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Wissen auf einen Blick - Philosophen

Wissen auf einen Blick - Philosophen

Titel: Wissen auf einen Blick - Philosophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Grupen
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Warnung in allen Bereichen des Denkens auf das Absolute.
Hegel’sche Dialektik
    Erkenntnisfortschritt ist laut Hegel ein kontinuierlicher Prozess der Aufhebung von Gegensätzen und Widersprüchen. These und Antithese, so Hegel, gehen eine Synthese ein, in der der Widerspruch aufgehoben ist. Die Synthese wird wiederum auf der nächsthöheren Stufe des Denkens zum Teil eines neuen Widerspruchs. Die Synthese aus Sein und Nichts ist beispielsweise das Werden, das den Gegensatz aufhebt, indem es das Ineinander-Übergehen von Nichts und Sein ausdrückt. Die Antithese des Werdens wiederum ist das - Dasein.
    Dunkelheit des Ausdrucks
    Die Unzugänglichkeit der Philosophie Hegels rührt größtenteils von seiner eigenwilligen Terminologie her. So beschreibt er den Prozess der Entwicklung des Geistes als Synthese von An-sich-Sein der Logik und Anders-Sein der Naturphilosophie zum An-und-für-sich-sein der Philosophie des Geistes
.
Aufwärtsbewegung der Geschichte
    Ein anderes Beispiel: Stößt das Bewusstsein auf das Bewusstsein des anderen, entsteht Selbstbewusstsein. Dieses ist wiederum entweder selbstständig als Herr oder abhängig als Knecht. Die Synthese dieser zwei Prinzipien ist die Freiheit. Als aufstrebende Denkbewegung spiegelt die Dialektik (griech. ursprünglich „Gesprächskunst“) die Aufwärtsbewegung der Geschichte als „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“.
    Ausgehend von einem einzigen freien Herrscher – beispielsweise einem Pharao, einem König oder einem Kaiser –, entwickle sich der Gegensatz zwischen freien und unfreien Bürgern bis zur Überwindung des Ungleichgewichts in der Freiheit aller Menschen. Als Beispiel nennt Hegel den Kampf gegen die Sklaverei, wie er selbst schon in der Antike ausgetragen wurde.

Wasser ist Naturgewalt und Lebenselixier in einem, es bringt Leben und Tod. Magritte zeigt in seinem Bild die Widersprüchlichkeit, die Ambivalenz, mit Hegels Worten: die Dialektik des Wassers. René Magritte (1898–1967), „Hegels Ferien“ (1958), Öl auf Leinwand, Privatsammlung. Der Malerphilosoph René Magritte war ein großer Bewunderer Hegels und chiffrierte in diesem Gemälde dessen Dialektik. Zu sehen sind Regenschirm und Wasserglas. Versinnbildlicht werden hier die beiden gegensätzlichen Tätigkeiten, die Menschen mit Wasser verbinden: Es wird aufgefangen und abgestoßen, genutzt und gefürchtet
.
    (c) Interfoto, München

Die Weltseele zu Pferde
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831)
    Als frischgebackener Professor erlebte Hegel 1806 in Jena den Einzug der französischen Truppen. In seiner Begeisterung für die Revolution erkannte Hegel in deren Anführer Napoleon (1769–1821) die „Weltseele zu Pferde“. Allerdings wandte der absolute Geist sich gegen seinen Erfinder. Die französischen Besatzer vertrieben Hegel aus Jena. Er musste seine Professur aufgeben und floh nach Bayern, wo er Redakteur der „Bamberger Zeitung“ wurde.
Der Einfluss Schillers
    Als Student hatte Georg W. F. Hegel sich intensiv mit den Schriften Friedrich Schillers (1759–1805) beschäftigt, der zu dieser Zeit als Historiker in Jena lehrte. Schiller konzentriert sich in seiner Theorie der Universalgeschichte auf Ereignisse, „welche auf die heutige Gestalt der Welt einen wesentlichen Einfluss haben“. Er verspricht sich davon Erkenntnisse für die Gegenwart und sogar für die Zukunft. Auch lehrt die Universalgeschichte Schiller zufolge Demut gegenüber den vergangenen Errungenschaften und Gleichmut gegenüber dem Schicksal. Für den Universalhistoriker sei die Welt eine Bühne und ihr Lauf ein Schauspiel, das lange vor seinem eigenen Auftritt begonnen habe und erst lange nach seinem Abgang enden werde.
Der absolute Geist
    1806 wird Hegel wie Schiller Professor in Jena, wo er seine „Phänomenologie des Geistes“ ausarbeitet. In der Allgemeinen Jenaer Literatur-Zeitung wirbt Hegel mit einer Anzeige für die „Phänomenologie“: „Sie fasst die verschiedenen Gestalten des Geistes als Stationen des Weges in sich, durch welchen er reines Wissen oder absoluter Geist wird.“ Zu diesen Stationen zählen Wahrnehmung, Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Vernunft. Der Weltgeist durchläuft diese aufeinander aufbauenden Zustände, bis er schließlich die überindividuelle Form absoluten Wissens annimmt und so zu sich selbst zurückkehrt.
    Zuschauer im Welttheater
    Hegel weitete mit dem Ausbruch der französischen Revolution seine Studien von der Geschichte auf deren Philosophie aus. Wo die

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