warm und weich und unglaublich anregend sind.«
    »Er spricht von Frauen, Spenser.«
    »Ich weiß, Alexandra.«
    »Mir wäre es viel lieber, Sie blieben der alte Lüstling, ohne jegliche andere Qualität. Ich hasse es nämlich, meine Meinung ändern zu müssen, besonders, wenn ich davon überzeugt bin, dass ich Recht habe.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Lord Beecham. »Aber, Douglas, diese anderen Seiten von mir schlummerten eine ganze Weile in irgendeiner verborgenen Ecke. Sie kommen gerade erst wieder zum Vorschein. Kein Grund also, Ihre Meinung sogleich zu ändern.«
    Douglas räusperte sich. »Ich habe mich entschlossen, Ihnen zu helfen, Heatherington. Wer weiß, wie viele Halunken schon ihre Spürnasen nach Ihnen ausgestreckt haben. Und jeder weiß, wie leichtgläubig Sie sind. Ich möchte außerdem auf gar keinen Fall, dass Helen ausgenutzt wird. Deshalb werde ich darauf achten, dass Sie auf keinen dieser hinterlistigen Schwätzer hereinfallen und bei den Gesprächen im Britischen Museum alles richtig verstehen und vorsichtig genug sind. Ich kannte Pfarrer Mathers schon, da war ich noch ein kleiner Junge. Es wird ihm sicherlich nichts ausmachen, wenn ich Sie begleite. Vielleicht kann ich ihm auch einen Rat geben, wie er es verhindern kann, im Schlaf zu reden.«
    Lord Beecham blickte Douglas Sherbrooke ernst an. »Ich begrüße das sehr, Douglas. Ich bin mir sicher, auch Helen hat nichts dagegen, Sie und Alexandra als zusätzliche Partner zu gewinnen. Nun zu etwas anderem. Haben Sie zufällig davon gehört, dass Pfarrer Older in finanziellen Schwierigkeiten steckt? Hat er vielleicht wieder einmal Wettschulden?«
    Douglas war gerade damit beschäftigt, seiner Gattin den Umhang vor der Brust zusammenzuraffen. »Sie meinen, dieser hinterhältige, alte Aasfresser will sich in Ihr Abenteuer einschmeicheln, weil er Geld wittert?«
    »So ist es«, erwiderte Lord

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